Gipsnest direkt im Glasbecken gegossen

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Matze
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#1 Gipsnest direkt im Glasbecken gegossen

Beitrag von Matze » 28. MĂ€rz 2013, 20:53

Liebe Leser und Leserinnen,

da meine Messor barbarus Kolonie bald aus der Winterruhe soll und das alte Erdnest irgendwann zu klein wird, muss also ein Neues her. Die Idee ist ein Glasbecken voll mit Gips zu gießen und die Kammern an allen Seiten als negativ vorher schon an das Glas zu machen.
So, die Idee ist da, also habe ich mich ran an den PC gesetzt und das Ameisenforum sowie bei Google und anderen Ameisenforen gesucht wie ein VerrĂŒckter, doch so richtig zufriedenstellende Antworten habe ich nirgendwo gefunden. Daher dachte ich mir, dass es vielleicht spĂ€ter jemanden hilft, wenn ich meine Erfahrungen hier aufschreibe.
Die GrĂŒnde warum ich den Gips gerne in das Glasbecken gießen möchte sind Folgende:

1. Die Kammern liegen perfekt an der Scheibe und keine Arbeiterin kann dazwischen klettern.
2. Das Glasbecken wird von der möglichen Anzahl der Kammern her optimal ausgenutzt, da alle Seiten Kammern haben.
3. Meine kleinen können nicht hoch zum Wassertank und in diesem herum sitzen. (Bei jedem WÀssern muss ich immer alle raus fischen, da mir sonst ein paar ertrinken.)

Tja, nur gibt es ein paar Gedankenspiele vorher, ob das auch alles so klappt. Wird der Gips sich vom Glas lösen? Wird der Teig so halten, wie ich ihn geformt habe, bevor der Gips trocken ist? Steht das Glasbecken unter Spannung durch die Ausdehnung des Gipses? Diese und andere Fragen habe ich nur teilweise durch das Forum und Google beantworten können. Also einfach losmarschiert, alle Sachen gekauft und ausprobiert. Das ganze Vorgehen möchte ich euch gerne mit Fotos prÀsentieren und vielleicht hilft es jemanden ja spÀter mal weiter :).

Als erstes bin ich zu Antstore und habe mir dort 5kg Modeliergips und ein Glasbecken mit 40cm x 10cm x 20cm (LxBxH) geholt. Es ist doch sehr angenehm in Berlin zu wohnen und schnell mal im Ameisenladen in der NÀhe einkaufen gehen zu können :). Dazu dann noch Mehl, Wasser, Salz und etwas Schnur geholt. Schon kann es losgehen.

Alle Materialien:
[img]http://www.ameisenforum.de/<a%20href=http://www.bilder-hochladen.net/files/6786-1o-093f-jpg.html%20target=_blank>[img]http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/6786-1o-093f.jpg[/img]Bild


1. Schritt:
Das Mehl mit Wasser und Salz verrĂŒhren und solange kneten, bis eine leicht klebrige Masse entsteht. Diese habe ich dann an die Seiten des Glasbeckens gedrĂŒckt. Da der Teig noch ein wenig zu weich war, ist er nach ein paar Minuten leicht runter gelaufen. Das konnte ich aber unterbinden, indem ich das Glasbecken seitlich hingelegt habe. Es empfiehlt sich jedoch schnell zu arbeiten, damit alle Kammern wie gewĂŒnscht in der Form bleiben.

Liegendes Becken mit dem Teig fĂŒr die KammerabdrĂŒcke:
Bild

2. Schritt:
Nachdem nun alle Negativabbilder der Kammern fertig waren, habe ich den Modelliergips angemischt. Auf der Packung stand 1,4kg Gips sollen mit 1L Wasser aufgefĂŒllt werden. Ich habe mich vorsichtshalber genau an die Anleitung gehalten und der Gips wurde leicht dickflĂŒssig. Dann habe ich den Gips in das Glasbecken gegossen und aufgepasst, dass ich nicht auf die Kammern gieße, sondern langsam von der Mitte her aufgefĂŒllt bis fast zum oberen Rand.

Das Nest ist fertig gegossen und sieht doch lecker aus oder? :)
Bild


3. Schritt:
Nachdem der Gips nun rund 20 Stunden ausgehĂ€rtet ist, habe ich versucht den Gips aus dem Glasbecken zu bekommen. Leichter gesagt als getan. Ich hatte gehofft, dass ich an der mit eingegossenen Schnur den Gips leicht hochziehen kann. Falsch gedacht. Der Gips saß bombenfest und ich habe eine seitliche Glasscheibe entfernen mĂŒssen. Erst dann ging es wie gewĂŒnscht.
Den Teig aus den Kammern heraus zu machen war recht einfach und danach wurde alles nochmal ausgespĂŒlt.

Teig am besten in einem StĂŒck heraus kratzen:
Bild

4. Schritt
Das ganze Nest kommt wieder in das Glasbecken und die entfernte Glasscheibe wurde wieder mit Aquariensilikon festgeklebt. So, alles fertig und ein neues super Nest ist da :).

Tada, das fertige Gipsnest im Glasbecken:
Bild


Aber ….....


Leider war es doch nicht ganz so einfach. Da ich beim ersten Versuch entweder zu feuchten Teig gemacht habe oder diesen dann nicht ordentlich heraus gekratzt habe, hat das Nest nach ein paar Tagen geschimmelt. Allerdings hat so ziemlich alles geschimmelt, daher habe ich nochmal ein neues Nest gegossen, nur dieses mal habe ich keinen Teig genommen sondern die Kammern spÀter mit einem Schraubenzieher und Löffel hinein gekratzt. Das Resultat sieht fast gleich aus, nur das es etwas mehr Arbeit gemacht hat :).

Ich hoffe, dass dieser Baubericht dem einen oder anderen etwas hilft.
Viele GrĂŒĂŸe
Mathias
DateianhÀnge
komplett fertig.jpg
Teig raus kratzen.jpg
nest fertig gegossen.jpg
hĂ€lfte gips eingefĂŒllt.jpg
teigkammern liegend.jpg
teigkammer fertig.jpg
gips wiegen.jpg
der teig.jpg
alle materialien.jpg


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konsen
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#2 AW: Gipsnest direkt im Glasbecken gegossen

Beitrag von konsen » 29. MĂ€rz 2013, 12:21

Hi,

ich habe mein erstes Nest auch mit Salzteig und Gips hersgestellt. Nach einem Tag hatte ich dann die Form entfernt, und war auch ĂŒberrascht wie leicht sich der Salzteig entfernen lies.

Habe dann aber noch einen Tag spĂ€ter etwas Struktur in die Kammern bringen wollen mit einem Schraubenzieher. Beim Kratzen am Gips gab es immer wieder Stellen, an dem sich ganze Flocken lösten(Salzteig). Diese Stellen konnte man teilweise ĂŒberhaupt nicht erkennen.

Ende vom Lied war dann, das ich alle GÀnge/Kammern nochmal auskratzen und mit Borstenpinsel reinigen durfte. Da hÀtte ich das alles auch direkt in einen Gipsblock demeln können... :)

Werde das Nest aber sowieso nicht verwenden, da mir die Scheibe beim Giessen(hatte als Form einen Tupperdose verwendet) verrutscht ist, und da es sowieso zu groß fĂŒr die AnfĂ€nge eine Kolonie war..



KaiMaier
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#3 Re: Gipsnest direkt im Glasbecken gegossen

Beitrag von KaiMaier » 19. Februar 2018, 15:57

Hallo, ich habe eine Frage.
Hab was Ă€hnliches probiert und wĂŒrde nun gerne wissen wie ich eine Scheibe der Arena entfernen kann. Es gibt auch nicht den Hauch einer LĂŒcke, zwischen den Scheiben.
Danke



Basti87

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#4 Re: Gipsnest direkt im Glasbecken gegossen

Beitrag von Basti87 » 19. Februar 2018, 18:05

Probiere es mal mit einer Rasierklinge
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#5 Re: Gipsnest direkt im Glasbecken gegossen

Beitrag von KaiMaier » 23. Februar 2018, 12:32

Basti87 hat geschrieben:Probiere es mal mit einer Rasierklinge


Hi Basti87,
keine Chance. Hab eine Seitenscheiben „vorsichtig“ solange mit einem Hammer bearbeitet bis sie in 3 Teile gebrochen ist, plus kleine Splitter. Hab sie dann mit Aquarien Silikon wieder zusammen silikoniert. HĂ€lt jetzt nach einigen Tagen wieder bombenfest.

VG



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trailandstreet
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#6 Re: Gipsnest direkt im Glasbecken gegossen

Beitrag von trailandstreet » 25. Februar 2018, 00:39

Ich hab schon ein paar mal Gipsnester direkt ins Becken gegossen.
Die Becken waren aber alle konisch und ohne Naht.
Man muss ja auch bedenken, dass man es meist nochmals rausnehmen muss, um die Kammern einzuarbeiten.


lorem ipsum

Verena
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#7 Re: Gipsnest direkt im Glasbecken gegossen

Beitrag von Verena » 25. Februar 2018, 07:32

Vielleicht eine Idee fĂŒrs nĂ€chste Mal:
Ein oder sogar zwei Seitenscheiben vor dem gießen heraustrennen und dann mit Klebeband wieder fixieren. Das ist dann dicht und fest genug fĂŒr den Gips.
Richtig verkleben kann man es dann wenn man den Gips Klopps rausnimmt und die GĂ€nge gefertigt hat.

LG, Verena



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Safiriel

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#8 Re: Gipsnest direkt im Glasbecken gegossen

Beitrag von Safiriel » 25. Februar 2018, 17:18

Gips dehnt sich beim Abbinden aus. Wie stark ist vom MischungsverhÀltnis und dem Gips abhÀngig.
Der feuchte Gips hĂ€lt so also mit KohĂ€sion, AdhĂ€sion UND Friktion im Becken, wobei ich Friktion besser beschreiben wĂŒrde mit: "klemmt sich fest".
Mein Rat wĂ€re eine Trennschicht zwischen Gips und Glas. Bei kleineren Becken reicht hier eine dĂŒnne Folie aus (ĂŒberhĂ€ngen lassen, damit man das Nest daran herausziehen kann). Bei grĂ¶ĂŸeren Mengen Gips reicht auch das nicht. Hier wĂŒrde ich eher eine dĂŒnne Schaumfolie, oder wenigstens mehrere Schichten Folie verwenden. So bleibt etwas Platz zum Ausdehnen beim Abbunden und das Material reißt beim Herausziehen nicht so schnell.
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