Camponotus habereri - Haltungserfahrungen - Octicto

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#9 AW: Camponotus habereri - Haltungserfahrungen - Octicto

Beitrag von Octicto » 7. August 2013, 13:50

Doppelt hält besser.

Nach wie vor ist selten eine Arbeiterin in der Arena unterwegs, aber die Gaster sind weiterhin prall gefüllt, es besteht also kein Grund um tagsüber viel zu fouragieren.
In den Abendstunden, vor allem dann, wenn es frisches Futter gibt, begibt sich aber immer eine Arbeiterin nach draußen und kundschaftet erst einmal alles aus.
Nach wie vor heben sich die Arbeiterinnen kaum vom Bodengrund ab, wenn man nicht ganz genau hin sieht oder sie sich schnell bewegen.
Entgegen meiner anfänglichen Befürchtung finde ich aber immer mehr Gefallen daran.
Bild


Die prall gefüllten Gaster der Arbeiterinnen führen einige Nebeneffekte mit sich.
Und die sind mehr als nur positiv. Das Nest füllt sich mit Brut, es ist erfreulich, diese Mengen zu sehen.
Bild


Auch gibt es wieder einen neuen Schwung Eier, ich konnte die Königin letztens bei der Eiablage beobachten. Sie hielt sich mit ganzen drei Beinen an der Nestwand fest und krümmte sich, zog das ei vorsichtig aus ihrer Gaster und übergab es dann direkt einer Arbeiterin. Diese hielt es kurz in den Mandibeln und schien es direkt zu putzen. Anschließend lief sie ein Stockwerk tiefer und legte es auf den Haufen zu den anderen Eiern.
Bild
Nehmen ziemlich wenig Platz weg, auch wenn es gut 15 Stück sind, die ersten kleinen Larven kann ich auch in dem Paket erkennen.

Mit der Zeit werden sie aber mehr Platz brauchen, ungefähr so wie dieser riesige Puppenhaufen hier.
Auf dem Bild sieht es nicht danach aus, aber ich konnte nach mehrmaligen Zählen tatsächlich 20 Puppen entdecken, eventuell sind es auch 1 oder 2 mehr.
Bild
Bei 21 Arbeiterinnen bedeutet das, dass die Kolonie kurz davor ist, ihre Größe zu verdoppeln. Ich freue mich schon darauf, auch wenn es dann im Nest ein wenig enger wird. :fettgrins:


Um so weit zu kommen, braucht es eine Menge Protein.
Und da sind die Arbeiterinnen wirklich zuverlässig, wie oben schon geschrieben. Kaum liegt eine Fliege oder ein Heimchen im Napf, dauert es keine 5 Minuten und die erste Arbeiterin hat es gefunden.
Je nach Größe des Futtertiers wird dann eine zweite oder gar dritte Arbeiterin angefordert.
Bild

Bild

Bild

Bild


Und zu guter letzt, hier noch ein kurzes Video vom Napf.




Koloniestatus:
Königin: 1
Arbeiterinnen:
Minore: 20
Media: 1
Majore: -
Brut:
Eier: ~15
Larven: 5
Puppen: 20



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Napf4.jpg
Napf3.jpg
Napf2.jpg
Napf1.jpg
Puppen.jpg
Eier.jpg
Gesamtansicht.jpg
Arbeiterin auf Arenaboden.jpg



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#10 AW: Camponotus habereri - Haltungserfahrungen - Octicto

Beitrag von Octicto » 9. September 2013, 02:34

So viel anders und doch nichts neu!


Die Kolonie ist in den letzten 30 Tagen sehr schön angewachsen. Von 20 Minoren auf 37 (Leichte Abweichung nach oben hin möglich. Die Kolonie steht auf platzsparende Stapelung der Arbeiterinnen, das macht eine Zählung selbst auf Fotos sehr schwer) ist schon eine gute Leistung und man sieht, dass das Nest voller wird.
Bild


Die Media Arbeiterin ist stark in der Unterzahl, erfreulicherweise ist aber eine weitere unterwegs. Zumindest gibt es eine sehr große Puppe, die eigentlich nur eine Media Arbeiterin werden kann.
Das freut mich sehr, auch wenn die beiden dann hoffentlich bald von einer Majorarbeiterin übertrumpft werden, was die Größe betrifft. Vor allem auf den noch größeren Kopf bin ich sehr gespannt. Die Tiere dürften damit eventuell sogar an den Kopf der Königin herankommen.
Die schmiss sich hier einigermaßen gekonnt ins Bild.
Bild


Kurz darauf lies sie sich mittels Trophallaxis einen Mitternachtssnack reichen.
Die Arbeiterin hing dabei an der Scheibe und hielt ihren Kopf unter den der Gyne, um 180° gedreht, damit sie mit ihrer Zunge an die der Gyne kam.
Eine Trophallaxis auf diese Art habe ich noch nie gesehen, fand ich sehr interessant! Leider harrten sie nicht lange so aus, sodass ich nur ein sehr mittelmäßiges Foto der Aktion habe.
Bild


Während dessen wurde ein Stockwerk weiter oben fleißig geknuspert.
Jedes Futtertier, egal ob Fliege (Absolute Leibspeise der Kolonie!), Heimchen, Heuschrecke, Schabe oder Made, alles wird erst einmal in die obere Kammer gebracht und dort von den Arbeiterinnen auseinander genommen. Später wird die Beute dann hinunter zu den Larven gebracht.
Bild


Wie auf den Bildern zu sehen ist, ist die Kolonie noch immer prall genährt. Was wiederum zur Folge hat, dass sie wie die letzten Tage/Wochen auch eher sporadisch in der Arena unterwegs sind. Tagsüber vielleicht ein Tier. Bei der Koloniegröße ist das ja aber nun schon wenig.
Eventuell werde ich daher dazu übergehen, den Honig nicht dauerhaft anzubieten.
Die Kolonie wird dann also stärker fouragieren, um Honig zu finden, so meine These. Mal sehen ob es so sein wird.
Bei angebotenen Proteinen rekrutieren sie aber gerne, um mit vereinten Kräften das Beutetier ins Nest zu zerren.
Bild


Brut? Klar vorhanden, wie sonst auch immer.
Die Kolonie läuft wirklich wunderbar. Seit sie bei mir angekommen sind, gab es keine Probleme mit der Brutaufzucht.
Absolute Traumtiere hab ich da bekommen. :)
Die Larven wachsen gut und recht schnell, ihr Magen ist immer gut sichtbar (schwarz bzw. dunkel, also voll mit Nahrung), ein gutes Zeichen.
Bild


Die Brut liegt meistens gut sortiert. Links die Puppen, daneben die Larven.
Die Eier klebten in letzter Zeit ab und zu auf der Scheibe, dann wieder wurden sie auf den Puppen gelagert oder von Arbeiterinnen gehalten.
Bild



Koloniestatus:
Königin: 1
Arbeiterinnen:
Minore: 37
Media: 1
Majore: -
Brut:
Eier: ~15
Larven: 15
Puppen: 10



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Heimchen.jpg
Eier.jpg
Brut.jpg
Gyne Trophallaxis.jpg
Gyne Kopf.jpg
Obere Kammer.jpg
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#11 AW: Camponotus habereri - Haltungserfahrungen - Octicto

Beitrag von Octicto » 1. Oktober 2013, 01:33

Ein weiterer Meilenstein


Mein Plan ging auf... Mehr oder weniger.
Ich hatte ja im Sinn, die Kolonie auf Kohlenhydrat-Diät zu setzen, damit die Tiere verstärkt auf Suche gehen und dadurch aktiver werden.
So richtig funktioniert hat das nicht. Als ich nach 3 Tagen aber wieder ein Honig-Zuckerwasser-Gemisch anbot, kam eine Arbeiterin, labte sich voll und nachdem sie ins Nest kehrte und ein paar Kostproben verteilte, kamen 4 Tiere zum Napf. Dummerweise flüchteten 3, als ich die Kamera zückte.
Aber die verbliebene blieb so lange, bis in ihre Gaster nicht ein einziger weiterer Tropfen passte.

Bild


Anschließend ging es im Zickzack den Steinhang hinunter und dann gerade aus ins Nest.
Mit dem Aussehen der Arena bin ich noch immer sehr zufrieden und ich sehe die Tiere auch überall klettern. Sogar der Bambusstab, der Diagonal durch die Arena läuft und das Nest an die Scheibe drückt, da der Ytong nicht ganz gerade steht, bekommt ab und zu Besuch.
Meistens sehe ich die Tiere aber nur, wenn sie auf dem Weg zum Napf, oder auf dem Rückweg sind.

Bild


Die Kolonie hat wieder ein wenig zugelegt. Mittlerweile dürften es 50 Tiere sein, vielleicht auch ein oder zwei weniger.
In 5 Tagen habe ich die Kolonie seit genau 4 Monaten. Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. In diesen 5 Tagen dürfte noch das ein oder andere Tier schlüpfen. Wenn dem so sein sollte, hat sich die Kolonie in 4 Monaten vervierfacht.
Damit bin ich mehr als zufrieden!
Aktuell ist, wie sonst auch, das Nest gut mit Brut gefüllt.

Bild


Es gibt Eier, das Bild ist (ebenfalls wie das nächste) bereits 2 Wochen alt, das Eipaket ist gerade am Schlüpfen.
Und Larven sind natürlich auch vorhanden. Oft kann ich beobachten, wie Futtertiere direkt an die larven gelegt werden. Die Larven wachsen sehr gut und sind stets prall gefüllt.

Bild


3 Kolonien werden von mir gerade bestrahlt. Die Messor barbarus, meine Tetramorium impressum und die Camponotus habereri.
Die Messor und die Camponotus sind in kleinen Becken, die Tetramorium in einer Heimchendose, welche auf den beiden Becken steht. Die beiden Becken und die Dose bilden sozusagen ein Dreieck.
Der Strahler hängt genau über der Mitte.
Das bedeutet, dass die Verbindung zwischen der oberen und unteren Ebene im Nest der Camponotus am nahsten am Strahler ist. Und genau dort wurden die Puppen eine Zeit lang gelagert, gehalten und gesichert durch ein paar Arbeiterinnen.

Bild


Und nun zum eigentlichen Grund für mein Update.
Im letzten Beitrag schreib ich noch davon und sehnte diesem Ereignis entgegen. Und vor ein paar Tagen war es so weit.
Meine erste Major Arbeiterin ist geschlüpft! Ich weiß nicht so recht wo sie her kommt. Ich hatte zwar eine größere Puppe gefunden, aber mir ist schleierhaft, wie dieser Kopf da hinein passen konnte.
Sie war noch nicht einmal komplett ausgehärtet, da beteiligte sie sich bereits an der Brutpflege und leckte die Larven sauber.
Aber Bilder sagen ja mehr als Worte, von denen gab es bis hier her ohnehin genug.
Seht selbst. ;)

Bild

Bild


Hier noch ein Video. Ich bin mit meiner Kamera noch immer nicht im Einklang, aber es wird besser. Die Lichtverhältnisse waren auch nicht optimal.
Dennoch, ab 1:10 sieht man, wie sch die Major Arbeiterin an einer Trophallaxis beteiligt, welche von zwei anderen Arbeiterinnen betrieben wird.






Koloniestatus:
Königin: 1
Arbeiterinnen:
Minore: 50 (+/-)
Media: 2
Majore: 1
Brut:
Eier: ~10
Larven: 20
Puppen: 10



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Major 2.jpg
Major 1.jpg
Puppen.jpg
Larven.jpg
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