Ergatandromorph(Zwitter?) bei Myrmecia gulosa

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swagman
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#1 Ergatandromorph(Zwitter?) bei Myrmecia gulosa

Beitrag von swagman » 9. September 2008, 12:16

Hallo.

Ist nicht mehr ganz so neu die Entdeckung, aber ich finde es dennoch interessant. Wusste ich bisher nicht mal, dass es so etwas gibt.

Hier mal meine Übersetzung und Zusammenfassung:

Das Exemplar wurde als Puppe gesammelt, zusammen mit anderen Larven, Puppen und Arbeiterinnen von einem Myrmecia gulosa Volk bei Helensburgh nahe Sydney am 6
Januar 1985.
Der ausgewachsene Ergatandromorph schlĂŒpfte etwa am 30 Januar.
Es wurde von den anderen Arbeiterinnen stĂ€ndig attakiert und seine mĂ€nnlichen FlĂŒgel ausgerissen.
Schließlich wurde es mit zwei nicht aggressiven Arbeiterinnen separiert und am 18 April 1985 in Alkohol eingelegt.

(Achtung, jetzt kommt die ErklĂ€rung was "ergatandromorph" ĂŒberhaupt bedeutet. Ist echt der Hammer.^^)

Das Exemplar war mÀnnlich auf der rechten und weiblich auf der linken KörperhÀlfte. Die Antennen waren beide mÀnnlich.
Die linke Mandibel war so lange wie die einer Arbeiterin, aber sehr gebogen. Die rechte war kurz wie bei einem MĂ€nnchen.
Der Kopf war auf der Arbeiterinnen Seite der Ameise lÀnger als auf der mÀnnlichen HÀlfte und war deshalb permanent zu dieser Seite gedreht.
Die Arbeiterinnen HÀlfte war dunkler gefÀrbt als die mÀnnliche.
Komplette Vor- und HinterflĂŒgel waren nur auf der mĂ€nnlichen Seite vorhanden. Auch waren die Beine kĂŒrzer auf der mĂ€nnlichen HĂ€lfte der Ameise.
Die Gaster war auch unsymmetrisch, da die weibliche HÀlfte ein Segment am Anfang mehr hatte, wÀhrend die mÀnnliche HÀlfte kleiner war und ein extra drittes Segment hatte.
Das Exemplar wurde zur Australian National Insect Collection in Canberra verbracht.

Quelle: Wiley InterScience :: Session Cookies Ganz unten bei dem Bild dieses Tieres geht es los mit der Beschreibung.

Das ist so eigenartig, dass wollte ich euch nicht vorenthalten. Man fragt sich natĂŒrlich wie so etwas ĂŒberhaupt möglich ist? Entstehen MĂ€nnchen doch aus umbefruchteten Eiern.



Wasser
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#2 AW: Ergatandromorph(Zwitter?) bei Myrmecia gulosa

Beitrag von Wasser » 9. September 2008, 12:25

Da muss ich Dir recht geben swagman, das ist wirklich ein Hammer.
Und da sieht man mal wieder das die Wege des Herrn unergrĂŒndlich sind.:spin2:
Vielleicht findet sich jemand der uns das erklÀren kann!?
WÀre ja schön.


.



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Karl144
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#3 AW: Ergatandromorph(Zwitter?) bei Myrmecia gulosa

Beitrag von Karl144 » 9. September 2008, 12:47

Wirklich unglaublich, leider funktioniert bei mir diese Seite nicht. WĂŒrde mich auch freuen, wenn uns das jemand erklĂ€ren könnte. Kann dieser Zwitter den nun auch Eier legen? Ich glaube mal gelesen zu haben, dass Hermaphroditistische Tiere auch nachkommen zeugen. Kennt sich da wer etwas besser aus?


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shar
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#4 AW: Ergatandromorph(Zwitter?) bei Myrmecia gulosa

Beitrag von shar » 9. September 2008, 12:49

Servus.

@Karl: Wenn die Seite nicht geht, dann lade dir mal den Acrobat-Reader runter (kostenlos): Download


GrĂŒĂŸle ~Shar~


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Karl144
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#5 AW: Ergatandromorph(Zwitter?) bei Myrmecia gulosa

Beitrag von Karl144 » 9. September 2008, 13:07

@Shar: Die Seite geht schon, aber ich sehe dann nur Schwarz mit grĂŒnen Rahmen :(


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Smaug
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#6 AW: Ergatandromorph(Zwitter?) bei Myrmecia gulosa

Beitrag von Smaug » 9. September 2008, 13:14

Ich habe mal im Archiv einen interessanten Thread mit Fotos zu dieser Thematik ausgegraben: http://www.ameisenforum.de/ameisenforum-2001-2005-archiv/gynander-von-polyergus-t22235.html



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Hawk
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#7 AW: Ergatandromorph(Zwitter?) bei Myrmecia gulosa

Beitrag von Hawk » 9. September 2008, 13:27

Moin!

Ich fange mal an und leite einige Gedanken von meiner Erinnerung an die Schulzeit ab.
Vielleicht fĂŒhlt sich dann ja jemand beflissen mich zu korrigieren.

Ist es nicht so, dass ein Ei einen haploiden Chromosomensatz hat und durch die Befruchtung eine weiterer haploider Satz hinzu kommt, sodass sich dann im Eiinneren eine diploider also doppelter Chromosomensatz befindet?
Bei dem doppelten Chromosomensatz setzen sich dann einzelne Gene der Chromosomen, je nachdem ob dominant oder rezessiv durch. Klar das ist vereinfacht, es kommt noch die Verdopplung der StrÀnge usw. hinzu.

Aus unbefruchteten Eiern werden grundsÀtzlich MÀnnchen.
Wenn sich jetzt ein Teil zum Weibchen entwickelt und die andere Seite zum MÀnnchen, könnte das bedeuten, dass die verantwortlichen Gene bereits auf dem haploiden Satz befinden, jedoch durch die Befruchtung (also die Gene des MÀnnchens, welche aus dem Samen stammen) sozusagen mittelbar oder unmittelbar ausgeschaltet werden. Wenn das aufgrund eine Defekts nur auf einer Seite geschieht, dann gibts halb MÀnnchen, halb Weibchen.

Wenn "Weibchen" demnach tatsĂ€chlich bloß vom "MĂ€nnchen" kĂ€me (ich mutmaße ja nur) könnte es andersrum auch so sein, dass das Ei zwar befruchtet wird, sich jedoch die mĂ€nnlichen Gene nicht normal auswirken können und eben auf der einen Körperseite ein MĂ€nnchen bleibt, als ob keine Befruchtung stattgefunden hĂ€tte.

Des RĂ€tsels Lösung, lĂ€ge dann also darin, herauszufinden, ob "Weibchen" schon komplett im einfachen Gensatz der Eizelle enthalten ist, oder ob immer noch was fehlt, was dann notwendig durch die Befruchtung hinzugefĂŒgt werden muss, damit Weibchen ĂŒberhaupt entstehen können.

Kann man verstehen, was ich versuche auszudrĂŒcken?

Vielleicht weiß ja einer, wie's wirklich geht.
Bio-Leistungskurslehrer freuen sich ĂŒber solche Fragen!

GrĂŒĂŸe,
Hawk.

Edit: So Ă€hnlich stehts im von Smaug zitierten Thread auch. Danke fĂŒr den Link!


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#8 AW: Ergatandromorph(Zwitter?) bei Myrmecia gulosa

Beitrag von ami » 9. September 2008, 17:39

Moin,
ich denke das so etwas einfach eine Missbildung ist. Es wird schĂ€tze ich eine einfache Mutation sein was ja z.B. selten auch bei einem Kleeblatt passieren kann. Man sieht es ganz einfach es hat 4 BlĂ€tter. NatĂŒrlich ist dann ein Kleeblatt nich zweigeschlechtlich hat allerdiings wie die Ameise eine Mutation.

Und im ĂŒbrigen, diese Ameise wird sich nicht paaren können aber andere Zwidder können das. Es gibt viele zweigeschlechtliche Tiere. In der Aquaristik gibt es Krebse die Zwidder sind und ich selber habe auch schon Triops gehalten. Diese sind auch Zwidder. Und verstĂ€ndlicherweise können sich diese auch paaren. Sonst gĂ€be es sie ja nicht mehr.


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