Diacamma scalpratum - Einzug meiner zweiten Kolonie

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Gäbi

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#41 Diacamma scalpratum - Einzug meiner zweiten Kolonie

Beitrag von Gäbi » 9. September 2022, 14:57

Hallo Zusammen

Es wird langsam mal wieder Zeit fĂĽr ein Upadate.

Auch wenn ich mir, wie so viele, vorgenommen habe wöchentlich ein Update zu geben, lohnt sich das inzwischen einfach nicht mehr, da nicht soooo wahnsinnig viel neues passiert.

Die Diacamma entwickeln sich weiterhin prächtig. Dank der Beschreibung zu den Diacamma violaceum lässt sich auch die Entwicklung besser beobachten bzw ich habe da mal darauf geachtet.

Sie warten also tatsächlich, bis eine Ei Ablage mind. im Puppenstadium ist, bevor das nächste Eierpaket gelegt wird. Besonders beeindruckend finde ich immer noch, dass das neue Eierpaket ab Ablage von einer (oder mehreren) Arbeiterinnen ständig in den Mandibeln gehalten werden. Sobald sich die Eier zu Larven entwickeln, werden die Larven einzeln von Arbeiterinnen getragen und lediglich für die Nahrungsaufnahme mal neben ein Tier gelegt - bevor diese dann weiter rumgetragen wird. Sobald die Verpuppung beginnt werden die Larven abgelegt. Jedoch auch nach der Verpuppung einzeln von einer Arbeiterin rumgetragen und nur gelegentlich in der Mitte des Reagenzglases gelagert.

Die letzten 2 Wochen hatte ich gratis Futtertiere aus dem Schlangen Terrarium. Da hatte sich irgend eine komische Wassermücke mit ca. 18mm länge entwickelt. Die4-5 Tiere die da täglich aus dem nichts aufgetaucht sind hab ich einfach kurz abgebrüht und dann den Ameisen verfüttert. Plus eine Heuschrecke mit nur 1 Bein welche ich auf dem Weg in die Waschküche aufgelesen habe.

Anfangs dieser Woche war ich dann wieder einmal im Tierfachgeschäft, da ich Ratten für die Schlangen brauchte und hab auch gleich noch 2x Heimchen und 1 x Heuschrecken für die Ameisen nachgekauft.

Zu Hause habe ich die erstmal kräftig gefüttert um den Nährwert etwas zu steigern. Die Heuschrecken wandern dann bald in den Tiefkühler und die Heimchen kommen wieder ins Mini Terrarium und werden lebend gehalten.

Und vorgestern habe ich es dann mal wieder gewagt, eine Heuschrecke lebend zu verfüttern in der Hoffnung, die Jagt beobachten zu können. Brav wie ich bin (gut lesen meine Eltern hier nicht mit) habe ich eine halbe Stunde gewartet und beobachtet, aber die doofe Heuschrecke hat sich nur im Plastik Gras versteckt. Also dachte ich, mach ich kurz die Küche fertig und guck nachher weiter - und natürlich war 10 Minuten später die Küche zwar fertig, die Heuschrecke aber ebenfalls erledigt und bereits im Reagenzglas. Also das nächste mal nicht ablenken lassen.

Ausserdem gab es in den letzten 14 Tagen 3 Todesfälle. Ich kann jedoch keine Auffälligkeiten an den Toten entdecken und gehe davon aus, dass diese einem natürlichen Tod gestorben sind. (1ist allenfalls beim Kampf mit der Heuschrecke umgekommen - aber ich kann ehrlich gesagt nicht sage, ob das eine alte Tote oder eine neue Tote war, da Sie anscheinend als Hobby gerne Tote umlagern :o

Eine Sonderheit ist die letzten Tage noch dazugekommen, seit ca. 3 Wochen, graben Sie jeweils links und rechts unterhalb vom Reagenzglas. Ich weiss nicht, ob Sie den Brückenbau für sich entdeckt haben (Reagenzglas gleich Brücke) oder ob Sie allenfalls nach einem Zweignest suchen da in der Natur die Kolonie in dieser Grösse eigentlich als ausgewachsen gilt (ich denke es sind so um die 50-70 Tiere) Ich muss aber nächstens die eh mal wieder rausklopfen aus dem Glas um den Wassertank wieder zu füllen und versuche da eine Zählung durchzuführen.

Es wird also mehr als Zeit Ihr Terrarium fertig zu stellen.

So das wars mal wieder von meiner Seite aus!
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Nesteinblick
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Heuschrecke im Verstecke
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Larve kurz vor der Verpuppung
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#42 Diacamma scalpratum - Einzug meiner zweiten Kolonie

Beitrag von Gäbi » 12. September 2022, 09:19

Hallo Zusammen

Ăśber das Wochenende habe ich es geschafft die Jagd der Diacamma zu filmen.
NatĂĽrlich fand das ganze in der Ecke statt, an welche ich mit der Kamera kaum gescheit hinkommen.

Das Video wird mit halber Geschwindigkeit angezeigt. Ich hoffe dass ich mit der Verlinkung alles richtig gemacht habe.


Das zweite Heimchen hat sicher noch bis nach Mitternacht gelebt, wurde ĂĽber die Nacht dann jedoch ebenfalls erlegt.

Beim anschauen des Videos sind mit dann noch ein paar Fragen gekommen.
Die Diacamma töten ja mit einem Stachel und nicht mit Ameisensäure. Wie man auf dem Video sieht, ist das Beutetier innert Sekunden still.
Der erste Stich welcher deutlich zu sehen ist, sieht so aus als ob dieser in der Herzgegend gemacht wird.

Darum kam uns die Frage:
1. Stirbt das Beutetier umgehend da nach Möglichkeit versucht wird das Herz zu treffen?
2. Wird das Beutetier einfach umgehend durch das Gift betäubt und wird dann einfach im Betäubtem zustand gegessen?
3. Wird das Beutetier umgehend betäubt und stirbt dann an den folgend des Giftes?

Weiss da jemand mehr dazu wie sich das Gift auf die Beutetiere auswirkt?

Ich wĂĽnsche euch einen tollen Start in die neue Woche!
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#43 Diacamma scalpratum - Einzug meiner zweiten Kolonie

Beitrag von Intro » 14. September 2022, 12:08

Hier wurde darauf reagiert. Das dortige Forum ist wissenschaftlich deutlich versierter, weshalb man mit derartigen Fragen dort grundsätzlich besser aufgehoben ist. Es ergänzt die praktische Erfahrung der hiesigen User.



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#44 Diacamma scalpratum - Einzug meiner zweiten Kolonie

Beitrag von Gäbi » 14. September 2022, 13:07

Danke dir vielmals fĂĽr den Hinweis

Auch hier ein danke an Merkur, welche meine Unwissenschaftlichen Aussagen immer mit seinem breiten Fachwissen korrigiert (und mir meist per PN noch weitere Interessante Details dazu zukommen lässt)

Habe ich wieder etwas dazu gelernt (wird nicht das letzte Mal sein, da ich Ameisen mässig echt noch einiges an Fachwissen dazu zu lernen habe)
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#45 Diacamma scalpratum - Einzug meiner zweiten Kolonie

Beitrag von Gäbi » 25. Oktober 2022, 13:12

Hallo Zusammen

Lange habe ich hier den Bericht nicht mehr aktualisiert.

Dies liegt einerseits daran, dass wie bei den meisten Haltungsberichten mit der Zeit einfach nicht mehr viel neues zu berichten ist, und anderseits weil mich das böse C eine Woche ausser Gefecht gesetzt hat.

In der Woche habe ich das bisschen Energie welche ich aufbringen konnte dafür genutzt, die Diacamma mal wieder aus Ihrer Röhre zu schmeissen um den Wassertank aufzufüllen und die Arena mal wieder etwas zu reinigen. Da das Terrarium noch eine Weile dauert, musste ich dies alles nochmals wechseln, da der Tank leer war und (analog zum Frühjahr) wieder 2 Ameisen verstorben sind ohne einen wirklichen Grund. Ich weiss nicht ob dies am Reagenzglas gelegen hat oder einfach mit dem Alter der Ameisen zusammenhängt, aber lieber auf Nummer sicher gehen.

Diesmal habe ich sogar daran gedacht, ein Foto zu machen solange Sie ausserhalb des Reagenzglas waren und habe versucht, die Ameisen mittels dem Crazyants Online Tools zu zählen. Jedoch lässt sich die Anzahl der Ameisen unten in der Ecke auch damit schlecht abzählen. Ich bin jetzt auf ca. 48 Ameisen gekommen wobei unter der alten Watte mind. noch 2-3 versteckt waren und 2 weitere in der Arena zurückgeblieben sind da sie sich zu der Zeit nicht im Reagenzglas aufgehalten haben.

Zusätzlich dazu habe ich in der Arena noch eine zweite Etage aufgebaut welche ich über einen Antstore bestellt habe. Wobei ich zugeben muss, dass die Ausführung etwas enttäuschend ist, da der Steg nicht mal auf die dafür vorgesehene Ablagen passt. Aber die Ameisen wissen das nicht also wird sie dies wahrscheinlich auch nicht stören. Die zweite Etage wird regelmässig besucht und abgesucht. Natürlich nehmen Sie nicht die dafür vorgesehene Treppe sondern klettern an einem Bein hoch und runter (oder springen einfach runter bzw fallen aber es sieht aus wie springen) Ich werde da wahrscheinlich noch einen Stein mit einer Schnur als Kletterhilfe obenauf legen.

Im FrĂĽhling habe ich das Reagenzglas schon einmal geputzt. Da dauerte es nachher ca. einen halben Tag bis alle wieder den Weg zurĂĽck ins Nest gefunden haben. Dieses mal waren alle innerhalb einer halben Stunde wieder zurĂĽck im Reagenzglas.

Anonsten ist alles beim alten. Alle 2 Tage bekommen Sie 2-3 Heimchen oder Heuschrecken/Schokoschaben als Futter welches auch fleissig eingetragen wird. Ich habe Sie auch immer mal wieder jagen lassen. Dies hat bisher die grösste Veränderung mit sich gebracht. Wenn ich zuvor etwas in die Arena gelegt habe, sind die 2-3 Diacamma welche in der Arena waren da geblieben und haben nachher geschaut was es gegeben hat. Seit ich sie ab und an jagen lasse, kommen immer 4-5 Ameisen in die Arena sobald Sie merken, dass der Deckel sich bewegt hat.

Die letzten Heuschrecken habe ich jetzt am Sonntag verfĂĽttert, jetzt gibt es fĂĽr ne Weile mal wieder etwas TK Food bis ich Nachschub geholt habe (obwohl mir das zirpen in der Wohnung schon etwas fehlt - das gibt so ein sommerliches GefĂĽhl)

Ich wĂĽnsche euch noch eine tolle Woche!
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#46 Diacamma scalpratum - Einzug meiner zweiten Kolonie

Beitrag von PincoPallino » 18. Februar 2023, 00:52

Hallo Gäbi,

also ich wĂĽrde mich mal wieder ĂĽber ein Update freuen. Schauen sie dir noch hinterher? Ist die KOlonie gewachsen?

Was macht die Gamergate? Zu meinem Erstaunen habe ich gerade in #1 gelesen, dass die Arbeiterinnen 8 bis 15 Jahre alt werden können. Und ich dachte, dass meine Nicos mit angeblich bis zu vier Jahren schon sehr alt für Arbeiterinnen werden.

Die Gefahr bei so einer Kolonie ist ja immer, dass die folgende Gamergate nicht befruchtet ist und mangels anderer Kolonien auch keine Chance darauf hat (oder praktizieren die auch noch Inzucht? Damit wäre sie beinahe unsterblich.). Aber bei so einer Lebenserwartung ist das Risiko des frühen Kolonieendes ja vergleichbar mit dem bei einer Königinnen-Kolonie.

GrĂĽĂźe vom Pinco
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#47 Diacamma scalpratum - Einzug meiner zweiten Kolonie

Beitrag von Gäbi » 20. Februar 2023, 13:47

Lieber Pinco

Danke der Nachfrage. Meinen Diacamma geht es immer noch ausgezeichnet.

Seit ich mein Wohnzimmer umgestellt habe sind Sie im Büro im Bücherregal untergebracht. Durch die neue Unterbringung habe ich leider nicht mehr wirklich Einblick ins Nest da Sie die Wände ziemlich verschmutzt haben.

Was mir jedoch aufgefallen ist, ist dass Sie im Wohnzimmer nach einiger Zeit nicht mehr so schreckhaft waren sondern sich an die grossen, wandelnden Schatten scheinbar gewöhnt haben. Seit sie im Büro sind und da grösstenteils das Zimmer für sich alleine haben (die 2 Schlangen fallen nicht gross auf und die Katzen interessieren sich eher für die Schlangen als für die Ameisen), reagieren sie wieder vermehrt auf mich bzw auf Besucher die reinschauen.

Ich war auch überrascht, dass die Gamergate im Durchschnitt nur 200 Tage leben soll und die Arbeiterinnen ebenfalls nicht viel mehr obwohl im Antstore 8-15 Jahre steht. Wobei in der Nachricht um Ameisenportal gestanden ist «durchschn. Alter einer befruchteten Gamergate einer Art » ob das dann bei allen Ameisen welche eine Gamergate haben so ist kann ich nicht sagen. In der Natur gibt es - sobald die Kolonie gross genug ist - Zwiegnester. Soweit ich es verstanden habe, wandern noch fruchtbare Ameisen ab und gründen ein eigenes Nest fern von der bestehenden Kolonie. Theroetisch wäre dies auch mit eigenen Männchen möglich - jedoch müssten dann gleichzeitig Männchen schlüpfen und noch fruchtbare Ameisen vorhanden sein. Bisher hatte ich ja nur 2 Männchen ganz am Anfang beim Einzug und bisher nur Arbeiterinnen.

Wichtig für mich im Moment ist jedoch, dass fortlaufend Brut vorhanden ist was mich auf eine gesunde Kolonie schliessen lässt. Ich habe gemerkt, dass immer ungefähr 4-6 unterwegs sind. Auffallend finde ich hier, dass nicht Brut in jedem Stadium vorhanden ist, sondern immer erst die vorhandene Brut bis zur Verpuppung gepflegt wird und dann erst neue Eier gelegt werden. Von der grösse her wären Sie in der Natur eh schon ausgewachsen.

Ich bin immer noch am Ausbau des Aquariums für die Diacamma und hoffe, dies in den nächsten Wochen endlich fertig stellen zu können damit Sie wieder ins Wohnzimmer ziehen können - fehlt schon was zum beobachten seit beide Kolonien weg sind.
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#48 Diacamma scalpratum - Einzug meiner zweiten Kolonie

Beitrag von Gäbi » 22. Februar 2023, 09:13

Hallo Zusammen

Ich habe eine kleine Frage, gestern war es mal wieder Zeit die Vogeltränke neu zu füllen.

Beim säubern ist mir dann aufgefallen, dass es am Boden - neben den normalen Sandkörnern - ganz winzig kleine weisse Punkte hatte welche sich bewegt haben. (=59

Was kann das sein? Milben? Und können die den Ameisen gefährlich werden bzw muss ich da was dagegen unternehmen?

Die Viecher sind ziemlich klein, so dass ich nicht wirklich Einzelheiten ausmachen konnte. Der Kolonie scheint es soweit gut zu gehen und auf den Ameisen habe ich von Auge nichts auffälliges bemerken können. Larven sind ebenfalls vorhanden diese sind ca. 7 Tage vor der Verpuppung.



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