Haltungsbericht Messor orientalis

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LeXtreme
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#1 Haltungsbericht Messor orientalis

Beitrag von LeXtreme » 14. November 2021, 09:53

Link zum Disskusionsthread:
https://ameisenforum.de/post443077.html#p443069



(3.8.21 - 13.11.21)(Bzw. Tag 1 bis Tag 104)

Hallo zusammen,

Ich bin nun seit ca. einem Jahr dabei Ameisen zuhalten. Da ich als blutiger Anfänger eingestiegen bin, bin ich nun bei meiner 3ten Kolonie. Die ersten beide Kolonien (beides Camponotus Arten) habe ich leider nach kurzer Zeit zu Tode gepflegt. Deswegen kommt auch jetzt erst mein Haltungsbericht, da ich erst schreiben wollte, wenn ich die Anfangszeit erfolgreich überstanden habe.
Was nun soweit ist…

Da ich eine Ameisenart halten wollte ,die ganz jährig betreut werden muss und ich mit Camponotus keinen Erfolg hatte. Hab ich mich schlussendlich für eine Messor orientalis Kolonie entschieden.


Bestellt habe ich diese bei MyAnts (1Q mit 10-20 Arbeiterinnen). Angekommen sind sie gut verpackt und alle lebend. Mindestens 20 Arbeiterinnen aber leider ohne Brut.
Da ich mit meinem Setup noch nicht komplett fertig war, mussten die Kleinen erstmal noch 2 Tage im Geschlossen verbringen.

Mein Setup sieht wie folgt aus:
Ein umgebautes Aquarium (100x40x40cm)
Der untere Teil bestehend aus zugeschnittene Ytong Stein, mit selbst eingearbeiteten Gängen.
Und im oberen Bereich die Arena aufgeschüttet mit Sand/Lehm/Kiesgemisch in der Farbe rot und ein paar Dekoelementen.
Arena
Arena
Noch leeres Nest
Noch leeres Nest
Nach Fertigstellung habe ich sie auch gleich in die Arena gesetzt. Nachdem öffnen des Reagenzglases wurde auch gleich fleißig der angestaute Müll in der Arena verteilt. Danach fingen sie an das Reagenzglas mit Seramissteinchen zu zubauen.

Das wars denn auch erstmal mit dem spektakulären. Die nächsten Wochen verliefen sehr langweilig. Es wurde die Arena erkundet und das darunter liegende Nest.
Mit maximal 2-3 Arbeiterinnen zur gleichen Zeit und es wurden auch natürlich Körner gesammelt.
Gefüttert habe ich sie zudem ab und zu mit kleinen toten Mikroheimchen, die auch gerne angenommen wurden.
Das Reagenzglas habe ich die ersten 2 Monate komplett abgedeckt gelassen und konnte somit auch nicht sehen ob die Kolonie sich entwickelt

Denn nach 2 Monaten habe ich denn endlich einen Blick gewagt. Im Reagenzglas war nun reichlich Brut und der Gyne schien es auch gut zugehen. Zu meiner Freude war auch der Wassertank des Reagenzglases fast leer. Was bedeutete das ein Umzug bald bevorstehen würde.
Vor 3 Wochen war es denn auch soweit, die Kolonie ist mit Sack und Pack runter in den Ytong gezogen, dabei konnte ich sogar die Gyne fotografieren, wie sie in ihr neues Domizil gezogen ist.
Königin beim Umzug ins Ytong Nest
Königin beim Umzug ins Ytong Nest
Damit sind wir jetzt auch schon beim heutigen Stand. Die Kolonie fühlt sich scheinbar in ihrem neuen Nest pudel wohl. Noch ist es zwar etwas zu groß aber das wird sich bald bestimmt auch ändern, denn Brut besitzt die Kolonie (gemessen an der momentanen Größe) genügend.
Nest nach dem Umzug(1)
Nest nach dem Umzug(1)
Nest nach dem Umzug(2)
Nest nach dem Umzug(2)
Das wäre es denn erstmal für heute, über Tipps, Fragen und Anregungen würde ich mich sehr freuen und sind gerne gesehen!
Hier ist der Link zum Diskusionsthread :

https://ameisenforum.de/diskussionsthr ... 62295.html


LG LeXtreme
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#2 Haltungsbericht Messor orientalis

Beitrag von LeXtreme » 14. November 2021, 14:07

(14.11.2021/ Tag 105)

Guten Tag,

Ich melde mich heute gleich wieder, um ein bisschen auf meine verbaute Technik einzugehen.

Als Beleuchtung dient eine smarte Glühbirne, die ich mit einer Routine versehen habe.
Morgens geht die Leuchte um 7:30 Uhr langsam an und fährt bis 8 Uhr auf maximale Helligkeit hoch. Abends um 21Uhr wird sie langsam dunkler bis sie gegen 22 Uhr komplett ausgeht.
Durch die Automatisierung muss ich mich nicht selbst ums Licht kümmern und den Ameisen ermögliche ich dadurch eine relativ gut Nachahmung des Tag/Nachtrhytmus.

Für die Beheizung habe ich mich für ein 6,5m langes Heizkabel mit 50 Watt entschieden, was hinter dem Ytong in von mir vorher reingeschnittenen Schlitzen steckt. Geregelt wird die Temperatur durch einen digitalen Thermostatregler, der die Temperatur des Ytongs konstant zwischen minimal 29,5*C und macimal 31,5*C hält.
Und jetzt keine Angst Leute die Temperatur in den Nestgängen(der liegt ja weiter vorne am Glas) liegt die Temperatur nur bei 26-27*C.

Zur Bewässerung des Ytongs habe ich zwei Wassergräben gebohrt (etwa 2,5cm Durchmesser) und oben jeweils ein 10cm langes Plexiglasrohr draufgesteckt. Das befülle ich in etwas alle 2-3 Tage mit Wasser.

Die Temperatur und Luftfeuchte der Arena überwache ich mit einem normalen digitalen Thermostat. Hier liegt die Temperatur dauerhaft bei 24 -26*C und die Luftfeuchtigkeit immer zwischen 40-60%.

Abgedeckt ist das Formikarium mit zwei 50x40cm großen Glasplatten mit jeweils einer 50mm Bohrung in der Mitte.
In dem einem Bohrloch steckt ein elektrischer Lüfter aus dem Antstore, der für frisch Luft sorgt und Kondenswasserbildung entgegenwirkt. Der Lüfter läuft auf Dauerbetrieb.
Im anderen Bohrloch steht ein normales 5cm großes Gitter damit die Luft auch entwichen kann.

So das wars mit dem technischen Gerede, ich hoffe ich konnte mich klar genug artikulieren. Falls nicht könnt ihr gerne fragen.
Auch Anmerkungen/Verbesserungsvorschläge nehme ich gerne an.
Bin ja doch noch relativ unerfahren.

LG euer LeXtreme
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#3 Haltungsbericht Messor orientalis

Beitrag von LeXtreme » 16. November 2021, 15:32

(16.11.2021/Tag 106)

Moin moin,

Meinen Ameisen geht es immer noch prächtig, deswegen kann ich nichts neues berichten. Dennoch möchte ich heute ein bisschen auf Ihre Fressgewohnheiten eingehen.

Den Beginn bildet die, für Ernteameisen typische, granivore Ernährung. Hier für verwende ich eine eigens zusammengestellte Körnermischung bestehend aus:
  • Leinsamen
  • Chiasamen
  • Hirse
  • Weizen
  • Roggen
  • Gerste
  • Sonnenblumenkerne
  • und Belugalinsen
Was ich alles in einer 5l Samla Box von Ikea aufbewahre.
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Der große Renner bei meiner Kolonie sind die Lein und Chiasamen, die werden immer als erstes aus ihrem Futternapf raus gesammelt und bilden in ihrer Vorratskammer mindesten 70%. Der restliche Teil wird gleichmäßig aus den anderen Körnern eingetragen.

Beim tierischen Eiweiß setzte ich auf Heimchen und Schokoschaben, die gleichermaßen gern angenommen werden. Die habe ich tiefgefroren im Gefrierfach und hole sie bei Bedarf raus. Anfangs habe ich die tiefgefrorenen Insketen, noch vorher auftauen lassen und sie halbiert angeboten. Heute lege ich die halbierten Insketen schon tiefgefroren in der Arena. Die Begeisterung hat nicht nach gelassen. Meine Messoren schleppen die Insketen auch tiefgefroren ins Nest und verzehren sie da.
Als nächstes werde ich auch lebende Mehlkäferlarven und oder Bienenmaden anbieten. Mal sehen wie Ihnen das gefällt…

Obwohl beschrieben steht ,dass die Messor orientalis auch Zuckerwasser annehemen. Kann ich das momentan noch nicht bestätigen. Eine Tränke steht zwar bereit, wird aber gekonnt ignoriert.

So das wäre es für heute.
Als nächstes Versuche ich mich mal an einer kleinen Berschreibung des Charakters bzw. eine Beschreibung der Eigenarten meiner Messor orientalis.

LG LeXtreme
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