Ameisenpuppen färben sich pechschwarz[Camponotus ligniperda]

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Johndoe
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#1 Ameisenpuppen färben sich pechschwarz[Camponotus ligniperda]

Beitrag von Johndoe » 30. April 2017, 15:58

Hallo liebe Mitglieder, bin langsam echt am verzweifeln. Ich habe mir am 24.2 von Antstore eine Camponotus LigniperdusGynw ligniperda Gyne geholt. Sie hatte zu dieser Zeit ein Eierpaket. Am 3 März schlüpfte die erste Larve, am 18ten war diese in etwa so groß wie die jetzigen Puppen, da ich erst am 30ten wieder nachgeschaut habe, hat sich die erste Larve also zwischen dem 20ten und 30ten März verpuppt, was ca 32-42 Tage im Puppenstadium bedeutet. Allerdings bin ich schon seit längerem skeptisch was die Puppen angeht, sie sind zum einen wirklich seeehr klein. Ich habe mich die letzten Wochen ausführlich informiert, dutzende Berichte gelesen und Bilder von Puppen verglichen, weiß also dass zwischen einer Majorarbeiterinnenpuppe und einer Pygmäenpuppe ein großer Unterschied ist, allerdings sind meine Puppen nicht viel größer als der Kopf der Königin und sehr schmal und meine Puppen färben sich auch nicht Goldgelb sondern sind noch relativ weiß, bis auf eine die zur Hälfte weiß und zu anderen Hälfte komplett schwarz ist(Nicht der übliche Punkt der durch die Ausscheidungen der Larve entsteht). Ich kann mir nicht vorstellen, dass aus diesen Puppen jemals noch eine fertige Arbeiterin schlüpfen soll. Haltungsbedingungen waren eigentlich immer Ideal, habe sie im abgedunkelten Reagenzglas an einem ruhigen Ort zwischen Nachts 18-20 und Tagsüber 21-24 Grad gelagert. Wassertank ist noch halb voll und kein Schimmel zu sehen, Gyne ist auch wohl auf. Nun die Frage was soll ich jetzt tun? Königin aufgeben? Da wohl kein Nachwuchs zu erwarten ist. Habe auch bei Antstore mal nachgefragt wie es so mit Winterruhe aussieht und wie es sein kann dass meine Königin nur Eier aber keine Larven oder fertige Arbeiterinnen hatte obwohl diese normalerweise Juni bereits schwärmen, die Antwort war freundlich ausgedrückt absolut wertlos (Ich solle mir die Informationen auf dem Steckbrief des Shops durchlesen...)



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#2 Re: Ameisenpuppen färben sich pechschwarz

Beitrag von Serafine » 30. April 2017, 17:02

Hast du die Königin mal etwas gefüttert? Bei einigen Shops werden die recht suboptimal gehalten und kommen dann gestresst und abgemagert beim Endkunden an. Ein wenig Honig/Zuckerwasser/Ahornsirup und 1-2 tote Fruchtfliegen oder eine kleinere tote Spinne können helfen (die Huntsman-Spinnen findet man oft am Boden vor Hauswänden oder massenhaft im Wald, einfach für nen halben Tag einfrieren und verfüttern).
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#3 Re: Ameisenpuppen färben sich pechschwarz

Beitrag von Erne » 30. April 2017, 17:26

Stelle hier mal die Behauptung in den Raum, in der Natur gibt es für gründende Königinnen dieser Art auch keinen Honig, Zuckerwasser oder Insekten.
Weil sie von Natur aus alles mitbekommen um erfolgreich zu Gründen, was ist daran suboptimal?

Grüße Wolfgang
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#4 Re: Ameisenpuppen färben sich pechschwarz

Beitrag von Johndoe » 30. April 2017, 18:16

Ich habe meine Königin etwa 5-6 Tage nachdem sie angekommen ist einmal mit Honig gefüttert, den hat sie innerhalb eines Tages auch völlig aufgenommen, seitdem habe ich ihr nichts mehr gegeben, da sie ja claustral gründet und ich keine unnötige Schimmelgefahr eingehen wollte. Desweiteren geht es meiner Gyne ja wie gesagt ganz gut, es geht ja um die Puppen und damit hat ja der Ernährungszustand der Königin nichts zu tun oder nicht?



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#5 Re: Ameisenpuppen färben sich pechschwarz

Beitrag von Formicarius » 30. April 2017, 18:18

Erne hat geschrieben:Stelle hier mal die Behauptung in den Raum, in der Natur gibt es für gründende Königinnen dieser Art auch keinen Honig, Zuckerwasser oder Insekten.
Weil sie von Natur aus alles mitbekommen um erfolgreich zu Gründen, was ist daran suboptimal?


Einige Shops halten die Gynen kühler um sie an der Gründung zu hindern.
Dadurch baut die Gyne natürlich auch ihre Reserven ab die sie für die Gründung gebraucht hätte.
Es macht schon Sinn in solchen Situationen ein wenig zu füttern oder zu pushen.
Auch sterben in der Natur bestimmt 95% der Gynen und das will man ja als Halter sicher nicht.
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#6 Re: Ameisenpuppen färben sich pechschwarz

Beitrag von Johndoe » 30. April 2017, 18:35


Einige Shops halten die Gynen kühler um sie an der Gründung zu hindern.
Dadurch baut die Gyne natürlich auch ihre Reserven ab die sie für die Gründung gebraucht hätte.
Es macht schon Sinn in solchen Situationen ein wenig zu füttern oder zu pushen.
Auch sterben in der Natur bestimmt 95% der Gynen und das will man ja als Halter sicher nicht.


Also sollte ich sie ab jetzt regelmäßig füttern? An pushen habe ich auch schon gedacht, aber wie kommt man an einzelne Puppen? Kann man ja nicht wie Kolonien bei den Ameisenshops bestellen.



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#7 Re: Ameisenpuppen färben sich pechschwarz

Beitrag von Serafine » 30. April 2017, 19:15

Erne hat geschrieben:Stelle hier mal die Behauptung in den Raum, in der Natur gibt es für gründende Königinnen dieser Art auch keinen Honig, Zuckerwasser oder Insekten.
Weil sie von Natur aus alles mitbekommen um erfolgreich zu Gründen, was ist daran suboptimal?

In der Natur schaffen es auch nur ~2-5% der Königinnen überhaupt Pygmäen heranzuzüchten. Kann mir nicht vorstellen, dass diese Quote in der Haltung erstrebenswert sein soll.

Manche Ameisenshops halten die Königinnen schlecht (zu kühl, zuviel Stress) so dass sie nicht natürlich gründen können. Da macht es dann auch nichts mehr wenn man ein zweites Mal eingreift um ihr auf die Beine zu helfen. Der Sinn eines Ameisenkaufs ist ja nicht der Königin beim verhungern zuzusehen.
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#8 Re: Ameisenpuppen färben sich pechschwarz

Beitrag von Erne » 30. April 2017, 19:16

Einige Shops halten die Gynen kühler um sie an der Gründung zu hindern.

Insiderwissen?
Es macht schon Sinn in solchen Situationen ein wenig zu füttern

Immer wieder nachzulesen, ob es wirklich was bringt, für mich fehlen brauchbare Antworten.
Auszuschließen ist es nicht, nur nicht belegbar, es lässt sich nicht ableiten, ob Gründungen, wo gefüttert wurde, nicht auch ohne Zufütterung noch was geworden wären.
Manche Ameisenshops halten die Königinnen schlecht (zu kühl, zuviel Stress) so dass sie nicht natürlich gründen können

Lass mal hören, welche Shops meinst Du?

Auch sterben in der Natur bestimmt 95% der Gynen und das will man ja als Halter sicher nicht.

In der Natur schaffen es auch nur ~2-5% der Königinnen überhaupt Pygmäen heranzuzüchten. Kann mir nicht vorstellen, dass diese Quote in der Haltung erstrebenswert sein soll.

Meint Ihr daraus ableiten zu können, dass das daran liegt, das Königinnen in der Natur verhungern?
Woher leitet Ihr die % ab?

Wir verlaufen uns hier immer mehr in Vermutungen, ohne jegliche Kenntnis, wie die Königin vorab gehalten wurde.
Diese Art ist nicht einfach in der Gründungsphase, da kann schnell was schief laufen, das später nicht mehr zu korrigieren ist.


Herzlich willkommen bei uns im Forum Johndoe.
Schreibst von Beobachtungen, die ich bei dieser Art in der Gründungsphase, immer wieder machen konnte.
Es braucht nicht viel, das bei diesen Ameisen die Gründung daneben gehen kann.
Außer Zucker- oder Honigwasser haben Königinnen derartiger Problemfälle nichts angenommen.
Richtig kleine Puppen, aus denen später nichts geschlüpft ist, für mich entstanden aus Larven die nicht richtig versorgt wurden oder klimatische Bedingungen nicht passend waren.

Richtig dunkle Puppen, da ist in meiner Haltung nie eine Ameise geschlüpft.

Camponotus ligniperda Königinnen bringen viel mit, um kleine Gründungsverluste auszugleichen.
Wenn alles passt, bekommen sich durchaus noch Nachwuchs groß.

Nur nicht aufgeben, weiter beobachten.
Wenn sich in den nächsten 3 Wochen keine Änderung einstellt, versuche ein paar Puppen zu bekommen.
Wie schon geschrieben, „Pushen“ wäre dann noch eine Option.

Ist das Reagenzglas offen oder verschlossen?

Grüße Wolfgang
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