Ameisen und Heizmatten

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Masd
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#1 Ameisen und Heizmatten

Beitrag von Masd » 3. Mai 2019, 18:18

Liebe Ameisenfreunde,

ich habe mich im Februar entschieden mit der Ameisenhaltung zu beginnen. Mein, rudimentäres, Formicarium ist seit ein paar Wochen fertig und meine Gründerkolonie Messor barbarus lebt dort nun auch schon einige Zeit. Die erste Arbeiterin hat auch bereits das Licht der Welt erblickt.

Da im Formicarium, trotz Leuchtquelle, "nur" 20 Grad herrschen, habe ich mich entschlossen, mir eine Heizmatte anzuschaffen. Messor barbarus mögen es ja anscheinend warm bis 30 Grad.

Meine Heizmatte ist angekommen.

https://www.amazon.de/gp/product/B00WBJ ... =UTF8&th=1

Die Version mit 20 Watt. Sie wurde von mir unter dem Formicarium angebracht und wärmte sich auch auf. Nun bin ich in der Zwischenzeit eine Stunde weggewesen und habe natürlich gleich einen Blick ins Formicarium geworfen. Angenehme 21 Grad, wahrscheinlich steigend. Also hat der Plan funktioniert, dachte ich.

In dem Moment flitzt meine Königin aus dem Reagenzglas, inklusive Eierpaket im Gepäck. Da sie vorher nie das Reagenzglas verlassen hat, scheint also etwas nicht zu stimmen. Ich also Stecker gezogen und nachgedacht. Klar die Wärme kommt von unten. Aber die Heizmatte hat laut Herstellerangaben eine Temperatur von max. 28 Grad. Also dürfte da ja eigentlich nichts passieren.

In Nordafrika werden es ja auch gerne mal 40+ Grad und dann Heizt sich auch der Boden auf. Folglich muss ich einen Fehler gemacht haben, der mir gerade nicht geläufig ist. Staut sich Hitze im Reagenzglas? Oder gibt es andere Effekte, welche ich gerade nicht bedacht habe?

Mein Formicarium ist mit einem Ytong-Stein ausgestattet. Ein wenig Gipsboden zum modellieren von Landschaften und darüber eine Sandschicht.

So, jetzt wäre ich für die Aufdeckung meines Fehlers dankbar :-)



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Serafine

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#2 Re: Ameisen und Heizmatten

Beitrag von Serafine » 3. Mai 2019, 19:05

Masd hat geschrieben:Staut sich Hitze im Reagenzglas?

Ja, sehr ordentlich sogar. Reagenzgläser sollte man, wenn überhaupt, nur ganz vorne am Eingang erwärmen. Wichtig ist auch dass die Matte auf einer Seite etwa 1cm Luft hat (entweder zwischen Boden und Matte oder zwischen Formicarium und Matte) sonst staut sich dort schon die Wärme. Auch kann das Bodensubstrat deutlich wärmer sein als die Luft 5cm darüber, der Messpunkt ist daher extrem wichtig.
Die beste Lösung wäre hier wohl das Becken auf der anderen Seite (also da wo das RG nicht ist) zu erwärmen - das könnte dazu führen, dass die Königin ihre Eier/Larven nachts dorthin bringt und am Tag wieder zurück ins RG, was aber auch kein Problem wäre.



Masd
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#3 Re: Ameisen und Heizmatten

Beitrag von Masd » 3. Mai 2019, 19:36

Kann man der Stauwärme vorbeugen, indem man das Reagenzglas mit Steinen, Holz oder ähnlichem ein paar cm vom Bodensubstrat abhebt?



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Maddio

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#4 Re: Ameisen und Heizmatten

Beitrag von Maddio » 3. Mai 2019, 20:25

Ganz grundsätzlich müssen Ameisen immer eine Möglichkeit haben auszuweichen. Optimal sind also verschieden temperierte Bereiche, spich ein Temperaturgefälle. So können sich die Ameisen selbst ihre gewünschte Temperatur aussuchen.

Du schreibst z.B. von Ameisen in der Wüste. Ja, dort wird es sehr heiß an der Oberfläche. Manche Gattungen, wie z.B. Cataglyphis, haben sich auf diesen Lebensraum spezialisiert, und strecken beim Laufen ihre Beine durch, so dass ihr Körper möglichst weit vom heißen Wüstenboden entfernt ist.

Aber auch solche spezialisierten Ameisen können die hohen Oberfächentemperaturen nicht auf Dauer aushalten. Deshalb nisten sie unterirdisch, wo es kühler ist und der Hitze ausweichen können. Das Nest wird dann zur Futtersuche verlassen und nicht länger als es nötig ist.

LG Maddio



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