Messor barbarus - Haltungsbericht eines Einsteigers

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Totenkopf13
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#1 Messor barbarus - Haltungsbericht eines Einsteigers

Beitrag von Totenkopf13 » 15. August 2023, 22:24

Hallo zusammen,

ich hatte schon in den Einstiegsfragen auf mich aufmerksam gemacht, da mein Sohn unbedingt Ameisen haben wollte. Damit wir auch lange Freude daran haben, habe ich gedacht ich schreibe hier einfach was wir den armen Tieren so antun und ihr schreit dann laut, wenn es totaler Mist ist. ;)

Mein Sohn hat am Wochenende das "ANTCUBE Starter Set M 20x20 Combi" von antstore.net bestellt und dieses auch heute geliefert bekommen. Zusätzlich zur Arena-Nest-Kombination wurde noch einer der Gittereinsätze bestellt, denn auch wenn Ameisen vermutlich nicht viel Luft brauchen, so sollen die trotzdem welche bekommen. Wenn wir uns nicht versehen haben waren neben der Königin (Annette) noch fünf Arbeiterinnen am leben, zwei Tote waren mit im Glas. Total begeistert hat mein Sohn, mit Hilfe seiner Eltern, das Formicarium aufgebaut. Das Sand-Lehm-Gemisch im Nest haben wir bis unten befeuchtet, ebenso wie den Grund der Arena damit es nicht so staubig ist. Nach einer gewissen Zeit zum Trocknen haben wir das Reagenzglas in die Arena gelegt, den Stopfen entfernt und eine kleine Abdeckung drauf gelegt.
Ankunft.jpg

Kaum konnten die Kleinen an die frische Luft sind die ersten drei Arbeiterinnen ausgeschwärmt und haben sich das neue Reich angeschaut. Das Futter haben wir später doch noch aus der Schale und näher an den Ausgang des Reagenzglases gepackt. Für den ersten Tag gab es zerdrückte Haferflocken und eine kleine, tote Spinne welche mein Sohn gefunden hatte. Der Ausbruchsschutz scheint auch erstmal zu funktionieren: Eine Arbeiterin hat sich noch in den ersten Minuten auf den Weg zum Deckel gemacht, nur kurz ein Beinchen ins Öl gehalten und ist dann direkt umgekehrt. Beim Versuch das Öl vom Bein abzuschütteln ist sie dann herunter gefallen.

Wir haben keine Brut im Glas gesehen, aber immerhin hat sich eine der Arbeiterinnen an der Spinne zu schaffen gemacht, ist vielleicht ein gutes Zeichen solange Proteine gesucht werden. Naja, da es der erste Tag ist, wir alle keine Ahnung haben und Sohnemann auch früh ins Bett musste gibt es nicht mehr zu berichten. Ich werde hier versuchen regelmäßig kurze Updates zu geben. Wenn Jemand noch Tipps (bspw. was die Kleinen gern futtern) oder sonst Anmerkungen hat, dann bitte gern. Wir wollen ja alle das mein Sohn mit seinen neuen Haustieren glücklich wird. :D
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#2 Messor barbarus - Haltungsbericht eines Einsteigers

Beitrag von Zitrus » 15. August 2023, 22:40

An eurer Stelle würde ich, solange der Bodengrund feucht ist, den Deckel abnehmen. Es kann sonst nach einer Weile ziemlich muffig werden und evtl. schimmeln.

Ansonsten sieht das soweit ganz gut aus. Die Abdeckung für das RG hätte ich vielleicht etwas weniger weit gewählt, damit sie es wirklich dunkel haben.
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#3 Messor barbarus - Haltungsbericht eines Einsteigers

Beitrag von Serafine » 15. August 2023, 22:49

Quinoa soll bei Körnerfressern recht beliebt sein (ist auch sehr proteinreich). Chia und Sesam sind auch nicht schlecht für kleine Kolonien.
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#4 Messor barbarus - Haltungsbericht eines Einsteigers

Beitrag von Totenkopf13 » 16. August 2023, 23:34

Erstmal vielen Dank, wir haben heute den Tag über noch etwas gelüftet wegen dem Schimmel und behalten die Feuchtigkeit die nächsten Tage im Auge.
Auch Quinoa, Chia und Sesam hat mein Sohn direkt auf die Einkaufsliste seiner Mutter gesetzt. :D

Ansonsten leben sich die Kleinen aktuell noch ein. Vier Tote lagen heute auf dem kleinen Müllhaufen, den sie direkt angelegt hatten. Aktuell vermuten wir vier Überlebende Arbeiterinnen neben der Königin, trauen uns aber nicht die Abdeckung zu bewegen. Da sie aber nicht so dicht am Reagenzglas aufliegt konnten wir zumindest im passenden Winkel sehen, dass sich Annette noch bewegt. Wir bleiben also weiterhin optimistisch dass die kleine Gruppe den Stress übersteht. Jedenfalls hat sich eine der Arbeiterinnen auf den Weg gemacht Sand für den Eingang zu besorgen. Erst dachten wir schon die wollen direkt umziehen, als sie anfing an einem der Löcher zum Nest zu graben, aber es wird wohl doch erst der Eingang zum Glas etwas verschlossen. Wir sehen dies als gutes Zeichen, sie wollen die Königin und ihr neues Zuhause absichern.
Die tote Spinne von gestern haben sie anscheinend nicht gefuttert, die lag einfach auch auf dem Müllberg. Heute hatte ich eine Fliege erschlagen, in der Hoffnung sie nehmen das Getier eher an wenn es schon zerquetscht ist, aber die wurde ignoriert. Wir wollten demnächst mal kleinere Tiere suchen (ggf. Obstfliegen, wenn wir die gefangen bekommen), vielleicht ist so ein Brummer einfach zuviel. Oder die Königin pfeift wegen dem ganzen Stress erstmal auf Proteine und will lieber Ruhe als Kinder in die Welt setzen.



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#5 Messor barbarus - Haltungsbericht eines Einsteigers

Beitrag von Serafine » 17. August 2023, 00:29

Messor sind in erste Linie Körnerfresser. Die meisten Kolonien nehmen ab und an mal Insekten, es gibt aber auch welche die sich damit überhaupt nicht anfreunden können.
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#6 Messor barbarus - Haltungsbericht eines Einsteigers

Beitrag von Anja » 18. August 2023, 06:46

Totenkopf13 hat geschrieben: ↑
16. August 2023, 23:34
Erstmal vielen Dank, wir haben heute den Tag über noch etwas gelüftet wegen dem Schimmel und behalten die Feuchtigkeit die nächsten Tage im Auge.
Auch Quinoa, Chia und Sesam hat mein Sohn direkt auf die Einkaufsliste seiner Mutter gesetzt. :D

Ansonsten leben sich die Kleinen aktuell noch ein. Vier Tote lagen heute auf dem kleinen Müllhaufen, den sie direkt angelegt hatten. Aktuell vermuten wir vier Überlebende Arbeiterinnen neben der Königin, trauen uns aber nicht die Abdeckung zu bewegen. Da sie aber nicht so dicht am Reagenzglas aufliegt konnten wir zumindest im passenden Winkel sehen, dass sich Annette noch bewegt. Wir bleiben also weiterhin optimistisch dass die kleine Gruppe den Stress übersteht. Jedenfalls hat sich eine der Arbeiterinnen auf den Weg gemacht Sand für den Eingang zu besorgen. Erst dachten wir schon die wollen direkt umziehen, als sie anfing an einem der Löcher zum Nest zu graben, aber es wird wohl doch erst der Eingang zum Glas etwas verschlossen. Wir sehen dies als gutes Zeichen, sie wollen die Königin und ihr neues Zuhause absichern.
Die tote Spinne von gestern haben sie anscheinend nicht gefuttert, die lag einfach auch auf dem Müllberg. Heute hatte ich eine Fliege erschlagen, in der Hoffnung sie nehmen das Getier eher an wenn es schon zerquetscht ist, aber die wurde ignoriert. Wir wollten demnächst mal kleinere Tiere suchen (ggf. Obstfliegen, wenn wir die gefangen bekommen), vielleicht ist so ein Brummer einfach zuviel. Oder die Königin pfeift wegen dem ganzen Stress erstmal auf Proteine und will lieber Ruhe als Kinder in die Welt setzen.
Ich nehme dann und wann ein Ministück von gefrorenen Puten/Hühnchenfleisch und biete es ihnen dann (aufgetaut) an - vielleicht wäre das eine Alternative für dich ( bzw deine Frau ;) ) ..also einfach noch ein Putenschnitzel mit auf den Einkaufzettel setzen.

Mohn war übrigens bei meinen auch immer beliebt.
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#7 Messor barbarus - Haltungsbericht eines Einsteigers

Beitrag von Totenkopf13 » 23. August 2023, 09:51

Moin,
wir haben die Tiere die letzten Tage etwas in Ruhe gelassen und festgestellt, dass diese doch sehr kleine Gruppe etwas planlos durch die Arena wandert.
In einem der Eingänge zum Nest haben sie einen kurzen Tunnel (2-3cm) gegraben. Hat denen aber wohl nicht gepasst, also weiter aus diversen Ecken Sand für den Eingang rangeschafft. Das war denen aber wohl irgendwann auch zu doof, so dass sie sich in einer Ecke (wo der Sand ca. 4mm dick liegt) dachten "hier kann man sich ja drunter graben", um dann festzustellen, dass da wohl die Königin doch nicht hinein passt. )=99
Aber ok, sollen sie mal machen, wird schon irgendwie. Die neuen Chia Samen sind der Renner und auch die Weizen Kleie die meine Frau besorgt hat wird zumindest eingesammelt.
Nachdem also am Wochenende trotz der kleinen Anzahl an Arbeitern immer was los war wurde dies am Montag weniger und nur eine Arbeiterin lies sich draußen blicken, die etwas verwirrt herumlief ohne wirklich einen Auftrag zu haben. Gestern Morgen lag dann wieder eine tote Ameise auf dem Müllplatz. Die Sorge dass unserer Annette jetzt die letzten Kinder wegsterben hat uns dann doch veranlasst nach 4 Tagen wieder die Abdeckung hochzuheben und nach dem Nest zu schauen. Irgendwo müssen wir als Laien die Brut übersehen haben, oder vorher die Ameisen, denn es liefen jetzt min. 6 kleine Ameisen aufgeschreckt um die Königin herum. Aktuell vermuten wir, dass wir die Brut vor der Watte nicht richtig erkannt haben bzw. mit Samen verwechselt haben. Mein Sohn ist glücklich und ich auch. Heute früh war zwar keine Ameise draußen, aber aus der Schale mit den Körner fehlte wieder was. Der Kolonie geht es (nach laienhafter Einschätzung) also gut.
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#8 Messor barbarus - Haltungsbericht eines Einsteigers

Beitrag von Totenkopf13 » 15. November 2023, 19:52

Nach fast 2 Monaten ein Update:

Anette ist total entspannt in ihrem Reagenzglas. Die jetzt 7 Kinder kümmern sich um min. zwei weitere Eier. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, bzw. wächst so eine Ameisenkolonie. Es wird aber jetzt auch frischer (mein Sohn heizt ungern), so dass es jetzt für die Kleinen in die Winterruhe zu gehen scheint.

Schauen wir mal was so passiert, einen Umzug wird es mit der kleinen Truppe jedenfalls nicht in naher Zukunft geben. Wir sind aktuell nur unsicher ob ein so langsames Wachstum normal ist.



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