Auto, Zahnriemen, wer kennt sich aus?

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#1 Auto, Zahnriemen, wer kennt sich aus?

Beitrag von Gast » 10. Juli 2011, 10:13

[font=Times New Roman]Hier sind unter den Usern ja auch KFZ-Spezialisten; vielleicht kann einer etwas zu dem Thema sagen.[/font]
[font=Times New Roman]Mein Mazda 6 muss zum Kundendienst, 70.000 km, 6 Jahre alt.[/font]
[font=Times New Roman]Laut Bedienungsanleitung ist der Zahnriemen nach 120.000 km fällig; eine Zeitbegrenzung ist nicht angegeben.[/font]
[font=Times New Roman]Die Werkstatt „empfiehlt“ den Wechsel bereits jetzt, Kosten ca. € 800,-[/font]
[font=Times New Roman]Mit kommt das nicht japanisch, sondern eher spanisch vor. [/font]
[font=Times New Roman]Ich habe den Eindruck, dass dieses Teil eine Lizenz zum Gelddrucken für die Werkstätten ist.[/font]

[font=Times New Roman]Vor 3-4 Jahren hatten wir ein ähnliches Problem mit einem japanischen Kleinwagen (Einkaufswägelchen meiner Frau). Da musste (auch nach Bedienungsanleitung) der Zahnriemen nach 7 Jahren (oder 100.000 km) gewechselt werden, wegen „Alterung“.[/font]
[font=Times New Roman]Ein smarter, junger Kundenberater wollte uns ein „Sonderangebot“ aufschwätzen, zusätzlich die Kupplung auszutauschen, kostet nur ein paar Hunnis mehr. Man „habe ein Geräusch gehört“.[/font]
[font=Times New Roman]Als langjähriger Autofahrer habe ich darauf bestanden, dass die Kupplung in Ordnung sei. War sie auch. Zwei Jahre später haben wir das Wägelchen in Zahlung gegeben. Selbst bei der sehr strengen Prüfung durch den Händler blieb die Kupplung unbeanstandet.[/font]
[font=Times New Roman]Natürlich haben wir zu einer anderen Marke gewechselt. Veralbern kann ich mich selber…[/font]

[font=Times New Roman]Man ist als Nichtfachmann den Werkstätten ja ausgeliefert, schon wegen Gewährleistung, „Mobilitätsgarantie“ u.s.w., und auch bei einer Konkurrenzfirma wird man wahrscheinlich nicht besser behandelt. So dient ein Wechsel des Fabrikats doch eher zur Selbst-Besänftigung. Ich finde es nur traurig, dass man heute fast überall abgezockt werden soll. [/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]



Gilthanaz
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#2 AW: Auto, Zahnriemen, wer kennt sich aus?

Beitrag von Gilthanaz » 10. Juli 2011, 17:55

Hallo Merkur!

Meine einzige Erfahrung mit Zahnriemen, ebenfalls bei einem japanischen Auto:
Riemen reisst => Motor komplett tot => Totalschaden.

Seitdem lasse ich den Riemen auch eher früher als später wechseln...

lg,
- G



el_Bomber
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#3 AW: Auto, Zahnriemen, wer kennt sich aus?

Beitrag von el_Bomber » 10. Juli 2011, 17:59

Ich wĂĽrde dir empfehlen mal in einem Fachforum nachzufragen, damit bin ich bisher bei allen meiner Fahrzeuge gut gefahren.
z.b. hierhieroder hier(kurz gegoogelt)

Da kennt man sich dann Speziell mit deinem Fahrzeugtyp aus.
Dort kann man dir auch sagen wie es sich mit Garantien usw. verhält, oft kompetenter/bereitwilliger als beim Servicepartner.

MfG



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Schildkroet
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#4 AW: Auto, Zahnriemen, wer kennt sich aus?

Beitrag von Schildkroet » 10. Juli 2011, 20:04

Hallo!

Also ersteinmal vorweg eine "kleine" Geschichte zum Thema Werkstätten:
Mein Stiefvater (gelernter Kfz-Mechaniker, aber ohne Arbeitserfahrung) hat sich einen gebrauchten Volvo gekauft.
Rechnungen, Scheckheft etc. - eigentlich alles super.

Allerdings läuft er etwas ruckelig - Also geht er ersteinmal bei den Zündkerzen bei:
Der Wagen hat 144.000 km, bei 130.000 wurden die Kerzen laut Rechnung zuletzt gewechselt und sollen alle 30.000 gewechselt werden - sprich die können noch nicht allzu fertig sein.
Der Rechnung kann man auch entnehmen, das die Kerzen alleine 120 Euro (6-Zylinder Reihenmotor, also 6 Kerzen) gekostet haben und einer Ersatzteilmarke und nicht Volvo selbst zugehörig sind.
Trotzdem zur Kontrolle die Kerzen rausgebaut - und was kam zum Vorschein?
- 6 originale Volvo-ZĂĽndkerzen -

Die letzten originalen Volvo-ZĂĽndkerzen wurden aber laut Rechnungen von einer Volvo-Werkstatt bei 70.000 km eingebaut.

Aber um das Sahnehäubchen nicht auszulassen: Zum örtlichen Autoteile-Verkäufer gegangen, originale Zündkerzen geholt und nur 42 Euro bezahlt - wobei die Originalen ja eigentlich teurer sein sollen.
Ersatzteilmarken wĂĽrden so bei 30 Euro liegen.

Sprich: Ăśberteuerte ZĂĽndkerzen+Stundenlohn auf die Rechnung geschrieben und dennoch nicht eingebaut!

Aber solche Geschichten gibt es wohl zuhauf... aber die wollt ich grade mal loswerden, weil die direkt von dieser Woche, also recht aktuell, ist

Deshalb bin ich froh, meinen Stiefvater zu haben. Der hat von diesem neumodernen Technickschrott zwar wenig Ahnung, aber ich fahr ohnehin lieber ältere Autos - einen Mercedes-Benz C200 Bj. 95 um genau zu sein :) - und er kennt sich in den Grundzügen aus.

Nun aber meine Meinung zu dem Zahnriemen:
Es wurde ja schon geschrieben, dass hiermit nicht zu spaĂźen ist - ein Totalschaden ist die Folge, wenn der wirklich einmal reiĂźt.
Allerdings wird das auch gerne genutzt um den Fahrzeughaltern Angst einzuflößen und ihnen das Geld aus der Tasche zu locken.

Aber wir reden hier von einem Bauteil, bei dem MaterialermĂĽdung auĂźerhalb der gesetzten Normen durchaus vorkommen, auch wenn nicht allzu oft.
Deshalb muss man sich auf die erfahrene Beurteilung der Werkstatt verlassen, denn dafür gibt es zuviele Fälle von Zahnriemen, die vor dem entsprechenden Service-Intervallen gerissen sind.

Immerhin sind 70.000km für mein Verständnis ein ziemlicher Stiefel!
Und die Japaner sind nun auch nicht gerade für ihre "langlebigen Qualitätskomponenten" bekannt, weshalb so ein Zahnriemen auch mal verfrüht porös werden kann.

Mein Fazit: WĂĽrde ich niemanden kennen, der vom Fach ist und sich das ganze angucken kann und ich das Geld fĂĽr den Wechsel aufbringen kann, wĂĽrde ich den Zahnriemen erneuern lassen!

Denn eine zweite Werkstatt einzubeziehen, wäre auch sinnfrei:
Man kann ihr auch nicht unbedingt mehr vertrauen, als der anderen.

Wieder eine kleine Geschichte (ich versuche mich kurz zu fassen):
Mit dem Auto meiner Freundin waren wir in insgesamt 3 Werkstätten vorm Tüv und jede hat etwas anderes bemängelt.
Radlager, Korossion der Bodengruppe, Federn, Bremsanlage...
Da das Geld aber etwas knapp war, sind wir so zum Tüv gefahren um so zu erfahren, was von dieser langen Liste wirklich nötig ist, damit das Auto weiter rollen darf.
Ende vom Lied war, dass nichts der Gleichen beim Tüv bemängelt wurde und eher Kleinigkeiten (wie eine etwas lockere Batterie) Grund für eine Nachprüfung waren. Eben Mängel, die in meinen Augen den Werkstätten wohl nicht genug Geld eingebracht hätten, um sie zu beachten!
Endeffekt: Statt Reperaturen im Wert von Rund 1800 Euro waren nur 2 Std. meiner Zeit nötig um das Auto durch den Tüv zu bringen.


So, nun ist dieser Beitrag aber auch wieder etwas lang geworden - dafür möchte ich mich irgendwo auch entschuldigen, aber andererseits finde ich, dass ein etwas ausführlicheres Preisgeben von Erfahrungen durchaus bei Deiner Entscheidung helfen kann, Merkur!

Und, Merkur, noch ein kleiner Seitenhieb ;)
Mercedes nutzt keine Zahnriemen fĂĽr die Ventilsteuerung - hier werden Steuerketten genutzt, die in der Regel ihre 500.000 km ĂĽberdauern!

Aber so hat jedes Auto seine Stärken und Schwächen,


___Schildkroet


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#5 AW: Auto, Zahnriemen, wer kennt sich aus?

Beitrag von moglie » 10. Juli 2011, 21:09

Würde einfach mal gucken, was der Hersteller vorschreibt, da gibt es verschiedene möglichkeiten, nach Zeit, Kilometer, Sichtprüfung oder Kombination. Meist reißt auch nicht der Riemen, sondern brechen mal gern dir Rollen, oder ähnliches, was aber den gleichen effekt hat.
Ausserdem würde ich mal zu einer Freien fahren und schauen was die wollen, oder verschiedene andere Vertragswerkstätten abklappern (telefonisch), vor allem auf dem Land kann sowas schon mal 200-300 Euro billiger sein. ATU würde ich dabei aber meiden.
Der beste Tip hier ist aber wohl dich in Fachforen umzuhören, da wird dir meist schnell und gut geholfen, vor allem ist die Erfahrung da wesentlich größer als in den meisten Werkstätten.

MfG



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#6 AW: Auto, Zahnriemen, wer kennt sich aus?

Beitrag von Gast » 10. Juli 2011, 21:22

[font=Times New Roman]Hallo Schildkroet,[/font]

[font=Times New Roman]Für die ausführliche Stellungnahme möchte ich mich ausdrücklich bedanken (auch mit einem Klick auf „sachlich hilfreich“ ;)).[/font]
[font=Times New Roman]Es ist ja eigentlich für jeden, der Auto fährt oder das mal vorhat, gut zu wissen, worauf man sich einzustellen hat.[/font]
[font=Times New Roman]Klappernde Steuerketten und jaulende Stirnräder sind mir noch von früher vertraut. Aber gibt es heute noch moderne Autos ohne Zahnriemen?[/font]
[font=Times New Roman]Was beim Reißen eines Zahnriemens geschieht, habe ich bei Nachbarn erlebt. Sie haben allerdings einen Tauschmotor gratis bekommen, weil die Service-Werkstatt den Austausch des Riemens „übersehen“ hatte. Das Ding ist ca. 40.000 km nach dem vorgeschriebenen Wechsel gerissen. [/font]

[font=Times New Roman]Mein erster Mazda war gebraucht. Bei 100.000 km leuchtete eine Warnlampe auf (ein Riemen-Symbol), deren Bedeutung ich nicht kannte (jaja, wer liest schon das ganze Kleingedruckte!). Alles gecheckt, langsam weiter gefahren, und dann die Erleichterung: Das war nur die eingebaute Warnung, dass man den Zahnriemen bald ersetzen sollte. Ok, so lass’ ich mir’s gefallen, auch wenn es ein Schreck war….[/font]

[font=Times New Roman]Was mit meinem Zahnriemen los ist, weiß noch niemand. Ich habe das Auto nur zum Service angemeldet, wobei mir verkündet wurde, dass das Ding getauscht werden sollte. – Kontrollieren kann man’s ja auch nicht, ohne die Maschine aufzumachen. Es ist übrigens ein Diesel, für den 70.000 km eigentlich ein Klacks sein sollten.[/font]

[font=Times New Roman]Ansonsten bin ich jetzt zum GlĂĽck so situiert, dass ich mir neue Fahrzeuge leisten kann, mit allen Garantien, umweltfreundlich, sparsam, RuĂźfilter usw.. Trotzdem werde ich giftig, wenn man mir das Geld ungerechtfertigt aus der Tasche ziehen will.[/font]

[font=Times New Roman](Gegen betrugsnahe Machenschaften habe ich ja grundsätzlich was, selbst wenn „nur“ Dritte betroffen sind. So manche herbe Kritik an überflüssigen und/oder unbrauchbaren Angeboten aus dem Umfeld der Ameisenhaltung poste ich seit Jahren in diesem und anderen Ameisenforen, weil mir Abzocke einfach maßlos gegen den Strich geht. Vielleicht erinnert sich der Eine oder Andere…).[/font]

[font=Times New Roman]Nochmals danke, und freundliche GrĂĽĂźe,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]



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#7 AW: Auto, Zahnriemen, wer kennt sich aus?

Beitrag von Schildkroet » 11. Juli 2011, 00:17

Hallo Merkur!

Danke fĂĽr das Klicken des "sachlich hilfreich-Buttons" :)

Merkur hat geschrieben: [font=Times New Roman] Aber gibt es heute noch moderne Autos ohne Zahnriemen?[/font]


Durchaus! Ferrari bei den neuen Motoren z.B. :baeh:
Nein, im Ernst - es gibt auch im normalen Bereich noch Steuerketten. Um mal von Mercedes wegzukommen, schmeiĂź ich mal VW in den Raum. Hier werden bei den kleinen 3-Zylinder-Motoren, aber auch bei 1,8 und 2,0 TSI-Motoren und bestimmten V-6-Motoren, die mir gerade nicht einfallen wollen, auf Zahnriemen verzichtet.

70.000 km sollten eigentlich wirklich kein Problem sein, aber wenn man teilweise schon von neueren Motoren hört, die bei nicht einmal 100.000 km eine Generalüberholung nötig haben, verliert man echt den glauben an den "Fortschritt".
Bestimmte Baureihen mit schlechten Laufleistungen gab es schon immer, aber ich habe das Gefühl, dass die durchschnittliche Laufleistung aller Fahrzeuge von Jahr zu Jahr niedriger wird. Aber vielleicht täusch ich mich auch - ist eben ein Gefühl :baeh:

Gut, da der Zahnriemen bisher nicht gesichtet wurde, würde ich persönlich auf eine Sichtung bestehen, auf das Urteil warten und dann entscheiden.
Vielleicht ist er ja in Ordnung und die Werkstatt ist sogar ehrlich und teilt Dir das mit ;)
Was auch hilft: Fragen ob man auch mal gucken darf!
Als mein Mercedes Leerlaufprobleme hatte bin ich aus "Interesse" mit in die Werkstatt gegangen. Das Problem wurde bei einem vorherigen Besuch bereits gefunden und ich musste nochmal hin, als dann das Ersatzteil dann da war.
Für das angeblich ach so zeitaufwendige und im vorraus detailreich beschriebene Tauschen eines porösen Schlauches musste ich nicht die 130 Euro vom mündlichen Kostenvoranschlag zahlen, sondern nur 54Euro (darin enthalten: 18 Euro Materialwert), da der Gute schon nach 20 min wieder rausgefahren werden konnte.
Scheint wohl etwas schneller zu gehen, wenn man den Leuten auf die Finger schaut.
Kann, wenn ich mir die Geschichte mit dem Volvo anschaue, auch bei einem stink normalen Service hilfreich sein - so werden die ZĂĽndkerzen immerhin auch gewechselt!
Oder bei meiner Freundin: Scheibenwischermotor sollte gewechselt worden sein. Paar Tage später lief dieser auch "nichtmehr" (eher wieder nicht...) richtig - hab ich mir angeguckt - hups, da war noch der Alte drinne, aber frisch geschmiert!
Deshalb allgemein der Ratschlag: Bei einem Teiletausch IMMER vorher sagen, dass man das Alte Teil mitnehmen will, sofern man keine Zeit hat in der Werkstatt den Arbeiten beizuwohnen.

Jedenfalls drücke ich Dir, Merkur, so oder so die Daumen, dass der Wechsel nicht nötig ist ;) Geld sparen ist immer super!


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#8 AW: Auto, Zahnriemen, wer kennt sich aus?

Beitrag von Fraaap » 11. Juli 2011, 00:26

Schildkroet hat geschrieben:Bestimmte Baureihen mit schlechten Laufleistungen gab es schon immer, aber ich habe das Gefühl, dass die durchschnittliche Laufleistung aller Fahrzeuge von Jahr zu Jahr niedriger wird. Aber vielleicht täusch ich mich auch - ist eben ein Gefühl :baeh:


..oder es ist gar nicht mal so unbeabsichtigt....



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