Erster Haltungsbericht – Ankunft, Einrichtung und erste Wochen
Anfang Oktober kam meine Myrmecia brevinoda-
Königin endlich an, nach einer ziemlich nervenaufreibenden Lieferung.
Vorab war ausdrücklich mit dem Händler (mrowson.pl) abgesprochen, dass die
Königin erst am Montag verschickt wird, damit sie nicht übers Wochenende irgendwo festhängt. Der Händler hat sie pünktlich Montagmorgen losgeschickt. Leider wurde das Paket durch den Versanddienstleister fehlgeleitet und ist dann am Ende doch ein ganzes Wochenende im Verteilerzentrum liegen geblieben. Insgesamt war die
Königin samt ihrer einzigen
Larve dadurch eine volle Woche unterwegs.
Der Händler war während der gesamten Abwicklung sehr engagiert und freundlich. Vor dem Versand hat er mir ein Foto der
Königin geschickt, erklärt, unter welchen Bedingungen sie gehalten wurde, womit sie gefüttert wurde und dass er Raubmilben als Schutz eingesetzt hat. Außerdem lag kostenlos ein kleines Acrylnest bei, das vorher gar nicht abgesprochen war.
Als ich sie ausgepackt habe, war ich erstmal erleichtert, dass sie lebendig war und auch die
Larve unversehrt.
Später, als ich unsicher war, wie es mit der Entwicklung weitergeht, habe ich den Händler einmal angeschrieben. Er hat mir daraufhin direkt geantwortet, gefragt, ob die
Königin noch lebt oder ob sie verstorben ist. Falls sie es nicht geschafft hätte, hätte ich Ersatz bekommen, weil zu dem Zeitpunkt noch eine weitere
Königin vorhanden war. Im gleichen Zuge hat er mir ein Video geschickt, in dem die Haltung bei jemand anderem dokumentiert war, wo die erste Arbeiterin erst nach einem Jahr geschlüpft ist. Das hat mir geholfen, besser einzuordnen, warum sich äußerlich so wenig tat.
Insgesamt war der Kontakt sehr angenehm. Wir haben in der Anfangszeit, also in den ersten ein bis zwei Monaten, vielleicht sechs oder sieben E-Mails ausgetauscht. Als klar war, dass die
Königin wohlauf ist, war das Thema soweit abgeschlossen, und es gab dann auch keinen weiteren Austausch mehr, weil einfach alles in Ordnung war. Für mich war das trotzdem ein sehr guter und fairer Kundenservice.
Erstes Setup
Das Becken ist ein altes 160-Liter-Aquarium (100 Ă— 40 Ă— 45 cm).
Unten habe ich eine Drainageschicht aus Blähton eingebracht und ein Substrat aus Universalerde, Lehm, Sand und Kokosfasern gemischt.
FĂĽr die Temperaturregelung habe ich
ein Heizpanel innen
anfangs eine Heizmatte auĂźen
später noch eine zweite Heizmatte ergänzt, weil die Wärmeerhaltung nicht optimal war.
Zwei Ventilatoren sorgen für Luftzirkulation und Frischluftzufuhr. Zusätzlich gibt es ein Pflanzenlicht mit Tag-Nacht-Simulation und ein kleines Nachtlicht zum Beobachten.
Einzug und erste Wochen
Die
Königin habe ich samt Reagenzglas eingesetzt und mit Alufolie abgedeckt, um sie vor Licht zu schützen. Ein zweites, größeres Reagenzglas lag daneben als mögliche Umsiedlungsmöglichkeit.
Anfangs bot ich nur Honiglösung an, weil ich nicht wusste, dass Myrmecia in der Gründungsphase aktiv Proteine brauchen. Später habe ich Futter angeboten, das erst nicht angenommen wurde. Erst als ich es direkt vor den Nesteingang gelegt habe, wurde es eingetragen.
Über Wochen tat sich äußerlich wenig, die
Larve vergrößerte sich kaum. Meine größte Sorge war nicht, dass die
Königin die
Brut aufgibt, sondern dass die
Larve irgendwann abstirbt, weil sie sich nicht verpuppt, was bei dieser Art durchaus vorkommen kann.
In dieser Zeit habe ich die
Königin immer wieder bei Kontrollgängen im Becken gesehen. Zum Teil ist sie an der Scheibe hochgeklettert oder hat das Reagenzglas kurz verlassen. Um ihr mehr Ruhe zu geben, habe ich das zweite Reagenzglas später teilweise eingegraben und den Eingang zusätzlich mit Alufolie abgedeckt, damit weniger Licht einfällt.
An dieser Stelle endet der erste Abschnitt, der grob den Zeitraum Oktober bis etwa Dezember abdeckt.
Im nächsten Beitrag möchte ich dann auf den Bau des provisorischen Nests eingehen, der Anfang Januar begonnen hat.
Falls jemand ähnliche Erfahrungen hat oder Tipps teilen möchte, freue ich mich über den Austausch.