puzhevpa hat geschrieben: ↑19. Juni 2025, 11:17
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Und ĂĽbrigens ich habe schon Myrmica rubra gehalten ich habe mir mal eine Gyne mit Brut bei AntStore bestellt, sie haben mir auch lange zeit sehr viel spass gemacht nach einem jahr habe ich sie rausgelassen. Denn bin kein zu groĂźer Fan von Ameisen mit Winterruhe.
Wenn ich sowas lese, frage ich mich immer öfter: Ab wann hat man denn wirklich eine Art "gehalten"? Wenn es darum geht, eine Art vollends kennengelernt zu haben, wie es nunmal in der Haltung soweit möglich ist, reicht es meiner Meinung nach nicht aus, sie in einem RG mit paar Arbeiterinnen erlebt zu haben. Da gehört viel mehr dazu, nämlich einige Jahre Haltung, je nach Art hunderte oder mehrere tausende Arbeiterinnen in der Kolonie, um wirklich zu sehen, was die können, wie sie sich verhalten, um wirklich für sich hier Forschung zu erleben. Ameisenhaltung bedeutet für mich in erster Linie gezieltes erleben, forschen und lernen. Ameisenhaltung sollte keine Sammlung von Pokemonkarten sein, wenn man das wirklich so lebt, ist man eindeutig wo falsch abgebogen! (nämlich auch wenn man gekaufte Ameisen im Garten freilässt, hat man wirklich nix verstanden, Stichwort Intraspezifische Homogenisierung!)
Um nochmal auf dein Zitat zurück zu kommen: Nach einem Jahr hat man quasi noch kaum was von einer Art erlebt, die in einem RG heranwächst, um die Gründungsphase zu überstehen und um mal Fuß zu fassen. Deshalb empfehle ich auch sehr die Freilandbeobachtung, hier erlebt man wirklich (und versteht dann auch, was später auf einem zukommen kann), was zum Beispiel riesige Myrmica
sp. Kolonien an den Tag legen können, was für riesige Straßen sie anlegen, und wie unheimlich aggressiv und wehrhaft sie sein können, in einer blitzschnellen Erscheinung zwischen dem Moos zu Hunderten hervorquellend - und ja, da will man nur noch Stiefel anhaben! Also mir braucht keiner damit kommen, Myrmica
sp. wären Schlaftabletten!
Oder in puncto Lasius emarginatus weißt du auch nicht, zu was diese Art fähig ist. Du hattest sie für eine kurze Zeit, mehr aber nicht.
Ameisenhaltung ist für mich der Gipfel, der meine lebenslange, unbrechbare Faszination zu Ameisen, einfach abrundet und mir auch Zuhause die Möglichkeit gibt, sie zu erleben, besser zu verstehen, zu lernen. Sicher hat jeder so seinen eigenen Zugang, aber bitte, macht das mit Vernunft!