Lasius niger 100+ Queens

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Roteameise
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#9 Re: Lasius niger 100+ Queens

Beitrag von Roteameise » 25. Oktober 2018, 19:54

Das funktioniert nicht mit Monogynen Königinnen.
Die würden sich erst Töten und dann gründen.
Bei Oligogynen Königinnen könntest du es ausprobieren.
Bekannteste Art dabei Lasius flavus.
Hab das Experiment mal mit 8 Königinnen gemacht kannst du ja mal rein gucken.
Bei mir war es so das 6 Könginnen mehr Eier gelegt hatten als die 8.
Später lebten nurnoch 2 von den 8 Königinnen. Und bei dennen mit 6 nurnoch 3.

Du könntest ein Ytong Nest mit vielen Kammern bauen wo sich die Könginnen ( Lasius flavus) verteilen könnten weil sie ja eine Oligogyne Art ist.

Das mit den Lasius nigern solltest du lassen. Was passieren wird ist ja eigentlich klar. Es wäre auch schade soviele Königinnen zu töten obwohl man weiss das nur 1 Überleben wird, oder auch garkeine.

edit: Selbst wenn sie Eier legen würden und dann erst kämpfen würden könnte eine Königin nicht so viele Eier grossziehen, geschweige denn so viele Larven füttern.
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Unkerich

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#10 Re: Lasius niger 100+ Queens

Beitrag von Unkerich » 25. Oktober 2018, 20:00

Wenn der Hauptgrund ist, dass du eine Gyne mit vielen Arbeitern möchtest, könntest du z. B. auch im Flohmarkt ein Gesuch einstellen, möglicherweise möchte jemand eine größere Kolonie abgeben.
Eine weitere, wenn auch weniger ideale, Möglichkeit wäre es, die Gyne Stück für Stück zu pushen, wobei dann nicht garantiert ist, ob die Kolonie so stabil bleibt - das wäre nach einer Pleometrose bei L. niger aber auch kaum anders.
Denn obwohl auch L. niger sehr wohl teilweise in Pleometrose gründet, ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei 100 Königinnen am Ende überhaupt eine überlebt m. E. eher gering, ich vermute, dass in der allgemeinen Unruhe und den Kämpfen letztendlich alle Gynen umkommen, bzw. sich stark verletzen könnten und (wenn es doch zu einer erfolgreichen Gründung kommen sollte) wenn überhaupt nur vereinzelte Arbeiter überleben.


Daher auch von mir der dringende Rat; lass es ;)
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#11 Re: Lasius niger 100+ Queens

Beitrag von Serafine » 26. Oktober 2018, 06:02

Roteameise hat geschrieben:Das funktioniert nicht mit Monogynen Königinnen.
Die würden sich erst Töten und dann gründen.
Bei Oligogynen Königinnen könntest du es ausprobieren.

Nur um das mal klarzustellen, es gibt durchaus monogyne Arten die gemeinschaftlich gründen können, das nennt sich Pleometrose. Lasius niger kann das, ebenso wie beispielsweise Solenopsis invicta (von denen es aber auch polygyne Varianten gibt).
100 Königinnen sind dafür aber definitiv zu viel, das endet in einem Massaker, das wahrscheinlich keine der Königinnen überlebt.

Auch vermehrt sich gerade Lasius niger bei guter Fütterung und geeigneter Temperatur sehr rasant, bei einer Endgröße von 50.000 ist es vielleicht auch ganz gut wenn sie nicht sofort explodieren.
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Erne
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#12 Re: Lasius niger 100+ Queens

Beitrag von Erne » 26. Oktober 2018, 14:00

CyberAnt hat geschrieben:Was würde passieren, wenn ich 100 Lasius niger Queens in ein großes Reagenzglas tun würde? Als Experiment wäre es doch sinnvoll oder?

Ob das ein sinnvolles Experiment ist, muss jeder für sich selber entscheiden, für mich ist es das nicht.
Zudem gibt es in den Foren etliche Berichte über Pleometrose Gründungen.
Zwar mit weniger Königinnen, die Ergebnisse dürften übertragbar sein.

Lasius niger ist noch weit und zahlreich verbreitet und 100 Königinnen weniger, sind sicherlich zu verkraften.
Allerdings sind es auch Ameisen die in der Natur ihre Aufgaben zu erledigen haben.
Ist zu überlegen ob ein derartiges Experiment es rechtfertigt, 100 Königinnen um zu bringen?

Erste Probleme werden bereits bei der Zusammensetzung der Königinnen zu beobachten sein.
Sie vertragen sich nicht immer und mit ersten Verlusten ist zu rechnen, bei dieser Anzahl mit erheblichen Verlusten.
Bei nur wenigen Königinnen konnte ich Tötungen beobachten.
Selbst die Kühlschrankmethode brachte nicht nur Erfolge.
Nicht immer überleben alle Königinnen die Gründungszeit, nicht selten gibt es Todesfälle noch vor dem Schlupf der ersten Arbeiterin.
Die Beobachtung dass mehrere Königinnen einiges mehr an Arbeiterinnen aufziehen trifft zu.
Hochrechnungen in Form von eine Königin zieht 10 Arbeiterinnen, 10 Königinnen ziehen 100 Arbeiterinnen auf, werden in der Praxis nicht erreicht.
(10 Arbeiterinnen sind nur als Beispiel zu sehen)

Mir ist es nie gelungen, nach der Gründung ein Volk dieser Art überlängere Zeit mit mehreren Königinnen zu halten.
Geendet hat es mit dem Kampf der Königinnen.
Selbst in einem größeren Nest, wo sich die Königinnen aus dem Weg gehen konnten, war das Ergebnis nicht anders.
Vor Jahren habe ich eine solche Haltung kurz dokumentiert, falls Interesse besteht, das nachzulesen.
https://www.ameiseninfos.de/html/versuch.html

Grüße Wolfgang
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trailandstreet
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#13 Re: Lasius niger 100+ Queens

Beitrag von trailandstreet » 27. Oktober 2018, 20:16

Ich bezweifle, dass die die Gynen beginnen, Eier zu legen, bevor sie anfangen, sich zu bekämpfen und selbst wenn sie es tun würden, L. niger gründet claustral, wer sollte die ganzen Larven füttern?



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#14 Re: Lasius niger 100+ Queens

Beitrag von Zitrone22 » 22. Februar 2019, 11:54

Die Gynen würden sich in Sekunden töten. Habe schon öfters Lasius niger nur zu 2. in ein RG gelegt zum sammeln und später wieder trennen ich habe einmal weggekuckt und beide oder eine lagen regungslos im RG. Soviel zu Pleometrose :)



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#15 Re: Lasius niger 100+ Queens

Beitrag von Erne » 1. März 2019, 23:30

Ja und nein.
Natur und Haltung unterscheiden sich bei dieser Thematik.
Einfach Königinnen dieser Art in ein Reagenzglas zu stecken, hat wenig Aussicht auf Erfolg.
Die Königinnen geraten in Panik, geben Ameisensäure ab und gehen unter.
Erfolgreicher ist es, jede Königin in einem Reagenzglas in den Kühlschrank zu legen und nach ein paar Stunden zusammen zu kippen.

Grüße Wolfgang



ente94
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#16 Re: Lasius niger 100+ Queens

Beitrag von ente94 » 2. März 2019, 11:39

Wenn du ein Ameisenfreund bist, unterlässt du solche Experimente besser...

Ernsthaft das ist völlig sinnfrei



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