Rapides Sterben [Formica fusca]

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Antnika
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#1 Rapides Sterben [Formica fusca]

Beitrag von Antnika » 20. Mai 2019, 22:03

Hallo,

ich musste mich leider aus einem traurigen Grund hier registrieren.

Kurzgefasst: Alle Arbeiter meiner Formica fusca Kolonie (Schwarmflug 2018) sind tot.

Die Gyne sitzt nun mit 2 Puppen und ein paar Eiern alleine im RG. Sie wirkt (noch) fit. Wenn ich mir mein Protokoll der letzten Tage ansehe, so wĂŒrde ich den Honig vermuten.
Ich habe sonst immer Zuckerwasser und MehlkĂ€fer/WĂŒrmer verfĂŒttert. Am Tag, wo ich mal Honig gegeben habe sind direkt 3 Arbeiterinnen gestorben. In den folgenden Tagen einschließlich heute die restlichen 5. Bei allen lief es gleich: Sie haben in der Arena auf dem RĂŒcken gelegen und gekrampft/gezuckt. FĂŒr mich deutet das zu 99% auf eine Vergiftung hin. Ich kann mir aber (bis auf den Honig) nicht erklĂ€ren wodurch.

Die Temperatur lag immer zwischen 20-25°C. Das Set Up bestand aus einem 16mm RG angeschlossen an eine Antcube Futterstation vom Antstore. Bodengrund Sand-Lehm ebenfalls vom Antstore. Das RG war neu und vorher nie benutzt. Watte und Leitungswasser dĂŒrften ebenfalls nicht kontaminiert gewesen sein.

Hab ihr Tipps was ich jetzt am besten tun soll?
Wie reinige ich Equipment so, dass es keine Gefahr mehr darstellt? Ein paar Sachen sind ja mit dem Honig in BerĂŒhrung gekommen. Oder kann die Ursache auch eine andere sein?

Ich habe Angst, dass die Queen auch noch draufgeht. Ich hatte mir den (Wieder)Einstieg in die Ameisenhaltung eigentlich anders vorgestellt. :(

Danke schonmal!
~Antnika



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Sir Joe

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#2 Re: Rapides Sterben

Beitrag von Sir Joe » 21. Mai 2019, 23:37

Hallo Antnika,

schade dass du dich aus diesem Grund hier meldest, aber Kopf hoch und wieder aufs Pferd, sollte die Devise lauten ;)

Das Honig wirklich der ausschlaggebende Faktor war, halte ich ehrlich gesagt fĂŒr eher unwahrscheinlich , es ist dennoch nicht ausgeschlossen. Was fĂŒr einen Honig hast du denn verwendet?

Wenn ich meine Formicarien reinige mache ich das zuerst mit Schwamm und SpĂŒlmittel. Anschließend wird mit heißem Wasser sehr grĂŒndlich ausgespĂŒlt.

Schöne GrĂŒĂŸe,
Sir Joe
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Antnika
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#3 Re: Rapides Sterben

Beitrag von Antnika » 22. Mai 2019, 12:19

Moin,

erst mal natĂŒrlich Danke fĂŒr die Antwort und Tipps!

Ich habe „Dreyer Goldbiene, ImkerqualitĂ€t“ mit einem Tropfen Wasser vermengt gefĂŒttert.

Wie gesagt, ich wĂŒsste sonst wirklich nicht wodurch. Ich habe kein Silikon verwendet, keinen DĂŒnger fĂŒr irgendwas, habe nie im Nest gefĂŒttert um AmeisensĂ€ure zu vermeiden... :(
Die Entwicklung lief vorher super. Dann kam der Honig.

Ich hoffe einfach, dass die Queen durchkommt und ich eventuell doch GlĂŒck habe, dass sie neue Arbeiterinnen aufzieht. Ich habe natĂŒrlich Angst, dass es wieder schief lĂ€uft. seufz



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Serafine

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#4 Re: Rapides Sterben

Beitrag von Serafine » 22. Mai 2019, 13:37

Dass Honig in Deutschland des öfteren mit PestizidenrĂŒckstĂ€nden belastet sein kann ist nichts neues, siehe Stiftung Warentest zu Honig (ein guter Teil der Honigsorten ist auch von schlechter QualitĂ€t, weil sie bei der Verarbeitung viel zu stark erhitzt werden) - wenn vorher alles gut lief könnte es schon der Honig gewesen sein.
Persönlich empfehlen kann ich Ahornsirup (3:1 verdĂŒnnen, ein halber Teelöffel Traubenzucker auf ca. 10ml FlĂŒssigkeit erhöht die AttraktivitĂ€t zusĂ€tzlich, ist aber nicht zwangslĂ€ufig nötig), verfĂŒttere das seit Jahren und hatte nie Probleme. Wird auch von allen Ameisen gut angenommen.
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Antnika
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#5 Re: Rapides Sterben [Formica fusca]

Beitrag von Antnika » 23. Mai 2019, 10:55

@Serafine

Danke! Ich werde es in Zukunft mal mit Ahornsirup versuchen.
Honig wird vom Speiseplan gestrichen.



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Antnika
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#6 Re: Rapides Sterben [Formica fusca]

Beitrag von Antnika » 24. Mai 2019, 13:29

Mal ein Update..

Positiv: die Gyne lebt noch

Negativ: die Brut, welche noch ĂŒbrig geblieben war, liegt total verstreut im RG. Die Eier kleben teils an den Seiten. Gewollt oder hat die Dame einfach keinen Bock mehr? Ich weiß es nicht.

Ich finde Formica fusca wirklich toll und sie passen eigentlich total zu meinen derzeitigen UmstĂ€nden. Vor allem, weil ich nicht den Platz fĂŒr 50.000 Lasius niger o.Ă€. habe. Umso enttĂ€uschter bin ich natĂŒrlich, dass es gerade den Bach runter geht. :/
Gibt es eigentlich noch andere Arten (außer Temnothorax) die relativ klein bleiben? Die Beschreibungen im Internet variieren doch stark. Beispiel Myrmica rubra: Anbieter A sagt bis 20.000 Tiere, Anbieter B sagt 5.000.
Ähnlich auch bei fusca. A: 200-5.000, B: ĂŒber 5.000 :huh:

Gruß
Antnika



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Harry4ANT

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#7 Re: Rapides Sterben [Formica fusca]

Beitrag von Harry4ANT » 24. Mai 2019, 16:31

Wie wÀre es z.B. mit einer exotischen Camponotus wie z.B. C. japonicus.
Die bleiben im 3-stelligen Bereich und die Majore werden mit 1,5 cm schon recht groß.

Die Art wĂ€re auch fast immer verfĂŒgbar, nicht teuer und stellt keine großen AnsprĂŒche an die Haltungsparameter.





Ich verwende fast ausschließlich Invertzuckerlösung. Die hat noch den zusĂ€tzlichen Vorteil, dass diese deutlich lĂ€nger in der Arena haltbar bleibt ohne zu verderben.
Biete ich im RG mit Watte oder in einer TrĂ€nke an und habe (je nach KoloniegrĂ¶ĂŸe bzw. Bedarf) wochenlang Ruhe was die Kohlehydrate betrifft.

Und ist bei mir auch mit Abstand am beliebtesten wenn man gleichzeitig Alternativen anbietet wie Honig, Ahorn, ZuckerrĂŒbensaft, Zuckerwasser ...
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Antnika


A.octospinosus_ 4) _C.cosmicus_ 4) _T.nylanderi_ 4) _C.nicobarensis_ 4) _P.megacephala_ 4) _A.gracilipes_ 4) _M. barbarus_ 4) _C.japonicus_ 4) _C.fellah

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#8 Re: Rapides Sterben [Formica fusca]

Beitrag von Antnika » 25. Mai 2019, 11:18

Danke @Harry4ANT fĂŒr den Invertzuckertipp!

Camponotus japonicus klingt ganz interessant, allerdings hĂ€tte ich Sorge, dass die bei mir auch eingehen. :( Wobei das, was auf dem Video zu sehen ist, vertragen sie ja auch (Licht, in der offenen Arena grĂŒnden).
Sooo viel Erfahrung habe ich leider auch nicht. Ich hatte vor ein paar Jahren mal eine Kolonie Myrmica rubra mit ein paar hundert Arbeiterinnen und eben jetzt die Formica fusca. Das ist alles. :/

Weißt du ungefĂ€hr, was der Platzbedarf einer ausgewachsenen Kolonie Camponotus japonicus ist? Ich arbeite nĂ€mlich mit externen Nestern, da mir intern und eingeklebt zu unhandlich ist.

——

Die Gyne lebt ĂŒbrigens immer noch, aber scheint keine Nahrung (mehr) alleine aufzunehmen. Ach man...



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