Ameisen Reime

Fotos und Videos von Ameisen, deren Behausungen und mehr.
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Ureaplasma
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#1 Ameisen Reime

Beitrag von Ureaplasma » 22. Oktober 2025, 21:01

D Meisefreind im Gardeglick
(uff kurpfälzisch)

D Meisefreind, is e schräie Kopp,
latscht durch de Garde, macht gar net stopp.
Mit’m Luubeglas, voll Forscherdrang,
sucht er Viecher – ganz wild awa ganet lang.
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Do! Uff’m Abb’l, so rund un so rot,
krabbelt e Ameis – als wär’s in Not.
„Ei gugge mol do! So filigran!
Du bisch Maddam Abbelsche – ganz spontan!“
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Ab ins Gläsche, ganz ohne Gemurks,
er sammelt se ei – mit Forscherstolz purks.
Er dreht sich rum – un was hockt do gleisch?
Noch e Ameis! Uff’m Stöckle, die is gar net so bleich.
„Du drehsch dich wie besoffe im Kreis,
bisch Maddam Steckle – unn grad net so leis!“
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Zack – ins Glas, zu der Abbelfee,
de Meisefreind strahlt: „Des tut net weh.“
Un grad wo er denkt: „So, jetz is Ruh“,
zerrt e dritt Ameis e Brösel dazu.
„Du bisch Maddame Brösel – mit Stil un mit Pfiff,
wie du des trogsch – du hoschs escht in Griff!“
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Zack – ins Gläsche, zum feine Mobb,
d Meisefreind babbelt: „Jetz mach ma stop!
Drei feine Damen, in Reih un in Glied,
die nehm isch mit hoam – als wär’s en Lied.“
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Doch dohem, unner’m grelle Lischt,
merkt er uf ämol: „Des glab ich jetzt nischt!
Die seh’n jo all ganz gleisch aus im Gsischt –
des is doch e Witz! E schlechtes Gedicht!“
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Da Stolz fällt zamme, sei Freud is verflogg:
„Drei mol dieselbe – des is doch beschogg!“
Er starrt ins Gläsche, die Stirn ganz verrunzelt, er wäs bscheid:
„Die Natur hot Humor – un ich bin der, wo drunner leid.“
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#2 Ameisen Reime

Beitrag von Ureaplasma » 25. Oktober 2025, 13:06

De KrĂĽmelgang

Es pfeift dr Wind, es donnert dr Sturm,
doch d’Ameis’ krabbelt – ganz ohn’ e Wurm.
Sie druckt ihr KrĂĽmel, halb Brot, halb Dreck,
uffm Buckel, als gäb’s kaa Weg z’rück.
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„Joo, des isch halt’s Lebe“, murmelt se leis,
„Für dr Bau, für d’Ehr’, für dr Ameis’kreis.
Für unser Königin, so schee un rund,
die glänzt wie Honig im Morgestund.“
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Dr Wind bläst heftig, dr Regen zischt,
dr KrĂĽmel klebt, dr Bode mischt.
Doch in ihr Herz, do isch’s noch warm,
sie denkt an d'Sunn, an Saft – oh Charm!

„Ach, wie war des schee, do unnerm Blatt,
wo mer g’suffe hän, was d’Blattlaus hat.
So süß, so zart, ganz ohne G’hetz –
Des wor'noch Zeite, net so wie jetzt.“
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Se schleppt un schwitzt, bis se endlich do,
am Bau, ganz durchnässt, ganz froh:
„So! Do bring ich’s heim – der Königin ihr Mahl!“
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– Doch platsch! – dr Krümel zerfällt, total.
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Se glotzt des Elend, ganz still, ganz blass,
und sagt nur trocke: „Jo, des war’s.“
Dann wischt se s’Wasser aus’m Gsicht,
un läuft halt widder – im graue Licht.
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#3 Ameisen Reime

Beitrag von Ureaplasma » 25. Oktober 2025, 17:19

De Franz un sei Ameiseleid – e kurpfälzisch’ Lehrgedicht

De Franz, des is e klee’ner Kerl,
grad mol zehn Joah, awwer hell wie’s Perl’.
Er kennt die Ameis’, jede Spur,
un krabbelt selbst im Dreck zur Kur.

Im Wald, do knie'hert er sich hin,
beobacht’ emol die Viecher drin.
Die fliege grad zum Hochzeitsflug,
do kummt e Wandersmann – grad g'nug!

„Was guggscht du do, du kleener Depp?
Des sin doch Fliesche, geh g'fälligst wegg!
“
De Franz denkt: "Aha, der is e Held,
kennt „alle Viecher“ uff dere Welt.
"

Er zieht dann weiter, schaut gebannt,
wie Ameise e Käfer schlepp’ am Rand.
Wieder kummt so e „Waldlehrmäschter“,
noch gscheiter wie der ewe äschter.

„Do gibt’s schwarz’ un rot’, des weescht du net?“
De Franz denkt: "Jo danke, Opa, hätt druff g'wett."
Er nickt, zieht ab, ganz ungerĂĽhrt,
weil solch G’schwätz ihn nur verwirrt.

Am End kummt er zu ’ner Lichtung raus,
do dreht er ’n Stein – ganz leis, ganz sacht heraus.
Un do drunner: des reinste Wunder!
Ameise Gwimmel’ – rauf un runder!

Do donnert’s: „Hee, Finger weg vom Moos!
Des is Naturschutz! Mach dich los!
“
Fünf Hund’ renn’ mit’m Has’ im Kreis,
doch der Alte brĂĽllt mit Amt un FleiĂź.

De Franz denkt still, mit kleenem Grins:
Des nennt sich also „Schutz vom Sinn“.
Er geht dann heim, un merkt sich fein:
Wer laut moralt, will selten rein.

Drum, Bub, wenn mol e Schlauer kimmt,
der dir vom „Recht“ un „Pflicht“ bestimmt –
lach leise, nick höflich, bleib gescheit,
un lern von de Ameis’: Die schwätz’ net, die schaff’ halt Zeit!

Un wer des lernt, ganz ohne G’schrei,
der bleibt beim Denke ewig frei.
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