Ich finde sie toll, da sie gerade fĂŒr kleine Kolonien (GrĂŒnderkolonien, kleine Arten, z.B. Temnothorax spp.) ein gute GröĂe haben. Ein weiterer Vorteil - sie kommen selbst, denn sie sind eh ĂŒberall und haben unglaublich feine "Nasen". NatĂŒrlich gibt es im Internet (und sicher auch hier) jede Menge Anleitungen - optimales Futtersubstrat, Temperatur usw. Man kann das natĂŒrlich alles perfektionieren oder sich einfach fĂŒr kleines Geld einen Zuchtansatz kaufen. Aber es geht eben auch so. Und genau das ist hier der Fokus "unkompliziert und fast aus dem Nichts".
Im letzten Jahr habe ich immer ein Glas mit einem StĂŒckchen Banane oder Apfel aufgestellt und sobald sich einige Fliegen im Glas eingefunden hatten, kam flink ein Deckel drauf und das kleine Biotop wurde direkt eingewintert. Nur kam der FrĂŒhling nie... So bekam ich etwa alle paar Tage vielleicht 5-6 Fruchtfliegen, damals genau richtig fĂŒr meine frisch gegrĂŒndeten Lasius niger.
Irgendwann ist die so erwirtschaftete Menge natĂŒrlich nur noch ein Tropfen auf den heiĂen Stein. AuĂerdem ist ein kleiner Vorrat auch ganz nett, wenn man nicht stĂ€ndig mit ObstglĂ€sern hantieren möchte. Nun kommen die Flieglein ja nicht primĂ€r zum Futtern, sondern, um auf gĂ€rendem Obst Eier zu legen (die
Mein Minimal-Setup (eine Portion/Glas) sieht so aus:
1 - 2 EL Apfelmus, 1 - 2 EL Haferflocken und ein Eckchen Backhefe (bei frischer Hefe ca. 10g) verrĂŒhren.
Diese Sachen sollte man zufĂ€llig im Haus haben. Deshalb auch nur fast aus dem Nichts. Aber da kann man sicher noch improvisieren - pĂŒrierte Bananen statt Apfelmus usw. Es gibt viele Rezepte. Der Brei sollte noch recht flĂŒssig sein.
Den Brei ca. 1 - 1,5 cm hoch auf dem Boden eines Glases verteilen. Papier in Streifen schneiden (z.B. Kopierpapier fĂŒr den Drucker), diese locker zusammenknĂŒllen und in das Glas stopfen.
Dorthin klettern die
Das Ganze einen Tag offen stehen lassen.
Möglicherweise ist ein geöffnetes Fenster hilfreich. Am nĂ€chsten Tag sollten (könnten) sich einige Fruchtfliegen im Glas eingefunden und SpaĂ haben. Und im Unterschied zu Methode eins dĂŒrfen sie das auch noch ein Weilchen.
Einen verknoteten abgeschnittenen Nylonstrumpf ĂŒber die Ăffnung des Glases ziehen.
Die Fliegen sollten natĂŒrlich im Glas bleiben. Also nicht zu langsam sein. Und damit endet die "Arbeit" eigentlich. Bald entdeckt man die ersten
Die Entnahme ist relativ einfach, obwohl es flugfĂ€hige Drosophila sind. Ich knote den Strumpf auf und fĂŒhre in diesen eine kleine weithalsige Flasch ein (natĂŒrlich alles gut dicht halten). Ein Lichquelle am Ende des Tunnels aus Strumpf und Flasche hilft, weil die Fliegen dann ihrer Bestimmung folgen und zum Licht fliegen. Deshalb ist die FlugfĂ€higkeit vielleicht sogar hilfreich beim Handling. Das sieht man vermutlich anders, wenn einem doch mal die Socke vom Glas rutscht....
Wieder verknoten und die Flasche ins Gefrierfach. Ich stelle die Flasche ĂŒbrigens mit der Ăffnung nach unten auf ein StĂŒck Alufolie. Dann purzeln die Fliegen auf die Folie und ich kann sie leicht entnehmen und portionieren. In der Flasche ist immer ein bischen Kondenswasser und dann können die Fliegen an der Flasche festkleben/-frieren.
Nach einem Durchlauf (Generationenwechsel) entsorge ich den Ansatz. Der ist auch optisch "durch" und es besteht natĂŒrlich die Gefahr von Milben und Schimmel. Die GeruchsbelĂ€stigung war bisher minimal. Aber nachdem Inhaber feinerer Nasen doch den leckeren, leicht hefigen Geruch bemerkten, ist das Glas eben prophylaktisch auf den Balkon umgezogen.
Das ist alles kein Hexenwerk und auch nichts Neues. Aber fĂŒr manch eine/-n vielleicht doch und ich bin einfach davon begeistert, WIE einfach es geht und möchte diese Begeisterung gern teilen.