Meine alte Kamera ist im Prinzip kaputt (Bildschirmbeleuchtung ausgefallen), deshalb werden die Bilder ab jetzt etwas anders aussehen. Diese Kamera hat eine sehr viel höhere Empfindlichkeit bei Dunkelheit, leider aber auch einen viel schwÀcheren Blitz - in der Praxis bedeutet das mehr Schatten, aber auch viel realistischere Farben.
Jetzt aber zu den Ameisen...
Nach ein paar Tagen geringer AktivitĂ€t dachte ich schon sie packen ihre Sachen zusammen fĂŒr die
Winterruhe, aber nein, noch nicht.
Allerdings ist insgesamt schon ein deutlicher RĂŒckgang bei der Nahrungssuche zu verzeichnen, an den meisten Tagen gibt es kein solches GedrĂ€nge. Zuckerwasser ist nach wie vor sehr beliebt, Proteinfutter nicht so sehr.
Wie man sehen kann sind jede Menge
Puppen vorhanden (die meisten
Puppen auf der linken Seite sind von der Kammerwand verdeckt, es sind aber ungefĂ€hr soviele wie auf der rechten Seite), aber nur noch wenige groĂe
Larven. Der Trend wird sich vermutlich fortsetzen bis nur noch sehr wenig
Brut ĂŒbrig ist, abgesehen von den Paketen mit Mikrolarven, die von einigen Arbeiterinnen umhergetragen werden.
Die Kamera ist so empfindlich, dass sie statt den Ameisen den Staub auf dem Glas fokussiert, wenn es nicht ganz sauber ist. Bei genauerem hinsehen kann man sogar SeidenfĂ€den erkennen die von den Kokons der frischen weiĂen
Puppe abstehen.
Auf diesem Bild scheinen die
Larven irgendwie flauschig auszusehen. Das ist mir bisher nicht aufgefallen, vielleicht aufgrund es Winkels und der starken Ausleuchtung oder der allgemeinen BildqualitĂ€t, bin mir deshalb nicht sicher ob das schon immer so war oder eine Winteranpassung darstellt. Ich hab Bilder von ĂŒberwinternden Camponotus herculeanus
Larven gesehen, die aussahen als hĂ€tten sie Pelz, halte es daher fĂŒr durchaus möglich dass man diese Behaarung nur bei
Larven findet, die sich wÀhrend der kalten Jahreszeit entwickeln.
Der MĂŒllhaufen in der Abfallkammer wĂ€chst und wĂ€chst, aber bisher schimmelt nichts. Sie tragen ab und zu ein paar PuppenhĂŒllenteile raus, aber der GroĂteil des MĂŒlls landet noch immer hier.
Das Wasser-RG ist mal voller Ameisen, mal komplett leer.
Sie haben jetzt TĂŒrsteher sobald es schattig wird (was nicht immer heiĂt, dass sie auch tatsĂ€chlich rauskommen).
Noch ein kurzes Update zu den Lasius (muss separaten HB anlegen). Sie entwickeln sich langsam aber stetig und scheinen sehr genĂŒgsam zu sein, nur alle paar Tage wird eine Fruchtfliege angenommen und auch Zuckerwasser trinken sie nicht viel.
Und ein Update zu den Solenopsis fugax (muss ebenfalls separaten HB anlegen). Diese winzigen Damen entwickeln sich zu echt gefrĂ€Ăigen kleinen Monstern. Jede Fruchtfliege wird sofort zum Nesteingang gezerrt und bearbeitet und bei einer kleinen Bienenlarve sind sie total ausgeflippt.
Ist aber auch nicht ĂŒberraschend, sie haben ja eine Menge
Brut zu versorgen (die neue Kamera ist super fĂŒr so kleine Ameisen, genug Beleuchtung vorausgesetzt). Frage mich wann die vorhaben in die
Winterruhe zu gehen, bis jetzt deutet absolut nichts darauf hin, im Gegenteil.
Zuckerwasser wird auch fleiĂig angenommen, auch wenn das am Pegel in der TrĂ€nke nicht wirklich was Ă€ndert - die Ameisen sind einfach zu winzig. Muss an dieser Stelle auch noch mal eine Lanze fĂŒr die byFormica Galileo feeders brechen, diese TrĂ€nken sind wirklich sicher, selbst so mikroskopisch kleine Ameisen wie Solenopsis fugax können darin nicht ertrinken.