Leptothorax acervorum - Haltungsbericht

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#1 Leptothorax acervorum - Haltungsbericht

Beitrag von User3165 » 8. August 2017, 10:09

Hallo!

Willkommen im Haltungsbericht über meine Leptothorax acervorum Kolonie. Ich hoffe ihr habt ähnlich viel Freude beim Lesen, wie ich beim Schreiben :)
Über positive und negative Kritik, Anmerkungen, Tipps, Zusatzinfos etc. im Diskussionsthread würde ich mich sehr freuen!

Woher ich die Kolonie habe

Ich bin zu dieser Kolonie mehr oder weniger unabsichtlich gekommen.
Natürlich hat mich der Gedanke an eine Kolonie fasziniert, die in so kleine Dinge wie in Eicheln passt, aber ich dachte nicht dass ich so schnell das Glück haben werde.

Hier der Thread zum Nachlesen:
Fremde Arbeiterin auf meinem Schreibtisch

Für alle Lesefaulen unter euch wird die Geschichte kurz umrissen:
Ich hab in unserem Garten morsche Holzstückchen gefunden, und mir ein paar kleine geschnappt.
Die wollte ich zerbröseln und meiner Lasius brunneus Gründerkolonie als Baumaterial zur Verfügung stellen.
Bis zum nächsten Tag lagen sie einfach auf meinem Ameisen-Schreibtisch.
Morgens entdeckte ich dann eine Arbeiterin die einfach auf meinem Schreibtisch herumkrabbelte.
Ich schloss sie in einem RG ein, und machte ein Video zur Bestimmung.
Außerdem entdeckte ich ein etwa 2mm Loch in einem der Holzstückchen.
Mir kam ein Gedanke!
Probeweise setzte ich die mir noch unbekannte Ameise auf das Holzstückchen, und sie begab sich ohne zu zögern in die kleine Öffnung!

Der große Moment

Ich präperierte eine durchsichtige Kunststoffbox mit Ausbruchschutz, und fing an, vorsichtig kleine Stücke abzubrechen.
Ziemlich in der Mitte fand ich dann in einer engen Spalt einige Tiere und Brut, die vorsichtig in die Box geschüttelt wurden.
Sie brauchten nur wenige Augenblicke, um sich wieder zu sammeln.
Schnell fanden sich die meisten Tiere in einer Ecke zusammen, während 2 oder 3 sich daran machten, die Brut zu suchen und auf einem Haufen zu sammeln.
Das kleine RG mit sehr engem Eingang, das ich für sie vorbereitet hatte, wurde schnell gefunden und bezogen.
Inzwischen hatte ich auch die Gyne entdeckt.
Sie war nur minimal größer, aber der Thorax war dunkler und höher.
Jetzt galt es, ein Nest zu bauen, da sie sich in dem hohen Raum im RG nicht allzu wohl zu fühlen schienen (sie zwängten sich in den Zwischenraum Korken-RG und in die Eingangsritze).

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Das Nest

Ein kleines Holzbrettchen wurde gesucht und angezeichnet.
5 Kammern, mit Gängen verbunden, wurden in die Oberfläche geschnitzt (Schnitzeisen, ähnlich denen, die beim Hochdruck für z.B. Linoleumplatten verwendet werden).
Den Eingang habe ich mit einem 2mm Bohrer gemacht.
Das sah schon ziemlich winzig aus, aber wie sich später herausstellen sollte, passen da auch zwei Huckepack rein :D
Ein Hauch von brauner Farbe auf die umliegenden Flächen für die Optik, ein Stück durchsichtige Folie darauf geklebt, trocknen lassen und fertig.
Die Folie würde zuvor gelocht, und ins Holz mit einer Nadel feinste Rillen gemacht, die zu den Kammern führen, damit ich den Kapillareffekt für die Befeuchtung nutzen kann.
Funktioniert einwandfrei soweit, allerdings habe ich gelesen, dass die Kleinen das auch selbst übernehmen können.
Da ihr vorheriges Nest staubtrocken war, gehe ich davon aus, dass sie nicht sooo viel Feuchtigkeit brauchen.
So sah das Nest dann aus, die Nadel zum Größenvergleich:

788

Der Umzug

Das Nest wurde mit Alufolie abgedeckt, und in die Box mit dem RG gelegt.
Die meisten Tiere waren im RG, aber ein oder zwei liefen immerzu heraußen umher, vermutlich um sicherzugehen, dass keine Brut vergessen wurde.
Es dauerte eine Weile, aber schließlich kam eine der Arbeiterinnen an das Loch, und kletterte sofort hinein.
Ein paar Augenblicke vergingen. Viele Augenblicke.
Aber dann tauchten die Fühler wieder auf, und der Weg zur Kolonie wurde angetreten.
Die nächstbeste Kollegin wurde am Kopf gepackt und in das neue, viel gemütlichere Nest getragen.
Die hat sich das kurz angesehen, und war wohl ähnlich begeistert.
Fast alle wurden auf diese Art auf das Nest aufmerksam gemacht, inklusive Königin.
Die letzten nahmen die Brut mit, und der Umzug war vollendet.
Bezogen wurde bis jetzt nur die erste Kammer und der Eingangsbereich, es gibt also viel Platz für Nachwuchs! ;)

785

789

795

Nahrung

Ein kleines Alufolienstück wurde von mir nach dem Umzug mit Honig-Zuckerwasser (AntStore) "benetzt". Eine Arbeiterin konnte ich auch beim Schlürfen erwischen:

796

Obwohl kaum etwas fehlt, scheinen die Gaster aller Arbeiterinnen dicker zu sein.

Gestern abend stellte ich erstmals auch Proteine in Form eines kleinen Stückchens überbrühter Made bereit. Ich bezweifle, dass sie es eintragen werden/können, aber aussaugen kann man's ja auch draußen.

Die Arena

Ist bisweilen keinerlei natürlich gestaltet, aber auch nur als Übergangslösung gedacht. Nah am Nest befindet sich noch das RG, jetzt als Tränke, und daneben zwei Kunststoffplättchen für die Nahrung.

794

-----

Statistik und Zusammenfassung

- 1 Gyne
- 6 Arbeiterinnen
- Brut (ist fast zu klein zum Zählen, würde aber sagen mind. 10 Eier)

Alter der Kolonie: unbekannt
Zeit in Haltung: 2d

Nahrung: Honigzuckerlösung, Made
Befeuchtung: 1 Tropfen Wasser innerhalb der ersten 2 Tage
Temperatur: Grundsätzlich Zimmertemperatur, stärkere Schwankungen Tag-Nacht
Licht: Momentan noch abgedeckt mit Alufolie, möchte sie aber an Licht gewöhnen, sobald sie sich eingelebt haben, zwecks Beobachtung.

Danke für's Lesen! Ich werde euch auf dem Laufenden halten ;)
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#2 Re: Leptothorax acervorum - Haltungsbericht

Beitrag von User3165 » 10. August 2017, 21:30

2. Eintrag, 10. August 2017

Die Kolonie

Hat sich offenbar eingelebt. Den Tierchen geht's wunderbar.
Einige der Larven sehen sogar schon größer aus, wäre bei den kleinen Tierchen aber nicht verwunderlich, wenn ich da falsch liege.
Meistens ist eine Arbeiterin am fouragieren, heute habe ich diese dann auch Mal wieder an den Kohlenhydraten entdeckt:

816
Arbeiterin schlürft Süßes.

Die ersten Proteine

...wurden in Form einer vor dem Nest platzierten Fruchtfliege genommen.
Die fouragierende Arbeiterin wollte den Entwicklungsbooster nach dem Fund auch gleich eintragen.
Das Problem war nur, dass der Eingang von Nestgenossen und Brut versperrt war.
Es folgte ein Herumgelaufe/-geschiebe und -getrage, das sehr an das Handyspiel "Unblock Me" erinnerte.
Es hatte ziemlich lange gedauert, aber irgendwann landete die Fruchtfliege dann in der Kammer mit den Larven (die einzige, dir bisher bewohnt wurde), und es wurde fleißig darauf rumgekaut.

Das Nest

...wurde weiter erkundet. Eine der Arbeiterinnen hat sich jede einzelne Kammer bis zur hintersten kurz angesehen:

Ich habe heute außerdem eine Abdeckung gebastelt, denn wie die Fruchtfliege zeigte, brachte es doch ein paar Nachteile mit sich, wenn sich alle in den dunklen Eingangsbereich zu zwängen...
Ein einfaches Kartonplättchen wurde zugeschnitten. In der Mitte hab ich einen Steg freigelassen und nach oben geknickt.

814
Simple aber perfekte Lösung.

So schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe: Einerseits habe ich so einen "Griff" und Laufe beim Anheben nicht Gefahr, das Nest zu stoßen o.ä..
Andererseits bleibt der Mittelgang beleuchtet, was sie offenbar davon abhält, dort rumzulungern.
Kurz darauf haben sie die zweite Kammer bezogen, in beiden befinden sich jetzt Brut und Arbeiterinnen.

815
Ich bekam zum ersten Mal alle Tiere auf ein Foto.

-----

Statistik und Zusammenfassung

- 1 Gyne
- 6 Arbeiterinnen
- 0 Puppen
- mind. 10 Larven
- auch ein paar Eier

Alter der Kolonie: unbekannt
In Haltung: 4d

Temperatur: Ka, Tag/Nacht schwankend
Befeuchtung: 1 Tropfen täglich
Beleuchtung
Nest: Kammern abgedunkelt
Arena: Tageslicht
Fütterung: Honig-Zucker-Lösung, Fruchtfliege
Aktivität allgemein: der Koloniegröße entsprechend gering, max
2 Arbeiterinnen draußen

-----

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#3 Re: Leptothorax acervorum - Haltungsbericht

Beitrag von User3165 » 14. August 2017, 19:55

3. Eintrag, 14. August 2017

Die Kolonie

...wächst momentan nicht. Kein Wunder, als ich sie gefunden habe waren nur Eier vorhanden. Dafür wachsen die Larven in atemberaubenden Tempo! Zwei Kammern sind mit je 1 - 3 Arbeiterinnen/Königin und Eiern/Larven besetzt. Eine Arbeiterin bewacht den Eingang. Eine fouragiert fleißig.

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Zwei Kammern sind besetzt, zwei beinhalten Müll, und zwei stehen noch frei. Aber Halt! Eine neue Umgebung...

Die Arena

...habe ich nun endlich fertig gemacht! Eine quadratische Plastikbox, ca. 18x18cm wurde ein bisschen abwechslungsreicher eingerichtet, als meine anderen Arenen. Ich gehe von einem langsamen Koloniewachstum aus, und viel Müll scheint nicht anzufallen. Außerdem denke ich, dass die Arena auf jeden Fall für viele Jahre (sofern ich das Glück habe, die Kolonie so lange halten zu dürfen) ausreichend wäre.

824
Teils Sand, teils Erde, teils sandige Erde, Ästchen, Moos (Ich liebe Moos einfach. Es geht nicht kaputt, sondern trocknet nur aus. Ein bisschen bewässern und voilà, strahlendes Grün!), kleine Steinchen, Holzstückchen und eine Tränke.

Einen kleinen Schockmoment

...erlitt ich, als ich nach dem Einsetzen des Nestes in die Arena meine Kolonie nachzählte.
Lediglich 5 Arbeiterinnen und die Königin waren im Nest.
Auch der schwer einsehbare Eingangsbereich war leer. Stunden später ein weiterer Kontrollblick.
Selbes Ergebnis: Eine Arbeiterin fehlte.
Jetzt mag eine Arbeiterin normalerweise nicht ins Gewicht fallen, aber ein Siebtel der Kolonie war weg!
Dementsprechend fiel mir auch ein Stein vom Herzen, als ich sie wenig später entdeckte, heiter die Arena erkundend.
Nachgezählt, sehr schön, alle sieben Tiere da. Wie sie das gemacht hat, keine Ahnung.
Aber es gibt in der neuen Arena ja genug Versteckmöglichkeiten, vielleicht ist sie beim Umzug aus dem Eingang gefallen?

826
Hier sieht man die Übeltäterin, die mir den Schreck eingejagt hat. Zwar nicht sehr scharf,
aber ob der Aufregung über so viel neue Umgebung wollte sie einfach nicht still halten...


-----

Statistik und Zusammenfassung

Die Kleinen haben eine neue Arena erhalten, und sind fleißig dabei, sie zu erkunden. Nahrung wird nur wenig benötigt, die Brut entwickelt sich prächtig.

- 1 Gyne
- 6 Arbeiterinnen
- 0 Puppen
- ~10 Larven
- ein paar Eier

Alter der Kolonie: Unbekannt
In meiner Obhut seit: 8d

Temperatur: ca. 24 °C
Befeuchtung: Keine mehr. Sie hatten einmal Brut in der letzten Kammer, allerdings wurde diese nach der Befeuchtung schnell wieder weggebracht. Nun versuche ich es ohne Befeuchtung, eine Tränke steht bereit.
Beleuchtung: Tageslicht, Nest abgedunkelt.
Fütterung: Honig-Zucker-Lösung
Aktivität allgemein: Eher gering, Max. 1 Arbeiterin in der Arena

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#4 Re: Leptothorax acervorum - Haltungsbericht

Beitrag von User3165 » 20. August 2017, 17:49

4. Eintrag, 12. August 2017

Die Kolonie

...scheint um eine Arbeiterin geschrumpft zu sein.
Ich sehe normalerweise fünf, selten sechs Tiere im Nest, und in der Arena kann ich auch keine sehen. :(

Aber es gibt auch gute Neuigkeiten, denn ansonsten scheint es ihnen gut zu gehen, die Brut entwickelt sich schnell, einige fette Larven sind schon dabei. :)

831
...und eine bewacht den Eingang.

835
Eine Fruchtfliege wird in's Nest gezogen.

832

Die Sache mit dem Nest

...hab ich irgendwie verkackt.
Dadurch, dass ich es auf den noch feuchten Bodengrund gelegt habe, hatt es einiges an Feuchtigkeit aufgenommen und sich ordentlich verzogen/aufgebogen.
Zum Glück hält der Kleber, und hoffentlich macht ihnen die Feuchtigkeit nichts aus.

Was mir noch Sorgen bereitet, ist der Schimmel. Nachdem sich das Nest so verzogen hatte, habe ich flache Steinchen darunter gelegt, um zu verhindern, dass es noch nasser wird.
Tja, und nun bildet sich Schimmel unter, um und sogar in dem Nest. :irre:

834
Sogar zwischen diesem Ästchen und dem Nest ziehen sich die Schimmel-Fäden.

833
Hier lag über's Wochenende eine Fliege, der Schimmel kommt nicht ganz so überraschend...

Der Deckel sollte wohl noch ein paar Tage herunten bleiben, damit der Boden mal trocknet.
Ich denke außerdem darüber nach, ihnen ein zweites Nest zur Verfügung zu stellen.

-----

Statistik und Zusammenfassung

Leider habe ich scheinbar eine Arbeiterin verloren. Allerdings entwickelt die Brut sich wunderbar, darf ich noch dieses Jahr mit Nachwuchs rechnen? Der Schimmelbildung in der Arena möchte ich trotz dem Fehlen negativer Effekte entgegenwirken.

- 1 Gyne
- 5? Arbeiterinnen
- 0 Puppen
- ~15 Larven
- ein paar Eier

In meiner Obhut seit/Ãœberwinterungen: 12d/0 Ãœw

Temperatur: 23-27 °C
Befeuchtung: mehr als geplant, erfolgt über Bodengrund
Beleuchtung: Arena: Tageslicht, Schreibtischlampe; Nest: abgedeckt
Fütterung: Fruchtfliegen, Honig
Aktivität allgemein: Kaum vorhanden in der Arena, Brutpflege

-----

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#5 Re: Leptothorax acervorum - Haltungsbericht

Beitrag von User3165 » 20. August 2017, 18:11

Eintrag 4.1, Foto-Update

Heyo, sie haben kurz darauf eine zweite Fruchtfliege gefunden. Hier also eine sehr unprofessionelle und unscharfe Bilderserie dazu:
Dateianhänge
Und vorwärts in die Brutkammer. Geschafft!
Und vorwärts in die Brutkammer. Geschafft!
Rückwärts durch den riesigen Korridor...
Rückwärts durch den riesigen Korridor...
Schwupps, und weg ist sie.
Schwupps, und weg ist sie.
... in's Nest.
... in's Nest.
...in mehreren Anläufen...
...in mehreren Anläufen...
...und trägt/zieht sie...
...und trägt/zieht sie...
...hat sie sie...
...hat sie sie...
Und schon...
Und schon...
Da musste sie ja nicht lange suchen;)
Da musste sie ja nicht lange suchen;)
Vorsichtig werden die Fühler vor die Haustür gestreckt...
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#6 Re: Leptothorax acervorum - Haltungsbericht

Beitrag von User3165 » 14. September 2017, 14:39

5. Eintrag, 14. September 2017

Die Kolonie

...ist kurz nach dem letzten Eintrag um eine weitere Arbeiterin geschrumpft.
Leichen konnte ich keine entdecken.
Stand damals also: 1 Gyne und 4 Arbeiterinnen.
Jetzt, also etwa einen Monat später, habe ich keine neuen Verluste zu verzeichnen.
Dafür gibt es Neuzuwachs!
Ich hab die Entwicklung der neuen Arbeiterin von der Larve bis zur Imago mit Bildern festegehalten.

906
Damals war die Brut noch auf zwei Kammern aufgeteilt...

907
...und das Nest noch intakt.

908
Schneeweiß ist die Nacktpuppe da noch.

909
Ein bisschen Farbe kann man schon erahnen :D.
Was man hingegen ganz deutlich sieht, sind die improvisierten Kammerwände :andiewand:. (s. "Im Nest")


912
So sah sie kurz vor dem Schlupf aus.

913
Und da ist sie!

914

Ich bezweifle, dass sich noch weitere Larven verpuppen werden,
hoffentlich schaffe ich dann nächstes Jahr eine positive Bilanz.

Im Nest

...haben sie es sich inzwischen wirklich gemütlich gemacht.
Nur eine Kammer wird aktiv genutzt, eine steht leer.
Der Gang zu den anderen Kammern wurde zugebaut.
Dass ich das Nest wirklich eilig angefertig habe (und darüber hinaus auch die Befeuchtung verkackt), zeigt sich nun:
Der Kleber löst sich vom Holz, die Kammern werden höher und zwischen Nest und Folie entstand ein freier Zwischenraum.
Die Kleinen wussten sich natürlich zu helfen, sie haben die Kammerwände einfach mit Dreck weiter hoch gezogen:

910

Befeuchtet wird weder Nest noch Arena. Ein RG mit Trinkwasser steht bereit.

911

-----

Statistik und Zusammenfassung

Leider habe ich noch eine Arbeiterin verloren. Das Schlüpfen einer neuen Arbeiterin tröstet allerdings ganz gut darüber hinweg.
Das Nest ist kaputt, ich hoffe, dass ich sie vor der WR noch in ein neues Nest umsiedeln kann.
Langsam gehen die Temperaturen in meinem Zimmer etwas runter.

- 1 Gyne
- 5 Arbeiterinnen
- 0 Puppen
- ~15 Larven
- ein paar Eier

In meiner Obhut seit/Ãœberwinterungen: 45d/0 Ãœw

Temperatur: 22-24 °C
Befeuchtung: keine
Beleuchtung: Arena: Tageslicht, Schreibtischlampe; Nest: abgedeckt
Fütterung: Fruchtfliegen, Honig
Aktivität allgemein: Kaum vorhanden in der Arena, Brutpflege

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#7 Re: Leptothorax acervorum - Haltungsbericht

Beitrag von User3165 » 26. September 2017, 20:42

6. Eintrag, 26. August 2017

Mit dieser Kolonie ging's ziemlich chaotisch zu seit dem letzten Update.
Wollte euch nur vorwarnen.
Für Lesefaule gibt's die Zusammenfassung bei der Statistik ganz unten ;)

Die Kolonie

...dürfte gleich groß geblieben sein. Keine der Larven sah so aus, als wollen sie sich noch dieses Jahr verpuppen.
Leider kann ich nicht sagen, ob das immer noch der Fall ist, folgendes hat sich zugetragen:
Nachdem sich die Folie komplett vom Holz gelöst hat, habe ich mich dazu entschieden, sie schnell umzusiedeln.
Zu diesem Zweck habe ich eine Haselnuss etwa halbiert (ein Wurm war so freundlich und hat die Haselnuss für die Entwicklungsphase als Wohnort auserwählt, weshalb in der Schale schon ein passendes Loch war) und mit Heißkleber auf ein Stück durchsichtigen Kunststoff geklebt.
Nachdem ich es dann eineige Zeit habe auslüften lassen, habe ich ihr Nest genommen, und es gemeinsam mit dem neuen Haselnussnest in eine kleine mit Ausbruchschutz versehene Plastikbox gegeben, die ich bisher zum Ameisenbeobachten und Gynen-/Käferfang verwendet habe.
Anschließend schob ich einen kleinen Stein unter die Folie, sodass die Ameisen nicht komplett ungeschützt waren, aber trotzdem merkten, dass ihr Nest offen war.
Zumindest hoffte ich, dass das ausreichen würde.

Tat es nicht.
Als nach mehreren Stunden immer noch nichts passiert war, nahm ich die Folie ganz vorsichtig weg, und endlich kam Bewegung in die Truppe.
Da war ich vielleicht zu ungeduldig, das muss ich zugeben, aber ich wollte sie unbedingt aus dem kaputten Nest raushaben.
Ein unbedachter Stubser beim Honigwechseln und schon sind ein paar Larven zerwutzelt. Das wollte ich nicht riskieren.
Sie begannen damit, die Brut in der Eingangsbohrung in Sicherheit zu bringen, und nach einem neuen Nest Ausschau zu halten.

939

Bald fanden sie es, und wie schon zuvor beobachtet, wurden alle Koleginnen, die man auf das neue Nest aufmerksam machen wollte, einfach am Kopf gepackt und reingetragen.
Schließlich waren alle wohlbehalten dort angekommen, ich konnte das kaputte Nest entfernen, und die Haselnuss in ihrer alten Arena platzieren.

Soweit so gut.

936

938

937

Vielleicht hätte ich sie sich erstmal eine Weile in der Plastikbox an das neue Nest gewöhnen lassen sollen.
Denn sie waren offenbar noch in Umzugsstimmung.
Als ich einige Stunden später in das Formicarium schaute, war das Haselnussnest nämlich leer.
Ich suchte überall, konnte die Kolonie aber nicht ausfindig machen.
Ich hatte schon Angst, sie wären ausgebrochen, die Gaze im Deckel wäre grobmaschig genug.
Doch dann schaute ich überall nochmal genauer, hob die Holzstückchen, die Äste und das Moss hoch, und siehe da, in einer Ritze in der trockenen Erde sah ich mehrere Arbeiterinnen und ein bisschen Brut.
Oh mann, dort kann ich sie aber nicht beobachten :andiewand:
Ich entschied mich, noch ein Nest zu bauen, und das alte ebenfalls wieder herzurichten, in der Hoffnung, dass sie zumindest eines davon attraktiver finden als die Erde.
Gesagt getan, bis zum nächsten Tag trocknete und lüftete beides, und ich gab alles in die Arena.
Da ich schon früher beobachtet habe, dass es diese Art eher trocken mag, dachte ich mir, ich helfe ein bisschen nach, und befeuchte die Arena dezent.
Hat auch geholfen, ich konnte die Ameisen in der Erdritze nicht mehr sehen.
Allerdings waren sie in keinem der Nester.
Wieder wurde mir heiß und kalt, ich suchte die gesamte Arena ab.
Ich nahm jedes Teil und untersuchte es, die Arena sollte bis auf den feuchten Bodengrund und die Nester leer sein.
Irgendwo mussten sie sich doch verstecken.
Ich gab alles, was von mir für Ameisenfrei befunden wurde, in oben genannte Plastikbox. Also alles.
Die Ameisen wollten einfach nicht auftauchen.

Ich entschied mich, bis zum nächsten Tag zu warten und ihnen Zeit zu lassen, sich mir zu ergeben.
Und tatsächlich, am nächsten Tag war in dem neuen Holznest ein Teil der Kolonie anzutreffen: Zwei Arbeiterinnen und ein bisschen Brut.
Dass sie den Rest der Kolonie nicht nachgeholt hatten wunderte mich.
Ich gab ihnen einige weitere Stunden Zeit, aber es wurden nicht mehr.
Hatte ich sie am Ende doch übersehen?
Nein, in der Plastikbox liefen keine rum, und Löcher hatten die großen Stücke auch keine.
Trotzdem sah ich sie mir nochmal der Reihe nach gründlich an, und bei einem eher kleinen Stück viel plötzlich ein bisschen "Holzmehl" heraus.
Ich traute meinen Augen nicht, als ich mit einem Drahtstück den Eingang etwas vergrößerte und bestimmt die ganze restliche Kolonie zum Vorschein kam.
Ich legte alle Holzteile also schnell wieder in die Arena, und hoffte, dass sich die Kolonie vereinen und auf einen Neststandort einigen würde.

Das tat sie zum Glück.
Für zwei Tage waren sie im neuen Nest, und ich konnte sie zählen. Alle da, mir viel ein Stein vom Herzen, und die Brut scheint auch keinen Schaden genommen zu haben.

Aber jetzt ratet mal, was passiert ist, als die Arena wieder ein bisschen durchgetrocknet war?

Jetzt suche ich sie aber nicht mehr, ich hoffe einfach, dass sie da sind, und es ihnen gut geht.
Ich habe eine Vermutung, wo sie sich momentan aufhalten könnten, in einem echt winzigen Holzstückchen ist nämlich ein Loch, das da vorher nicht war. Die Nester bleiben jedenfalls drin, sollten sie sich umentscheiden ;)
Bezüglich Winterruhe werde ich eine Möglichkeit finden müssen, die ganze Arena zu überwintern.
In unserem Keller gibt es recht große Lichtschächte, und Leptothorax acervorum soll ja eine recht robuste Art sein, was Temperaturschwankungen angeht, da finde ich bestimmt eine Lösung.

-----

Statistik und Zusammenfassung

Nach gefühlten tausend Umzügen weiß ich nicht, wo die Kolonie sich momentan befindet.
Ich denke schon, dass sie noch da sind, und als ich sie das letzte mal sah waren sie noch vollzählig.
Hoffentlich geht es ihnen gut, denn langsam kommt die Winterruhe.

- 1 Gyne
- 5 Arbeiterinnen
- 0 Puppen
- ~15 Larven
- ein paar Eier

In meiner Obhut seit/Ãœberwinterungen: 87d/0 Ãœw

Temperatur: ~20 °C
Befeuchtung: keine
Beleuchtung: Arena: Tageslicht, Schreibtischlampe
Fütterung: Honig
Aktivität allgemein: Keine in der Arena, Umzugsaktivität :D

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#8 Re: Leptothorax acervorum - Haltungsbericht

Beitrag von User3165 » 16. Mai 2018, 15:19

7. Eintrag, 16. Mai 2018

Es wird Zeit für ein kleines Update, die Winterruhe ist ja nun auch schon eine ganze Weile vorbei..
Für Lesefaule gibt's die Zusammenfassung bei der Statistik ganz unten ;)

Die Kolonie

Hat die Winterruhe gut überstanden. Nach wie vor zähle ich 5 Arbeiterinnen und eine Königin.
Außerdem haben die überwinterten Larven ihr Wachstum wieder aufgenommen, sodass ich mittlerweile schon 3 Nacktpuppen erkennen kann! Auch wurden ein paar neue Eier gelegt, bin gespannt wie es weitergeht^^

Das Setup

Die Kleinst-kolonie bewohnt ein kleines Reagenzglas, welches mit einem eingeschnittenen Korken verschlossen ist und in einer Ferrero-Rocher-Box als Arena liegt. Den Boden bildet eine dünne Schicht getrockneten Sandes, und ein Stein soll zumindest ein bisschen Variation in die Landschaft bringen. Da der Wassertank schon fast leer ist, liegt ein weiteres, gleich präpariertes RG bereit. Das Nest-RG ist mit einem Stück Alufolie abgedunkelt.

Futter

Gefüttert werden sie, jetzt kommt's, mit Honig und Insekten. Tote Insekten wohlgemerkt, und dabei spielt die Größe keine Rolle. Zuerst wird versucht, den Kadaver in das RG zu ziehen, und wenn sie bemerken, dass sich das nicht ausgehen kann, wird es eben vor dem Eingang verwertet.

Fotos gibt es in einem Update-Post, ich sitze gerade in der Uni und habe keinen Zugang zu den Bildern...

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Statistik und Zusammenfassung

Nach gefühlten tausend Umzügen weiß ich nicht, wo die Kolonie sich momentan befindet.
Ich denke schon, dass sie noch da sind, und als ich sie das letzte mal sah waren sie noch vollzählig.
Hoffentlich geht es ihnen gut, denn langsam kommt die Winterruhe.

- 1 Gyne
- 5 Arbeiterinnen
- 3 Puppen
- ~10 Larven
- ein paar Eier

In meiner Obhut seit/Ãœberwinterungen: 283d/1 Ãœw

Temperatur: 22-24 °C
Befeuchtung: RG-Nest
Beleuchtung: Arena: indirekt Tageslicht, Nest-RG abgedunkelt
Fütterung: Honig, tote Insekten
Aktivität allgemein: vereinzelt ein bis max. zwei Arbeiterinnen in der Arena

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