Tapinoma magnum
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#1 Tapinoma magnum
Hallo zusammen,
so sehr wir alle Ameisen lieben und interessant finden, kommt mir ein Thema immer mehr ins Augenmerk. Der Schutz und Erhalt unsere heimischen Arten.
Dies sollte uns allen sehr am Herzen liegen.
Da leider auch Meldungen von Tapinoma magnum und auch anderen invasiven Arten in meiner Region immer mehr zunehmen würde ich mich gerne darüber informieren wie man diese in lebendem Stadium gut und sicher bestimmen kann.
Und eventuell hier eine Art sammelthread zu möglichen Methoden der Bekämpfung dieser und Ideen zum probieren.
Ich hoffe auf wilde Antworten und reges Interesse zu diesem Thema.
so sehr wir alle Ameisen lieben und interessant finden, kommt mir ein Thema immer mehr ins Augenmerk. Der Schutz und Erhalt unsere heimischen Arten.
Dies sollte uns allen sehr am Herzen liegen.
Da leider auch Meldungen von Tapinoma magnum und auch anderen invasiven Arten in meiner Region immer mehr zunehmen würde ich mich gerne darüber informieren wie man diese in lebendem Stadium gut und sicher bestimmen kann.
Und eventuell hier eine Art sammelthread zu möglichen Methoden der Bekämpfung dieser und Ideen zum probieren.
Ich hoffe auf wilde Antworten und reges Interesse zu diesem Thema.
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Joachim
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#2 Tapinoma magnum
Die größte Bedrohung für die heimischen Ameisen ist, mit Abstand, immer noch der Mensch. Tapinoma magnum fühlt sich genau da wohl, wo wir Menschen die Finger im Spiel hatten: Ränder von Feldern, wo es keine vernünftige Vegetation mehr gibt. Halbherzig wiederaufgeforstete oder wiederhergestellte Naturflächen oder verwilderte Baugebiete, wo noch kein stabiles und komplexes Ökosystem vorherrscht. Gärten- und Landschaftsbau. Gartencenter und Zoos.
Das Tier, was unseren Eingriffen am schnellsten folgen kann, wird sich explosiv ausbreiten. Das war mit Tauben so, mit Ratten, und jetzt eben mit Tapinoma magnum. Durch ihre Superkolonien, Konkurrenzfähigkeit und rasche Vermehrung in Wärmezonen (auch denen, die anderen Arten eigentlich zu heiß, trocken und nährstoffarm sind) sind sie die perfekten Kandidaten, die ökologischen Lücken zu füllen, die wir selbst zu verantworten haben. Die Erwärmung sorgt dafür, dass immer mehr Lebensräume diesen Ameisen zugänglich gemacht werden und für unsere heimischen Ameisen nicht mehr günstig sind - aber die Schuld nur beim Klimawandel zu suchen, wie es manche Medien gerne tun, ist auch daneben. Es ist jetzt ein Zusammenkommen einiger unglücklicher Faktoren.
Es ist schade, aber die Ameise ist hier nicht der Bösewicht und sie trifft auch keine Schuld. Es ist eine Folge der Erwärmung, des globalen Handels und des fortwährenden Zerstören der Naturflächen durch den Menschen. Jetzt, im Nachhinein, kann man gegen diese Ausbreitung zeitnah wenig tun und kann nur hoffen, dass sich ein Gleichgewicht einstellen wird. Beobachten, und Daten sammeln.
Das Tier, was unseren Eingriffen am schnellsten folgen kann, wird sich explosiv ausbreiten. Das war mit Tauben so, mit Ratten, und jetzt eben mit Tapinoma magnum. Durch ihre Superkolonien, Konkurrenzfähigkeit und rasche Vermehrung in Wärmezonen (auch denen, die anderen Arten eigentlich zu heiß, trocken und nährstoffarm sind) sind sie die perfekten Kandidaten, die ökologischen Lücken zu füllen, die wir selbst zu verantworten haben. Die Erwärmung sorgt dafür, dass immer mehr Lebensräume diesen Ameisen zugänglich gemacht werden und für unsere heimischen Ameisen nicht mehr günstig sind - aber die Schuld nur beim Klimawandel zu suchen, wie es manche Medien gerne tun, ist auch daneben. Es ist jetzt ein Zusammenkommen einiger unglücklicher Faktoren.
Es ist schade, aber die Ameise ist hier nicht der Bösewicht und sie trifft auch keine Schuld. Es ist eine Folge der Erwärmung, des globalen Handels und des fortwährenden Zerstören der Naturflächen durch den Menschen. Jetzt, im Nachhinein, kann man gegen diese Ausbreitung zeitnah wenig tun und kann nur hoffen, dass sich ein Gleichgewicht einstellen wird. Beobachten, und Daten sammeln.
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#3 Tapinoma magnum
Das ist richtig, es liegt am Menschen. Aber auch wenn sie sich durch unser geformtes Loch schneller ausbreiten kann, heißt es nicht das man sie einfach lassen sollte.
Sondern präventiv gegen sie vorgeht um den heimischen Arten diesen Raum zu lassen. Da sie einfach länger brauchen.
Auch um das kippen, sollten sie zu stark überhand nehmen, zu verhindern / verlangsamen.
Nur weil wir Menschen Schuld sind und es nun so ist, kann man sich trotzdem gedanken über eine Bekämpfung bzw. Eindämmung machen.
Denn nur die heimische Flora und Fauna leidet darunter.
Die Bekämpfung ist langwierig und anstrengend, kenne das vom Japanischen Knöterich und dem Indischem Springkraut, was wir hier hauptsächlich so an invasiven haben.
Aber wenn man gar nichts tut wird es auch nicht besser.
Sondern präventiv gegen sie vorgeht um den heimischen Arten diesen Raum zu lassen. Da sie einfach länger brauchen.
Auch um das kippen, sollten sie zu stark überhand nehmen, zu verhindern / verlangsamen.
Nur weil wir Menschen Schuld sind und es nun so ist, kann man sich trotzdem gedanken über eine Bekämpfung bzw. Eindämmung machen.
Denn nur die heimische Flora und Fauna leidet darunter.
Die Bekämpfung ist langwierig und anstrengend, kenne das vom Japanischen Knöterich und dem Indischem Springkraut, was wir hier hauptsächlich so an invasiven haben.
Aber wenn man gar nichts tut wird es auch nicht besser.
- Barristan
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#4 Tapinoma magnum
Meiner Meinung nach ist eine Bekämpfung ziemlich sinnlos. Natürlich kann man einzelne Nester zerstören, aber die sind jetzt da und werden sich wieder ausbreiten.
Sinnvoll wäre eine Untersuchung, warum sie in ihren einheimischen Ländern weniger ein Problem sind (da gibt es ja genauso urbane Gebiete). Meine vermutung wäre, dass dort andere dominante Arten vorhanden sind, die dem entgegenwirken (z. B. Pheidole pallidula, Crematogaster scutellaris usw.). Wenn die dann irgendwann auch ihren Weg hierher schaffen, wird sich das Tapinoma magnum Problem von alleine Lösen.
Bei Solenopsis invicta sind die Versuche eine Verbreitung zu verhindern auch gescheitert.
Höchstens etwas verlangsamen kann man das Ganze.
Die Erde wird immer wärmer, das führt dazu, dass langfristig auch bei uns Arten heimisch werden, die eigentlich am Mittelmeer leben. Wir Menschen beschleunigen nur deren Ausbreitung durch Transport z. B. in Erdballen von Olivenbäumen usw.
Dafür breiten sich die Mittel- und Nordeuropäischen Arten weiter richtung Polarkreis aus, weil es dort nun ebenfalls wärmer wird.
Sinnvoll wäre eine Untersuchung, warum sie in ihren einheimischen Ländern weniger ein Problem sind (da gibt es ja genauso urbane Gebiete). Meine vermutung wäre, dass dort andere dominante Arten vorhanden sind, die dem entgegenwirken (z. B. Pheidole pallidula, Crematogaster scutellaris usw.). Wenn die dann irgendwann auch ihren Weg hierher schaffen, wird sich das Tapinoma magnum Problem von alleine Lösen.
Bei Solenopsis invicta sind die Versuche eine Verbreitung zu verhindern auch gescheitert.
Höchstens etwas verlangsamen kann man das Ganze.
Die Erde wird immer wärmer, das führt dazu, dass langfristig auch bei uns Arten heimisch werden, die eigentlich am Mittelmeer leben. Wir Menschen beschleunigen nur deren Ausbreitung durch Transport z. B. in Erdballen von Olivenbäumen usw.
Dafür breiten sich die Mittel- und Nordeuropäischen Arten weiter richtung Polarkreis aus, weil es dort nun ebenfalls wärmer wird.
- Justus64
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#5 Tapinoma magnum
Ehrlich gesagt glaube ich auch nicht, dass man diese Ameisenart erfolgreich bekämpfen kann.
Sie ist ja schon seit einiger Zeit in Deutschland verbreitet und durch die steigenden Temperaturen findet sie immer bessere Bedingungen hier zum Leben.
Ich glaube das ist auch nur noch eine Frage der Zeit, bis sich andere Arten auch hier wohlfühlen.
Da ich in Rheinland-Pfalz in der Nähe von Mainz wohne und die Art sich dort bereits stark ausbreitet, kann ich bei Gelegenheit gerne nach geeigneten Stellen Ausschau halten, an denen sie sich aufhalten.
Hier noch ein Beitrag vom SWR zum Thema:
https://www.swr.de/video/sendungen-a-z/ ... n-100.html


Viele Grüße und noch einen schönen Abend
Sie ist ja schon seit einiger Zeit in Deutschland verbreitet und durch die steigenden Temperaturen findet sie immer bessere Bedingungen hier zum Leben.
Ich glaube das ist auch nur noch eine Frage der Zeit, bis sich andere Arten auch hier wohlfühlen.
Da ich in Rheinland-Pfalz in der Nähe von Mainz wohne und die Art sich dort bereits stark ausbreitet, kann ich bei Gelegenheit gerne nach geeigneten Stellen Ausschau halten, an denen sie sich aufhalten.
Hier noch ein Beitrag vom SWR zum Thema:
https://www.swr.de/video/sendungen-a-z/ ... n-100.html


Viele Grüße und noch einen schönen Abend
