Camponotus barbaricus - Sammy's Ameisenhaltungsbericht 2

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Serafine

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#17 Camponotus barbaricus - Sammy's Haltungsbericht 2

Beitrag von Serafine » 14. Juli 2020, 23:01

Nein. Meine lagern mittlerweile Hunderte Larven (nicht nur Puppen) in der Hauptarena. Die sind ziemlich trockenresistent.
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#18 Camponotus barbaricus - Sammy's Haltungsbericht 2

Beitrag von sammy90 » 17. Oktober 2020, 10:34

Tag 330: Ein Sozialstaat

Hallo liebe Ameisenfreunde

Ich wollte schon vor einer Weile ein Update geben, hatte es aber nicht geschafft. Die Kolonie entwickelt sich recht gut (in meinen Augen) und ist über den Sommer ordentlich gewachsen. Es sind nun insgesamt 18 Arbeiterinnen. Eine ist leider gestorben, aber es könnte sein, dass diese zu den Pygmäen gehört hat (die ja bekanntlich nicht so lange leben). Hier mal ein kleiner Überblick über die Aufteilung in den Kammern.
1.jpg
Wer genau hinschaut, entdeckt eine Arbeiterin, welche auf der Seite liegt. Diese ist der jüngste Nachwuchs im Nest und ist leider mit einer Behinderung auf die Welt gekommen. Sie kann sich nicht richtig bewegen, die Beine sehen aus als wären sie zusammengeklebt.
2.jpg
Und ein genauerer Blick:
3.png
Es gibt auch ein Video:


Diese beeinträchtigte Arbeiterin ist nun ca. 3 Wochen alt und es ist sehr schön zu sehen, dass diese akzeptiert und weiter gefüttert wird. Aus rein rationaler Perspektive verbraucht diese Arbeiterin nur Resourcen ohne etwas beizutragen. Trotzdem wird sie weiter gepflegt. Der Ameisenstaat ist also auch ein Sozialstaat :).

Der Königin geht es gut und sie verbringt ihre Zeit mit dem Eierlegen:
4.jpg
Kolonie:
Königin: Wohlauf
Arbeiterinnen: 18
Larven: 1-3
Puppen: 1

Frage an die Community:
Ich überlege die Kolonie ab Anfang November in den Keller zur Überwinterung zu bringen. Hat jemand gute Vorschläge wie ich diese vorbereiten soll? Soll ich noch mal reichlich Fruchtfliegen und Ahornsirup geben und das Röhrchen mit Zuckerwasser noch mal auffüllen? Was passiert mit den Puppen / Larven und Eiern welche noch nicht fertig entwickelt sind?

Eier: Reichlich
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#19 Camponotus barbaricus - Sammy's Haltungsbericht 2

Beitrag von sammy90 » 31. Oktober 2020, 14:46

Tag 344: Mysteriöse Ereignisse


Liebe Ameisenfreunde

Ich wollte die Kolonie noch vor der Winterruhe füttern und alles aufbereiten, habe dann aber gemerkt, dass sie gerade in dem Moment noch recht aktiv ist. Da ich die kleine Aussenwelt öffnen muss um Futter rein zugeben, wollte ich lieber etwas warten. Doch plötzlich ist mir etwas sehr komisches aufgefallen und die Situation wurde mysteriös....

Doch zuerst ein Blick auf die Königin: Sie sitzt gemütlich in ihrer Kammer und einige Arbeiterinnen haben sich schön symmetrisch aufgestellt.
1.jpg
In einer anderen Kammer liegen noch ein paar Larven und es stehen ein paar Arbeiterinnen umher.
2.jpg
Nun zum spannenden Teil:
Die bewegungsunfähige Ameise wurde auf dem Gips-Pilz (welcher die Feuchtigkeit in das Nest zieht) abgelegt.
3.jpg
Das kam mir schon mal sehr komisch vor. Ich hatte die Befürchtung, dass diese tot ist und der Pilz als Abfallort deklariert wurde. Dann ist mir aufgefallen, dass die Ameise nicht tot ist. Sie bewegt sich kaum aber das hat sie nie wirklich viel gemacht. Ich kann nicht sagen, ob es ihr jetzt besonders schlecht geht und sie bald das Zeitliche segnet. Aber es kommt noch komischer... irgendetwas hat sie an sich kleben... Ich habe keine Ahnung was das sein könnte und hoffe etwas auf eure Ideen. Ein Wurm? Watte aus dem Teströhrchen ? Larven? Hier könnt ihr ein Video sehen das es etwas deutlicher zeigt:



Und ebenso auf einem Foto kann man es leicht erkennen:
5.jpg
Plötzlich sind noch andere Arbeiterinnen gekommen und haben an ihr rumgeknabbert und versucht ihr beim aufstehen zu helfen...



Alles sehr komisch! Wisst ihr, was das sein könnte? Ich hoffe, dass es kein Parasitenbefall ist?
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#20 Camponotus barbaricus - Sammy's Haltungsbericht 2

Beitrag von Mordreth » 31. Oktober 2020, 17:22

Man kann es nicht genau erkennen, ich könnte mir aber vorstellen, dass es noch ein Rest vom Kokon ist. Zumindest konnte ich das bei meinen C. cruentatus schon oft beobachten, dass die frisch geschlüpften Ameisen solange noch von den anderen angeknabbert werden, bis sie vollständig befreit sind. Und die betroffenen selbst scheinen mir auch immer noch wie in einer Starre zu sein, bis sie letztlich komplett befreit sind, insbesondere wenn noch Beine zusammenkleben, was bei dir ja der Fall zu sein scheint (Hinterbeine).



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#21 Camponotus barbaricus - Sammy's Haltungsbericht 2

Beitrag von sammy90 » 31. Oktober 2020, 18:37

Hoi Mordreth

Schau' mal Tag 330, ich bin mir recht sicher, dass es die bewegungsunfähige Ameise ist. Sie ist somit also schon fast ein Monat alt. Und auf den Nahaufnahmen von damals sieht man, dass dort nichts mehr war. Es könnte aber auch sein, dass es sich tatsächlich um eine neue Ameise handelt und die andere irgendwo entsorgt wurde und ich sie gerade nicht gesehen habe.



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#22 Camponotus barbaricus - Sammy's Haltungsbericht 2

Beitrag von Mordreth » 31. Oktober 2020, 22:45

Hm ja, gut möglich, wobei die Position bei Tag 330 jene ist, in welcher sie aus dem Kokon schlüpfen. Ist natürlich schon sehr ungewöhnlich, dass sie so lange verklebt bleibt. Wobei es auf dem neueren Bild ja so aussieht als könnte sie zumindest die vorderen beiden Beinpaare bewegen.

Halt uns gern auf dem laufendem, bin gespant ob sich da noch was tut. Nach einem Parasit sieht das meiner laienhaften Meinung nach aber nicht aus ;)



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#23 Camponotus barbaricus - Sammy's Haltungsbericht 2

Beitrag von sammy90 » 1. November 2020, 00:12

Tag 344: Nachtrag


Ich habe noch ein faszinierendes Video gemacht. Dort sieht man, wie die Ameise versucht zu laufen und von einer anderen Arbeiterin unterstützt wird.



@Mordreth: An Tag 330 war sie bereits ca. 10 Tage geschlüpft. Mir ist nicht bekannt, dass sie so lange verklebt bleibt. Nach einem Parasit sieht es für mich auch nicht aus. Ich bin gespannt wie das weiter geht!
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#24 Camponotus barbaricus - Sammy's Haltungsbericht 2

Beitrag von sammy90 » 1. November 2020, 17:31

Tag 345: Ein letztes Festmahl

Liebe Ameisenfreunde

Heute habe ich den kleinen Bewohnern noch mal ein letzes Festmahl mit kleinen Drosophila und zwei Tropfen Ahornsirup angeboten. Ebenfalls habe ich das Zuckerwasser erneuert.
1.jpg
Hier noch mal etwas näher;
2.jpg
Ich habe so sanft wie möglich den Deckel gehoben und das Futter reingegeben und die Tube ausgetauscht. Trotzdem haben die Arbeiterinnen recht lange die neuen Objekte als Feinde angesehen und waren etwas aufgebracht / aggressiv.
3.jpg
Noch eine spannende Sache: Hier sieht man wie die Ameise, welche das Highlight der letzten Berichte war, immer besser laufen kann. Trotzdem sieht man, dass sie bleibende neuronale Schäden hat. Trotzdem ist es schön zu sehen, dass sie im Alltag der Kolonie angekommen ist.


Hier sieht man auch noch mal wie die Szene weiter geht. Wenn man genau schaut, sieht man, dass die Ameise auch getragen wird von ihren Kolleginnen.


Nach einiger Zeit sah das ganze so aus:
6.jpg
Den Ahornsirup haben sie nicht wirklich angerührt. Einige Drosophila haben sie ins Nest gebracht. Generell sind die Gaster der Arbeiterinnen recht stark gefüllt und diese letzte Fressorgie sollte sie gut vorbereiten für die Winterruhe. Ich denke, ich gebe ihnen noch 1-3 Tage um alles zu organisieren / verdauen und aufzuräumen und würde sie dann bald in den Keller geben. Da diese Art wärmere Gegenden gewohnt sind, reicht mein normaler Keller (dort sind ca. 15 Grad).

Kolonie
Königin: Wohlauf
Eier: Einige (20-30)
Larven: Ein paar (5-7)
Puppen: 0
Arbeiterinnen: 19
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