Formica fusca - Haltungsbericht von dashque

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dashque
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#1 Formica fusca - Haltungsbericht von dashque

Beitrag von dashque » 27. August 2014, 18:41

Artbeschreibung von Formica fusca

Hier möchte ich meine Erfahrungen mit meiner Formica fusca Kolonie mit anderen teilen und im zugehörigen Diskussions- und Fragethread die Möglichkeit bieten, selbige auszutauschen und Fragen zu klären.

Bis zum 26.08.2014 ist der Bericht ein Rückblick, da ich mich heute erst dazu entschlossen habe, ihn zu verfassen.


Formica fusca weil?

Bei der Wahl der Art meiner ersten Ameisenkolonie schwankte ich zwischen Formica fusca und Lasius niger. Als einheimische und oft genannte Einsteigerarten wären beide leichter zu halten als Exoten und würden auch über kleinere Fehler hinwegsehen. Dass Formica fusca als weitaus weniger aktiv und aggressiv gilt, hat mich bei der Entscheidung nicht interessiert. Wohl aber, dass ihre Kolonien zahlenmäßig nicht so groß, die einzelnen Tiere dafür aber etwas größer sind. Auch finde ich ihre anthrazit Farbe schön anzusehen und die Möglichkeit der Haltung mehrerer Königinnen in einer Kolonie interessant.


Kauf der Kolonie

Da ich bei der eigenen Suche nach einer Königin absolut kein Glück hatte, entschied ich mich für den Kauf im Internet. Zwar wollte ich anfangs unbedingt meine eigene Königin fangen, um die Koloniegründung vom ersten Ei an beobachten zu können aber im Nachhinein hatte der Kauf auch den Vorteil, dass ich mir sicher sein konnte, definitiv eine Formica fusca Kolonie zu haben.

Die Reise zu mir war für das kleine Volk wohl eher beschwerlich. Nach Versand am Mittwoch, dem 06.08, und voraussichtlicher Lieferung am Freitag, lief im Paketzentrum wohl etwas schief, was zur Folge hatte, dass der ganze Vorgang sich ungewohnt stark verzögerte (wenn doch mal was falsch läuft, dann wohl richtig). Lieferung also nicht Freitag und auch nicht Samstag. Montags erhielt ich dann die Nachricht, ich könne meine Sendung am Dienstag, dem 12.08(!), in der Filiale abholen. Direkt nach Erhalt der Mitteilung versuchte ich jedoch mein Glück und ja, das Paket lag schon in der Filiale und ich durfte es mitnehmen.

11.08.2014

Nachdem ich das Paket mit meinen Schützlingen endlich den Händen der Post entrissen und die Arena mit Bodengrund ausgestattet hatte, packte ich das Reagenzglas aus, schoss folgendes Foto und umwickelte das Glas sofort vorsichtig mit Farbfilterfolie, da das plötzliche Tageslicht die Tiere doch sehr in Aufregung versetzte. Erleichtert stellte ich dabei fest, dass es während des recht langen Transports zu keinen Todesfällen gekommen war. Durchzählen konnte ich nicht genau, aber ich glaube, auf dem Foto 15 Arbeiterinnen und die Königin erkennen zu können. Ich legte etwas Quarzsand (1-3mm Körnung), Honig-Wasser-Lösung, zwei Fliegen und ein paar Tropfen Wasser in der Arena bereit. Alles auf kleinen Stückchen Alufolie als "Tablett". Da es mir in meiner Gegend nicht an Fliegen mangelt, wird täglich eine frisch überbrühte angeboten werden. Der Rest des Büfetts wird ebenfalls täglich erneuert.

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Direkt nach dem Öffnen des Reagenzglases, lief eine vorwitzige Arbeiterin heraus, drehte einige Runden vor dem Nest, bediente sich kurz am Honig und verschwand wieder.

Am frühen Abend dann die große Überraschung; 6 Arbeiterinnen zeigten für etwa eine halbe Stunde reges Interesse am Honig und den beiden Fliegen (siehe schlechtes Foto). Eine Überraschung deshalb, da Formica fusca ja eher für seine Schüchternheit bekannt ist. Die Kolonie schien also wirklich fast ausgehungert zu sein.

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Eine einzelne Arbeiterin erkundete den Rest des Abends ihr neues Zuhause und testete dabei ausgiebig den Ausbruchschutz, indem sie den gesamten Rand des Beckens mehrmals ablief. Ihr gesamter Test bestärkte mein Vertrauen in das Paraffinöl.


12.08.2014

Die kleinere der beiden Stubenfliegen wurde im Schutz der Nacht ins Nest geschafft. Die größere liegt noch auf der Alufolie, die eine Arbeiterin vor das Nest zieht. Die Folie hatte ich an einer Seite 90° nach oben geknickt, um sie leichter greifen zu können. Ich schätze also, die Arbeiterin versucht, den Nesteingang zu verengen, indem sie diese "Wand" davor zieht.

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Da die Arbeiterin sich einige Zeit später total mit ihrer Folie festgefahren hatte (die Hälfte klemmte mittlerweile unter dem Reagenzglas) und der Quarzsand gänzlich ignoriert wurde, bot ich kleine Kügelchen aus Alufolie an. Dieses große und leichte Baumaterial wurde dankend angenommen und sofort ins Nest geschafft.

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13.08.2014

Über Nacht haben meine Ameisen wohl doch noch etwas von dem Quarzsand ins Nest geschafft, da der Haufen total durchwühlt aussieht und einige Steinchen vor dem Nest rumliegen. Weiterhin liegen alle Alu-Schnipsel wüst vor dem Nesteingang verteilt. Deshalb werden diese "Tabletts" von nun an mit einem Groschen (sofern man ein 10-Cent Stück noch als solchen bezeichnen kann) beschwert, damit sie nicht mehr durch die Gegend gezerrt werden.


14.08.2014

Das Beschweren der Alufolie hat sich als wirkungsvoll erwiesen. Großes Geraschel in der Nacht und Chaos am darauffolgenden Morgen blieben heute aus. Stattdessen stellte ich mit Freude fest, dass die Ameisen sich eine frische Fliege ins Nest geholt und die alte in der hintersten Ecke der Arena abgelegt haben.

Weniger erfreulich ist, dass das Substrat langsam richtig trocknet und sich Risse bilden, was der Optik nicht gerade zuträglich ist. Außerdem lässt dies bei mir Sorgen aufkommen, dass die Arena zu trocken ist. Eine kurze Recherche auf diversen Internetseiten, die Lehm als Baustoff behandeln, führt mich aber zu dem Schluss, dass dies eher auf ein schlechtes Mischverhältnis des Substrats zurückzuführen ist. In den nächsten Tagen werde ich die Oberfläche des Substrats also einfach peu à peu mit einer Mischung aus Lehm und feinerem Sand als 1-3mm Körnung bestreichen und die Risse somit praktisch zuspachteln.


15.08.2014

Beschweren der Futtertabletts aus Alufolie schön und gut. Meine Tiere hatten in der Nacht allerdings das Bedürfnis nach etwas mehr Sand für ihren Nesteingang; und anstatt jedes Korn einzeln zum Nest zu tragen, haben sie die Alufolie als Schlitten benutzt, um das Baumaterial direkt vor Ort zu haben und sich so die Laufwege zu sparen. Die Folie liegt nun nämlich direkt vor dem Reagenzglas und ein großer Teil der Steinchen ist verbaut worden.

In den nächsten Tagen gibt es nicht viel zu berichten. Täglich frisches Futter, ab und an eine Arbeiterin, die sich am selbigen zu schaffen macht und kleine Erkundungstouren durch das Becken unternimmt. Die Glaswände, die am ersten Tag ausgiebig abgelaufen wurden, wurden seitdem übrigens nie wieder betreten, soweit ich das beobachten konnte. Ich schätze also, meine Ameisen sind zufrieden mit dem, was ich für sie bereitstelle.

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Zwischenzeitlich habe ich auch eine kleine Taschenlampe mit etwas Farbfilterfolie beklebt, mit der ich das Reagenzglas manchmal von hinten durchleuchte, um einen besseren Einblick zu bekommen oder nachts in der Arena nach Aktivitäten schaue. Leider konnte ich bislang nicht eindeutig feststellen, wie es um die Brut bestellt ist, oder ob es überhaupt welche gibt. Aufgrund der Folie um das Nest und dem... Strohblattwasauchimmer im Inneren lässt sich nur wenig erkennen.


21.08.2014

Wegen des kühlen und regnerischen Wetters machen sich die Fliegen etwas rar. Zwar kann ich täglich eine frische fangen, muss ihnen aber regelrecht hinterherjagen. Also habe ich heute 50g Mehlwürmer/Mehlkäferlarven gekauft. Einen habe ich sofort überbrüht, zerteilt und meinen Schützlingen überreicht. Zwar befindet sich noch eine Fliege im Nest aber zwei Arbeiterinnen waren scheinbar sehr über die neue Futterquelle erfreut, schleppten sie jedoch nicht ins Nest.

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Um die übrigen Mehlwürmer zu konservieren, habe ich sie überbrüht, kurz im Ofen getrocknet und anschließend eingefroren. Ich hoffe, meine Ameisen werden sie, trotz dieser Behandlung, noch annehmen.


22.08.2014

Die Fliege wurde über Nacht aus dem Nest geschafft, der Mehlwurm liegt aber immer noch außerhalb. Das macht mich etwas stutzig, da die Tiere ihre Proteinquelle ansonsten immer ins Nest geschafft haben. Ab heute gibt es also eine Tiefkühllarve und sicherheitshalber noch eine Fliege.

Weiterhin habe ich das Y-Tong-Nest angeschlossen, da ich in den letzten 2-3 Tagen beobachten konnte, dass eine oder auch mal zwei Arbeiterinnen scheinbar ziellos durch die Arena rennen.

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23.08.2014

Mehlwurm und Fliege wurden auch über Nacht nicht ins Nest gebracht. Daraus schließe ich, dass die Ameisen entweder gesättigt sind oder ungesehen außerhalb des Nests fressen. Jedenfalls wird wieder das gesamte Futter ausgetauscht. Später habe ich die Auswahl noch durch eine Spinne ergänzt, die meine Lebenserwartung zuvor durch ihr plötzliches Auftauchen im Halbdunkeln um mindestens einen Tag verkürzt hat.


25.08.2014

Gut, mittlerweile liegen eine Fliege und die garstige Spinne im Nest. Da ich bislang nicht beobachten konnte, dass eine Ameise an dem Tiefkühlwurm auch nur das geringste Interesse gezeigt hat, muss ich davon ausgehen, dass meine Formica fusca - anders als ich - einfach keine Tiefkühllebensmittel mögen. Um sicherzugehen, wurden frische Mehlwürmer gekauft und diesmal nicht sofort überbrüht, sondern lebendig auf Plastikdosen verteilt, in denen sie in Haferflocken leben dürfen. Die meisten Besucher dürften also jetzt bei einem Blick in meinen Kühlschrank einen Schreck bekommen.

Da ich herausfinden möchte, welches Futter meine Schützlinge bevorzugen, reiche ich von nun an täglich eine Stubenfliege, einen frischen Mehlwurm und einen Tiefkühlwurm.

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26.08.2014

Die Überreste der Spinne und ein Fliegenbein wurden rausgeschafft und von mir entsorgt. Die Mehlwürmer, ob nun frisch oder tiefgekühlt, bleiben weiter unangerührt. Um nun festzustellen, ob meine Ameisen Fliegen über alles lieben oder Mehlwürmer einfach nicht mögen, werde ich in nächster Zeit wohl kleinere Mengen verschiedener Futtertiere bestellen und diese zusätzlich anbieten. Je nach dem, was dann im Nest verschwindet, werden sich ihre Vorlieben schon abschätzen lassen.

Mittlerweile wäre es mir auch lieb, meine Ameisen würden umziehen. Dann könnte ich sie endlich mal vernünftig durchzählen und auch besser sehen, wie es um die Brut bestellt ist. Allerdings machen sich aus irgendeinem Grund bei mir Zweifel bezüglich des Y-Tong-Nestes breit. Gerade das Bewässerungssystem, mit dem ich anfangs so zufrieden war, erscheint mir mehr und mehr unpassend, da ich nicht sicher bin, ob genug Feuchtigkeit in dem Bereich ankommt, der als feuchter Nestbereich geplant war. Wahrscheinlich sind die Tiere aber einfach mit dem Reagenzglas zufrieden



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#2 AW: Formica fusca - Haltungsbericht von dashque

Beitrag von dashque » 13. November 2014, 21:01

30.08.2014

Es hat sich gezeigt, dass es Geschmackspröbchen nicht nur in Supermärkten, sondern auch in Terraristik-Geschäften gibt. Der freundliche Besitzer überließ mir nämlich vor kurzem ein kleines Heimchen, welches ich sofort meinen Ameisen anbot. Leider wurde es bis heute scheinbar komplett ignoriert und angesichts meiner gestrigen Entdeckung werde ich meinen Tieren auch vorläufig keine anderen Proteinquellen als Stubenfliegen reichen.

Diese lieben sie nämlich wohl so sehr, dass sie ihre Futterreste nur teilweise aus dem Reagenzglas heraustragen und den Rest an den Wattebausch kleben. Dort hat sich nämlich etwas gebildet, was mich aufgrund der dunkelgrünen/schwarzen Farbe und der pelzigen Oberfläche stark an Schimmel erinnert. In Anbetracht der bevorstehenden Winterruhe wird also nun der Umzug in ein neues Reagenzglas oberste Priorität erhalten, da ich die Tiere keinesfalls mit einem schimmelnden Nest in die Winterruhe schicken werde.

Nachdem ich von anderen Forenmitgliedern viele Tipps erhalten habe, wie sich ein Umzug in ein neues Nest beschleunigen/erzwingen lässt, habe ich ein neues Reagenzglas vorbereitet, das alte etwas schräg gestellt und die Folie teilweise entfernt.

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Kurzer Einschub: Bei dem Verschließen des Wassertanks des neuen Glases hatte ich viel Ärger mit zu fester oder zu lockerer Watte. Ein handelsübliches Wattepad hat alle meine Probleme gelöst. Über einem Finger bündelartig zusammengefaltet und mit der ungefalteten Seite in Richtung Glaseingang zeigend verschließt es den Wassertank zuverlässig, zieht sich gut mit Wasser voll, (wie der Test mit einem zusammengerollten Tempo, welches ich leicht gegen die Watte tupfte, zeigte) und die Oberfläche ist glatter, als ich es mit normaler Watte je hinbekommen hätte. Hier bleibt nichts ungewollt in den Wollfäden hängen. Kann ich jedem ans Herz legen, der auch Probleme mit dem Wassertankverschluss hat.


14.09.2014

Es gibt nicht viel zu berichten, wenn man davon absieht, dass die Außenaktivität abgenommen hat. Zwischenzeitlich habe ich das Y-Tong-Nest entfernt, da es wohl ohnehin nicht so schnell bezogen wird. Weiterhin macht meine Kolonie keine Anstalten, ihr schimmeliges Zuhause zu verlassen. Selbst das vorsichtige Erwärmen des neuen Nestes mit einer Lampe zeigt nicht den gewünschten Effekt. So langsam werde ich mich wohl an den Gedanken gewöhnen müssen, das alte Nest zwangsweise zu räumen.

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Der Anblick einer Arbeiterin außerhalb des Nests ist mittlerweile eine Seltenheit geworden.


19.09.2014

Das neue Nest habe ich vor einigen Tagen mit etwas zerknittertem, weißen Geschenkband bestückt, um die Innenfläche zu erhöhen. Im alten Nest geschah dies durch Stroh oder etwas ähnliches. Zusätzlich habe ich den Eingang mit Alufolie verengt, um das Nest etwas einladender zu gestalten.

Hat jedoch alles nichts genutzt und heute war ichs dann leid und habe mich dazu durchgerungen, meine Ameisen selbst in das neue Nest zu verfrachten. Das Herausschütteln aus dem alten Nest war im Nachhinen nicht annähernd so dramatisch, wie ich befürchtet hatte. Alle Tiere sind direkt vor dem Eingang des neuen Nestes gelandet und sofort darin verschwunden. Nach einigen Minuten hat sich dann auch die gewohnte Ruhe eingestellt und alle Ameisen saßen im neuen Nest, als sei nie etwas passiert. Jedoch tat es mir etwas leid, dass ich die ganze Arbeit, die sich die Tiere mit dem Zumauern des Nesteingangs gemacht hatten, zunichte machen musste.

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Allerdings bot mir der erzwungene Umzug die Möglichkeit, endlich einmal durchzuzählen. Meine Formica fusca Kolonie besteht aus der Königin und 18 Arbeiterinnen. Wenn ich daran denke, wie wenig Platz sie manchmal im Nest einnehmen, hätte ich niemals gedacht, dass es so "viele" Tiere sind.


10.10.2014

Um die Kolonie auf den bevorstehenden Winter vorzubereiten, habe ich die Arena Anfang Oktober in mein Arbeitszimmer gestellt, in dem es um einiges kühler ist als im Rest der Wohnung. Jedoch sind Außentemperaturen von teilweise mehr als 20°C nicht annähernd herbstlich und so können sich meine Tiere schlecht auf Kühlschranktemperaturen einstellen.

Probeweise habe ich versucht, die Temperatur im Kühlschrank etwas zu erhöhen, um meine Ameisen mit keinem plötzlichen Temperaturgefälle von gut 20° im Zimmer auf etwa 7° im Kühlschrank zu konfrontieren. Das Ding aus dem schwedischen Möbelhaus kühlt jedoch auch auf niedrigster Stufe auf weniger als 10°. Naja, dort oben ist es eben etwas kühler. Die Idee, einen zusätzlichen Kühlschrank extra für meine Schützlinge zu kaufen, kam mir auch in den Sinn, wurde aber beim Gedanken an mein Studenteneinkommen schnell wieder verworfen.

Mir fiel ebenfalls auf, dass ich bislang garkein Bild und keine nähere Beschreibung meiner Arena eingestellt habe. Dies hole ich hiermit nach.

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Die Maße betragen 60x30x30cm und im linken Stöpsel war bis vor Kurzem der Schlauch, der zum Y-Tong führte und eine kleine Rampe. Das Substrat ist eine 1:1 Mischung aus Lehm und dem Quarzsand, welchen ich auch zum Bauen anbiete. Die Steine sind... zumindest gut überbrüht und im Backofen erhitzt worden, bevor ich sie in die Arena gesetzt habe. Den hinten rechts habe ich nur aufgrund seines Kupfereinschlusses eingesetzt aber die anderen passen in meinen Augen perfekt zum Untergrund. Vielleicht hat hier jemand einen Tipp, um was für ein Gestein es sich handeln könnte? Bei Tageslicht sind sie rosa bis rot und an den Kanten weiß.

Eine gute Freundin sagte, die Arena sei viel zu leer, viel zu klein und garnicht "dekorativ". Ein Bekannter fand sie immerhin nur "kleiner als gedacht". Beide haben allerdings nur durch mich etwas mit Ameisenhaltung zu tun und komplett umdekorieren werde ich wahrscheinlich während der Winterruhe. Weiterhin finde ich nicht, dass ich meinen insgesamt 19 Ameisen zu wenig Platz biete.


27.10.2014

Trotz der spätsommerlichen Temperaturen hat die Außenaktivität stark abgenommen. Bislang dachte ich, dass Ameisen sich nach den Temperaturen richten aber wie ich gelesen habe, besitzen Ameisen wirklich eine innere Uhr; und diese tickt nun ebenfalls nach Winterzeit.

Da mir der Gedanke, dass Reagenzglas zu verschließen, nicht ganz geheuer ist, habe ich mich dazu entschlossen, es später in einer transparenten Plastikbox in den Kühlschrank zu stellen. Und auch wenn es wahrscheinlich nicht angenommen werden wird, kann ich auf diese Weise weiterhin Futter anbieten. Zusätzlich zum Deckel wollte ich diese "Kühlschrankarena" mit Talkum absichern aber die Verarbeitung von dem Zeug stellte sich als ein größeres Problem heraus, als gedacht. Entweder war die Masse zu flüssig und bildete nur Tröpfchen und Schlieren auf dem Plastik oder sie war zu fest und ließ sich mit dem Pinsel nicht ordentlich verteilen. Also muss halt der Deckel allein ausreichen.]

Um meine Kolonie schon einmal etwas an ihr zukünftiges Winterquartier zu gewöhnen, platzierte ich die Box in der Arena und legte sowohl das Nest als auch das Winterzubehör hinein.

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03.11.2014

So, nun ist es endlich kühl genug. Knappe 13°C sollten als Eingewöhnung für den Kühlschrank reichen, schätze ich. Die Temperatur, die im Kühlschrank am Ort für die Ameisen herrscht, steigt leider manchmal um einige Grad an, wenn viele frische Einkäufe im Kühlschrank landen. Lässt sich aber nicht verhindern und ich denke, dass dies den Ameisen nichts ausmacht, solange die Temperatur bei ~ 7°C liegt. Die "Kühlschrankarena" samt Reagenzglas wird bei offenem Kühlschrank von hinten durch die Lampe beleuchtet, was einen guten Einblick in das Nest ermöglicht. So kann ich beim Öffnen durch einen kurzen Blick prüfen, ob alle Tiere wie gewohnt beisammen gekuschelt sitzen bzw. stehen. Ein nicht bedachter aber positiver Nebeneffekt der Überwinterung im Kühlschrank.

Meine Ameisenkolonie befindet sich also nun in ihrer ersten Winterruhe. Leider einen Monat später als geplant. Die vergangenen Monate mit meinem ersten Ameisenvolk waren abgesehen von einigen Unsicherheiten meinerseits und der Schimmelgeschichte durchweg von positiven Erfahrungen geprägt. Ich hoffe, sie überstehen ihre Winterruhe wohlbehalten und erholen sich gut, um dann 2015 ihr "neues" Zuhause zu erkunden.



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