Kokonpuppen können sich in aller Regel nicht alleine befreien, sondern sind darauf angewiesen, dass sie zur rechten Zeit aus ihrer Hülle herausgeschnitten werden. Ansonsten werden sie irgendwann darin vertrocknen. Zu spät befreite Imagos, die aber noch leben, zeigen Einschränkungen in ihrer Bewegungsfreiheit. Wohl weil die Cuticula in der "Puppenhaltung" ausgehärtet ist und die Gelenke ihre Beweglichkeit teilweise verlieren.
Allgemein brauchen
Puppen auch Pflege, wenn auch deutlich weniger als
Larven. Dennoch müssen sie stets in Nestbereiche mit den optimalen Parametern gebracht werden, regelmäßig bewegt werden, und auch gereinigt. Bei
Puppen (ich meine hier immer Kokonpuppen), die einfach liegen gelassen werden besteht die Gefahr, dass sie verschimmeln oder vertrocknen.
Unter "normalen" Bedingungen, damit meine ich Zimmertemperatur und -luftfeuchtigkeit können sie sicher auch ein paar Tage unbeaufsichtigt überstehen. Aber spätestens zum Schlupftermin müssen Brutpflege betreibende Ameisen vorhanden sein.
Diese Erfahrungen habe ich in meiner Jugend gemacht, als ich genau das ausprobiert habe, mit
Puppen einer Art die ich rückblickend nur als Lasius
sp. bezeichnen kann. Ich habe eine Hand voll (im übertragenen Sinn, nicht wörtlich

)
Puppen gesammelt und in ein leicht klammes Becken gelegt, in der Erwartung, dass die Ameisen von alleine Schlüpfen würden. Nachdem das auch einige Wochen später noch nicht passiert war, beschloss ich, die Kokons selbst zu öffnen. Dort fand ich dann Imagos in verschiedenen "Stadien" vor.
Voll ausgefärbt und vertrocknet
Voll ausgefärbt und noch lebend, mit stark eingeschränkter Bewegungsfähigkeit
Schwach ausgefärbt, mit größtenteils erhaltener Bewegungsfreiheit
Hätte ich nicht selbst die Kokons mit spitzen Fingern geöffnet, wobei trotz größter Vorsicht einige Tiere zu Schaden kamen, wären nach einiger Zeit wohl alle Ameisen in den Kokons vertrocknet.