Talkumpulver (Ausbruchschutz) giftig fĂŒr Ameisen?

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AntDragon
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#1 Talkumpulver (Ausbruchschutz) giftig fĂŒr Ameisen?

Beitrag von AntDragon » 7. MĂ€rz 2018, 20:07

Hallo,

ich habe heute zum ersten Mal Talkum aufgetragen bei meinen ersten Ameisen. Dabei ist ein wenig von dem Pulver ins Becken gefallen. Ist das Pulver giftig fĂŒr die Ameisen und wie trage ich es auf ohne dass gleich alles runter rieselt?

Bedanke mich schon im voraus fĂŒr hilfreiche Antworten.

Lg. Darius



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Safiriel

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#2 Re: Talkum Pulver(Ausbruchschutz) giftig fĂŒr Ameisen?

Beitrag von Safiriel » 7. MĂ€rz 2018, 21:30

Talkum ist chemisch gesehen Magnesiumsilikathydrat - landlÀufig Speckstein genannt und Hauptbestandteil von beispielsweise Babypuder.
Die Substanz ist an sich nicht giftig. Als sehr feines Pulver kann es allerdings lungengÀngig sein.
Bei einigen Ameisen wurde diskutiert, ob besonders feiner Sandstaub deren Atmungsorgane verstopfen können. Wenn dem so ist, dann könnte das auch auf Talkum zutreffen.
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#3 Re: Talkum Pulver(Ausbruchschutz) giftig fĂŒr Ameisen?

Beitrag von AntDragon » 8. MĂ€rz 2018, 17:35

Safiriel hat geschrieben:Talkum ist chemisch gesehen Magnesiumsilikathydrat - landlÀufig Speckstein genannt und Hauptbestandteil von beispielsweise Babypuder.
Die Substanz ist an sich nicht giftig. Als sehr feines Pulver kann es allerdings lungengÀngig sein.
Bei einigen Ameisen wurde diskutiert, ob besonders feiner Sandstaub deren Atmungsorgane verstopfen können. Wenn dem so ist, dann könnte das auch auf Talkum zutreffen.


Mir ist wie gesagt ein bisschen auf den Boden gerieselt. Ich hab es auch sofort weggemacht, es ist halt nur noch was am Rand. Kann ich das Talkum auch mit Wasser vermischen und dann auftragen?



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Maddio

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#4 Re: Talkumpulver (Ausbruchschutz) giftig fĂŒr Ameisen?

Beitrag von Maddio » 8. MĂ€rz 2018, 18:05

AntDragon hat geschrieben:Kann ich das Talkum auch mit Wasser vermischen und dann auftragen?


Das ist eigentlich die ĂŒbliche Vorgehensweise. Man mischt es in einer SchĂŒssel mit Wasser und rĂŒhrt mit einem Schneebesen, bis alles eine quark-Ă€hnliche Konsistenz hat. Diese klebrige Masse lĂ€sst sich dann wunderbar z.B. mit den Fingern oben am Beckenrand auftragen. 1-2 Tage aushĂ€rten lassen. Damit der Ausbruchschutz wirkt, muss dann das Talkum noch mit einem Pinsel angeraut werden. Ein auf diese Weise aufgetragener Talkumrand hĂ€lt normalerweise locker eine Saison lang.

Ich wĂŒrde dir aber aus mehreren GrĂŒnden zu Paraffinöl als Ausbruchschutz raten. Kannst ja mal die Suchfunktion bemĂŒhen ;)



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Andre88
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#5 Re: Talkumpulver (Ausbruchschutz) giftig fĂŒr Ameisen?

Beitrag von Andre88 » 9. MĂ€rz 2018, 05:15

Maddio hat geschrieben:
AntDragon hat geschrieben:Kann ich das Talkum auch mit Wasser vermischen und dann auftragen?


Das ist eigentlich die ĂŒbliche Vorgehensweise. Man mischt es in einer SchĂŒssel mit Wasser und rĂŒhrt mit einem Schneebesen, bis alles eine quark-Ă€hnliche Konsistenz hat. Diese klebrige Masse lĂ€sst sich dann wunderbar z.B. mit den Fingern oben am Beckenrand auftragen. 1-2 Tage aushĂ€rten lassen. Damit der Ausbruchschutz wirkt, muss dann das Talkum noch mit einem Pinsel angeraut werden. Ein auf diese Weise aufgetragener Talkumrand hĂ€lt normalerweise locker eine Saison lang.

Ich wĂŒrde dir aber aus mehreren GrĂŒnden zu Paraffinöl als Ausbruchschutz raten. Kannst ja mal die Suchfunktion bemĂŒhen ;)


Die von dir angeratene Methode funktioniert bei mir nur bei grĂ¶ĂŸeren Ameisen,zB. Lasius niger und Pheidole noda laufen ĂŒber nass aufgetragenes Talkum ( als breiten Streifen) schlicht drĂŒber, deswegen trage ich es immer und bei allen Kolonien trocken und nur als ganz leichten Staubfilm auf, funktioniert bei JEDER Ameise solange die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch ansteigt ( bei mir sind die meisten Becken offen )

Achja es bringt eine ganze Menge den Ausbruchschutz auf einen kleinen Rahmen aufzutragen, so dass er fĂŒr die Ameisen ĂŒber Kopf ist, ich muss bei meiner Pheidole Mutterkolonie jetzt nur noch einmal alle paar Monate ausbessern und die sind meine persöhnlichen AusbruchkĂŒnstler ;)

krabbelnde grĂŒĂŸe
Andre
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Maddio

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#6 Re: Talkumpulver (Ausbruchschutz) giftig fĂŒr Ameisen?

Beitrag von Maddio » 9. MĂ€rz 2018, 10:27

Deshalb ist es notwendig, den Streifen nach dem Trocknen anzurauen, z.B. mit einem Borstenpinsel. Durch das Anrauen entsteht auch unter dem Streifen der von dir beschriebene Staub, der zwar effektiv Schutz vor AusbrĂŒchen bietet, aber mMn otpisch sehr unschön ist.

Ich bin seit lÀngerem vom Talkum weg und kann nur Paraffinöl empfehlen, da es viele Vorteile bietet.

Das mit dem Rahmen kann ich bestĂ€tigen, "ĂŒber Kopf" aufgetragenes Paraffinöl ist bei mir bisher unĂŒberwindbar gewesen. So kann man auch mal den Deckel eine zeitlang abnehmen und in Ruhe fĂŒttern oder das Becken sĂ€ubern. Oder einfach mal auslĂŒften.

LG Maddio
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Serafine

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#7 Re: Talkumpulver (Ausbruchschutz) giftig fĂŒr Ameisen?

Beitrag von Serafine » 9. MĂ€rz 2018, 19:28

Ich benutz den Lack vom Antstore (vermute mal das ist Fluon), wirkt bei Camponotus barbaricus (sehr groß), Lasius niger und Solenopsis fugax (super klein). Das einzige Mal das ich Probleme hatte war bei Lasius niger in einem Plastikcontainer, das lag aber daran dass sich die festen Bestandteile des Lacks abgesetzt hatten und ich ihn vorher nicht richtig verrĂŒhrt hab.



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#8 Re: Talkumpulver (Ausbruchschutz) giftig fĂŒr Ameisen?

Beitrag von Erne » 9. MĂ€rz 2018, 20:15

Ob Talkum fĂŒr Ameisen schĂ€dlich ist, kann ich nicht beantworten.
Beobachtungen die Anlass dazu geben könnten, habe ich nicht gemacht.
Das Talkum als Ausbruchsschutz versagt schon.
In Becken mit hoher Luftfeuchtigkeit, verklebt das Zeug und wird dann von Ameisen ĂŒberlaufen, auch wenn Talkum Überkopf an einen ĂŒberstehenden, umlaufenden Rand angebracht ist.
Dazu muss nicht einmal die Luftfeuchtigkeit im Becken selber erhöht sein, habe das auch schon erlebt in feuchten Sommertagen mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit.

GrĂ¶ĂŸere Völker mit vielen Ameisen, wie Pheidole- oder Carebara Arten versuchen bestimmte Talkumbereiche derart intensiv zu Belaufen, bis die Talkumschicht abgetragen ist.
Das kann durchaus in einer Nacht ablaufen.
Derartige Beobachtung auch gemacht bei Lasius niger, Camponotus ligniperda, Camponotus nicobarensis.
Paraffinöl sehe ich ebenfalls als geeigneter, allerdings ohne stĂ€ndige Kontrollen bringt das auch keine endgĂŒltige Sicherheit.
Arten mit vielen Arbeiterinnen bekommen es hin, derartig viel MĂŒll, auch tote Ameisen in den Paraffinfilm zu kleben bis sie darĂŒber laufen können.
Besondere Meister darin, Carebara diversa, die sich dauerhaft nur mit einem feinen, rostfreien Metallgitter unter Kontrolle halten lassen.
Lasius niger sind mir, mit der Verklebemethode, ebenfalls mehrfach ĂŒbers Paraffin gekommen.

Ein passender Ausbruchsschutz ist immer abzustimmen auf die gehaltene Art.
Bei manchen Arten sind dafĂŒr verschiedene Maßnahmen unerlĂ€sslich.

GrĂŒĂŸe Wolfgang



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