Waldterrarium von PHiL - Fotos

Fotos von Formicarien und anderen Behausungen für Ameisen.
PHiL
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#1 Waldterrarium von PHiL - Fotos

Beitrag von PHiL » 15. April 2009, 12:48

Hey Leute,

Nun, ich habe mich jetzt entschlossen, nicht nur im AC, sondern auch hier im Forum mein Waldterrarium vorzustellen.

Mein Waldterrarium ist kein normales Formikarium, in dem es nur um Ameisen geht- ich denke, es ist durchaus bekannt, dass ich ein großer Fan etwaiger kleiner Bewohner unseres heimischen Ökosystems bin. Nun, die Idee dazu kam, als ich mit großer Bewunderung Joachims Waldrand – Gemeinschaftsbecken auf seiner Homepage betrachtete (und auch jkiefers Becken hat mich sehr inspiriert). Wirklich unglaublich, dass ein fast schon geschlossenes Ökosystem so gut funktioniert, und dazu gleich noch mehrere Ameisenarten beherbergt.
Und wenn man es erst geschafft hat, sich etwas derartiges einzurichten, dann spielen die Ameisen nur noch eine Nebenrolle in der unglaublichen Artenvielfalt und dem Miteinander der vielen Organismen.
Ich habe natürlich hin und wieder mit Joachim geplaudert, und war natürlich immer mehr fasziniert. Und geplant wurde es sofort, ich wollte doch sowieso noch ein Formicarium aus meinen alten Aquarium basteln. Ich entschied mich, das Prinzip aber erst mal zu testen, im Kleinformat versteht sich. Also in der Miste etwas rumgebuddelt, etwas Erde mitsamt Regenwürmern in eine kaputte Faunenbox reingeschüttet, ein paar Asseln und Moos noch dazu, ein Aststückchen und als Verfeinerung etwas Moos.
Das war alles letzten November, und den ganzen Winter über hat mich dieses kleine bisschen Erde fasziniert. Mittlerweile habe ich es nicht mehr, aber dafür etwas viel größeres und schöneres ;)

Am 01. März 2009 nahm alles seinen Anfang...
Mein "Tagebuch" hat geschrieben:So, das Waldbecken wurde erstmal mit Seramis aufgefüllt, und anschließend kam eine Schicht Blumenerde darüber, und über diese etwas Erde aus meiner Miste, war relativ lehmig, was sehr nützlich war zum einpflanzen von mehreren Pflanzen, was mir wirklich die größten Probleme verschaffte.
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So, und dann wurde es nach draußen geschleppt, und ich fing an, erstmal ein paar Pflanzen reinzustopfen- man war das Efeu wiederspenstig, ich hoffe, es wächst trotzdem.

Natürlich habe ich vergessen, die ursprünglich dafür gedachte Brombeerpflanze da einzupflanzen. Nun, ich hatte mir aus dem Wald 2 abgebrochene Stückchen von einem Baumstupf geholt, die ich nun wieder zusammensteckte- sieht aus wie ein echter Baumstumpf. Ein paar vollgemoose Steine kamen auch noch rein, und natürlich noch jede Menge Laub, und ein paar Ästchen. Anschließend wurde noch nachträglich ein paar Grassamen an die kahlen Stellen gestreut, und die Brombeerpflanze gepflanzt. Jetzt ist das Ding ziemlich vollgestopft, ich glaube, da entdecke ich nie eine Ameise^^
Hier ist es: Bild

Gegossen wurde es selbstverständlich mit hochwertigem Regenwasser:
So richtig nährstoffarmes Moorwasser ist das, kommt von meinem Dach, auf dem lauter Pflanzen leben, die alles an Nährstoffen herausnehmen.

Was fehlt? Genau, das Leben. Anderst als erhofft habe ich kaum Kleinstorganismen mitgenommen, das wird demnächst, vielleicht schon morgen nachgeholt. Im Garten habe ich dann aber auch das nötigste gesammelt. Etwa 7 Regenwürmer, ein paar Nacktschnecken, jede Menge Tausendfüssler und 5 Wolfspinnen. Ich sag euch, diese Wolfspinnen sind wirklich toll im Terrarium. Huschen die ganze Zeit auf den Ästen herum, die dort drin stehen, ein wirklicher Beobachtungsmagnet. Die springen sogar freiwillig, gerade eben erst ist eine von einem Blatt auf einem Ast gesprungen.
Ich bin gerade am überlegen, ob ich der Kleinstlebewesen Willen mein gesamtes kleines Waldbecken aufgebe, und dort hinein werfe. Denn in dem Minibecken habe ich sehr viele junge Asseln... Mal sehen.
Die Ameisen kommen erst später, ich muss mir erstmal überlegen, wie ich die da reinkriege.


Klingt doch schon vielversprechend der Anfang, oder? Und er war es auch.
Anfangs hatten mich die Wolfspiennen fasziniert, jedoch büchsten sie nach und nach alle aus- den Deckel hatte ich nur nachts drauf.
Hier ein Bildchen einer Wolfspinne:
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Die Pflanzen wuchsen vor sich, mit einer unglaublichen Geschwindigkeit. Ich habe es anfangs sogar dokumentiert, hier schon auf die Bilderreihenfolge achten:
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Das ist noch lange nicht der heutige Stand, nur das letzte Bild aus der Perspektive.
Ameisentechnisch tat sich auch etwas- einige Arbeiterinnen furagierten in dem Becken, ich ließ sie hier Bestimmen, es handelt sich wohl um Temnothorax sp.
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Und kurz darauf sogar eine Königin!
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Was mit dem Volk geworden ist, kann ich bis heute nicht sagen, aber ich glaube immer wieder Arbeiterinnen von diesem Volk zu entdecken.

Hier mal ein weiterer Eintrag vom 18. März

Mein "Tagebuch" hat geschrieben:Also, Die Pflanze wächst sehr gut, mittlerweile überwuchert sie alles im Formi.
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Im Botanik Forum wurde mir gesagt, dass es sich um Silene dioica handelt. Irgendwie sieht die gar nicht danach aus, aber wenn doch, dann freu ich mich, wenn die anfängt zu Blühen.
Auch das Efeu bildet langsam Wurzeln, ein gutes Zeichen dafür, dass es wächst:
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Und hier wächst noch etwas, wahrscheinlich die selbe Pflanze wie mein Monster:
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Und ich habe auch einen unerwünschten Bewohner darin, der ist abgehauen, und fühlt sich nun ganz schön wohl darin...
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Ja, das ist eine Stabschrecke. Nur was machen? Die Ameisen hatten heute schon ihr Fressen. Nun, da sich die Stabschrecke ja schon in meinen Terrarium befindet, könnte man sie auch darin lassen. Aber als Futter.
Ja, in der Tat. Aber nicht für meine Temnothorax, welche ich übrigends sehr lange nicht mehr gesehen habe (ich glaube, es waren doch nur 2 einzelne Arbeiterinnen) sondern für meinen Rüdiger (Meine Listspinne, Pisaura mirabilis), welcher sich erst letztens gehäutet hatte- und ich habe gedacht, er wäre schon adult. Jetzt ist er es wahrscheinlich, und er sieht noch der Häutung ziemlich abgemargert aus. Also habe ich die Stabschrecke unsanft mit meiner Pinzette gepackt, und 5 Minuten lang versucht, Rüdiger damit zu füttern.
Und tatsächlich, nach den 5 Minuten sprang er auf die Stabschrecke zu, und berühte sie vorerst nur mit seinem Beinen. Die Stabschrecke war schlau, und bewegte sich nicht.
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Doch sie wurde ungeduldig, zuckte kurz, und Rüdiger erkannte sie sofort als Beute. Das war das Ende der Stabschrecke, und ich knipste natürlich sofort wie verrückt^^
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Da hatte er sie gepackt, die Stabschrecke zappelte nur noch kurz, wahrscheinlich von seinem Gift gelähmt.
Dann nahm er sie komplett in Anspruch, das war es mit der Stabschrecke.
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Hoffe, die kleine Tour hat Spaß gemacht


So, noch ein paar Bilderliche Eindrücke]http://picmirror.de/bild.php/34488_blatt.jpg[/IMG]
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Stabshcrecken habe ich nun übrigends mehrere in dem Terrarium, sie sollen das Grünzeug etwas zurückfressen, was sie scheinbar auch fleißig machen.

Zum Abschluss der letzte Eintrag von gestern:
mein "Tagebuch" hat geschrieben:Seit dem letzten Update hat sich einiges getan]http://picmirror.de/bild.php/35949_zwischenablage02.jpg[/IMG]

Des weiteren wurde das Terrarium "hochgepusht" mit diversen Asseln und Tausendfüsslern- das tolle daran, ich sehe sie jetzt sogar hin und wieder herumkrabbeln! Wenn das nicht toll ist :)
So, ich habe soeben viele Bilder entdeckt, die euch noch zeigen muss. Diese hier zeigen Springschwänze, echt schöne Aufnahmen, wenn Eigenlob erlaubt ist :D
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Damit noch eine Beobachtung hinzukommt; Wenn ich giese, kommen besonders viele dieser sehr großen Springschwänze heraus (größer als die Temnos), und sammeln sich interessanterweise unter der Lampe. Sie klettern daher auch auf erhöhte Positionen wie die Äste, und springen anshcließend herunter. Sehr schön zu beobachten!

Ansonsten wäre noch anzumerken, dass dieser schöne Kerl immer noch hier rumsitzt, und fleißig sich von den unzähligen Pflanzen ernährt.
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Auch wenn das Bild fast 2 Wochen alt ist, er sieht immer noch so aus und hockt immer noch so rum.

So, nach den Ferien war der erste Eindruck: Die Pflanzen sind krumm gewachsen. Kommt halt davon, ständig den engen Deckel da drauf zu haben.
Das zweite was mir aufviel war, dass Rüdiger fehlte. Keine Ahnung, warum, aber ein eingeklemmtes Blatt zeigte mir, dass der Deckel während meiner abwesenheit angheoben worden war- und dabei ist wohl auch Rüdiger entwischt. Seis drum, das Fenster war immer offen, weshalb er dort wohl entflohen ist (immer dne Licht nach). Also nicht lange trauern, so fett wie der war...

Weitere beobachtungen kamen zugleicht- ein Florfliege saß da, anscheinend hatte ich unbemerkt eine Larve in meinen Terrarium von ihr dort sitzen. Außerdem fand ich mehrere seltsame Häute an Blattunterseiten;
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Die Übeltäter waren auch schnell gefundne, zuerst hielt ich sie für Motten, dann wurde mir klar, dass das Zikaden waren! Wie kommen die denn da rein 0o?!
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Wie auch immer, nicht nur tierisch hat sich etwas getan, sondern auch ausstattungsmäßig, etwas, das ich nie erwaretet hätte- irgendwas hat einen der 30 cm langen Äste von oben nach unten zerschräddert! Wie konnte das denn passieren? Ich glaube, es waren Asseln, eine konnte ich nämlich darauf noch sehen.
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Hier noch ein schönes Gesamtbild:
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Sorry, dass es diesmal nicht so viele Bilder sind- aber ich denke es reicht aus. Ich werde mich demnächst einmal mehr bemühen, dann seht ihr noch was von Käfern, und vor allen von den Temnothorax und den Asseln!

Achja; Ich konnte heute nicht wiederstehn, und hab mir ein Stückchen eines Myrmica Nestes im Wald geklaut. Ich habe darauf geachtet, dass eine Königin dabei ist. Soll ich das Volk ohne Ausbruchschutz und Deckel reinsetzten, was meint ihr? Bin am überlegen ob ich sie erst in meine Faunenbox setzte, aber für die hab ich auch keinen gescheiten Deckel^^
Bildchen:
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So, und hier nochmal ein paar Bilderchen.
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Der gesamte Bericht (das "Tagebuch") mit viel mehr Bildern und Text ist im Ameisencafe zu finden, nämlich hier!

Falls noch Unklarheiten bestehen, bitte schreiben- es kann durchaus sein, dass ich einige verwirrte Aussagen dadrin haben, da ein Großteil des zusammenhängenden Textes nicht besteht!

Disskutieren und Fragen stellen bitte hier: Klick!

Im übrigend möchte ich nochmal Nachträglich Joachim und jkiefer danken, die mir sehr geholfen haben!

Grüße, PHiL



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#2 AW: Waldterrarium von PHiL

Beitrag von PHiL » 16. April 2009, 00:19

So, nun wie versprochen ein Update.

Die Myrmica aus dem letzten Post haben die Nacht gut überstanden, und sich in der Dose schon häuslich eingerichtet (Material war genug vorhanden).
Nach langem Überlegen beschloss ich, das Volk nun endlich in ihr neues Zuhause einzuquatieren, wobei ich mir doch viele Sorgen machte- denn auf den Deckel will ich unbedingt verzichten, damit die Pflanzen weiterhin schön wachsen lassen- es sieht meiner Meinung nach absolut grässlich aus, wenn die Pflanzen sich an den Deckel anpassen, und krumm wachsen. Und zurückschneiden will ich auch nicht...
Also, erstmal den Deckel der Dose abgemacht, und ich musste festellen, dass 2 Arbeiterinnen gekonnt darin geplätet waren- was solls.
Anschließend habe ich diese Dose an eine freie Stelle des Terrariums gequetscht. Panisch liefen wie bei den vorherigen Öffnungen des Deckels einige Arbeiterinnen umher.
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Die Dose mit dem Ameisengewusel (nicht erkennbar) im Waldterrarium

Wie erwartet beruhigte sich der Ameisenhaufen sehr schnell, es wurde mir fast zu ruhig. Kaum eine Arbeiterin war hinausgekommen, was mich doch etwas wunderte, denn bei der Einsammelaktion sah das ganz anderst aus. Egal, mir kannst recht sein.
Doch einige Dinge waren noch infrage gestellt, die Wichtigste davon:
Wie würden sich die Myrmica mit den Temnothorax klar kommen?
Ein bisschen beruhigend war es schon, zu sehen, dass der Eingang der Haselnuss zu klein für Myrmica war. Damit war die Königin in Sicherheit, und somit erstmal das grobe Überleben gesichert. Doch wie würde es mit den Arbeiterinnen außerhalb der Haselnuss aussehen? Ich habe gelesen,dass sich Temnothorax sehr passiv Verhalten, also hoffte ich, dass es in diesem Fall auch so sein würde.
Beunruhigender Weise waren die Temnothorax scheinbar neugierig, jedenfalls hatten sich innerhalb von wenigen Minuten gleich 3 Arbeiterinnen auf einmal auf der Plastikbox versammelt. Eine Konfrontation würde früher oder später unvermeidbar sein, aber noch blieben sie an den Rändern. Eine Myrmica hatten inzwischen die nähere Umgebung erkundet.
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Temnothorax trifft auf eine Myrmica Arbeiterin

Um es noch spannender zu machen, drifte ich etwas auf anderwertige Bewohner ab. Wie im letzten Post zu sehen, habe ich einige Zikaden im Formikarium. Nun, es wurde mir heute bewusst, wie die Larven aussehen. Und vor allen, was sie machen- sie saugen den Pflanzensaft meines "Monsters"- und wie es aussieht auch nur von dieser Pflanze, ich stelle mir an dieser Stelle die Frage, ob sich diese Zikade auf diese Pflanze spezialisiert hat. Wahrscheinlich wurde sie auch mit ihr eingeschleppt. Auf einem der älteren Fotos ist übrigends eine Häutung dieser Zikade zu sehen, hier nochmal ein Jungtier mit einem sehr unscharfen adulten Tier.
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Junge Zikade beim saugen an der Pflanze

Übrigends treffe ich nun immer häufiger Asseln an, welche sich jedoch nicht gerne fotographieren lassen, und immer schnell aus dem Sichtfeld verschwinden.
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Asseln flüchten vor mir ins Unterholz
Auch Saftkugler lassen sich hin und wieder blicken.
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So, nun kehren wir zu den Myrmica zurück. Eine der Befrüchtungen, nämlich dass sie abhaun, wiel kein Deckel drauf ist hat sich leider etwas bestätigt:
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Eine Myrmica klettert über eine andere außerhalb des Terrariums

Um aber nicht zu leichsinnig zu klingen, seit mehreren Stundne konnte ich nun keine mehr außerhalb finden- das Mirkoklima in dem Waldbecken hält sie wahrscheinlich tatsächlich davon ab, Spaziergänge außerhalb zu machen.
Und nun eine interessante Beobachtung. Eine Myrmica Arbeiterin rannte zielsicher hinter einen Stein, und brachte etwas hervor. Was war das?
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Myrmica Arbeiterin trägt etwas
Ja, man kann es schon erkennen auf dem Bild. Die Arbeiterin stolzierte genauso zielsicher wieder zurück, und mir gelang eine weitere Aufnahme von dem Etwas.
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Myrmica trägt Myrmica, im Hintergrund ist eine Stabschrecke zu erkennen, welche jedoch ignoriert wurde

In der Tat, eine weitere Myrmica, aber scheinbar tot. Oder doch nicht? Ich habe schon gelesen, dass bei Umzügen von Ameisen oft Arbeiterinnen so transportiert werden. Ein Umzug? Möglich wäre es. Aber dazu später mehr.
Hier noch ein paar Bilder;
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Myrmica durchquert gekonnt das Moos
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Eine Brücke wird benutzt, um in die Plastikbox zu gelangen

So nun extra für Micky [AC User], ein paar Bilderchen von der Haselnuss und den Tmeno/Leptothorax. Ich habe etwas Honig ganz flach auf ihre Haselnuss gestrichen, damit auch ja keine kleben bleibt.
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Arbeiterin beim schlürfen

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Extra vergrößert ;)

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Es werden mehr..

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Und mehr...

So, nun zu den Ameisen zurück- wie oben schon bei der Arbeiterin erwähnt, ein Umzug. Jetzt schon? Wollte ich erstmal nicht so ganz glauben, aber es versetzte mich doch in sehr großes Erstaunen, dass auf einmal eine riesige Arbeiterinnenversammelung sich in einem der Blätter aus der Plastikbox befand (das Blatt war halb in der Plastikbox, halb außerhalb).
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Versammelung in einem etwas gerollten Blatt

Nun, stoßweise trauten sich mehrere Arbeiterinnen hinaus, wie dieses Bild zeigt:
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INteressant oder? Aber das Gefühl, dass das ein richtiger Umzug ist, hatte ich nicht, irgendwie verstreuten sich die Arbeiterinnen wieder, also bewegten sich zumindest außer Sichtweise, und die Plastikbox schien nach wie vor bewohnt.
Und plötzlich- eine kleine Straße bildete sich aus der Plastikbox.
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Kleine Ameisenstraße
Diese währte jedoch nur sehr kurz, und manche Arbeiterinnen drehten auch um. So ein richtiger Umzug war das immer noch nicht.
Also konzentrierte ich mich auf einige Arbeiterinnen, die tatsächlich etwas Honig entdeckt hatten.
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Myrmica schlürfen Honig

Und plötzlich wieder, der Ansatz einer Straße bildete sich.
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Eine weitere Ameisenstraße
Und so schnell wie er da war, verfiel er schon wieder. Ein Verdacht wurde immer stärker in meinen Hinterkopf, dem ich jedoch zuerst nicht vertraute. Zogen die Ameisen Stück für Stück um? Störe ich sie einfach nur, so dass sie es immer wieder abbrechen?
Jedenfalls wurde die Anzahl am Honig etwas größer.
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Drei Arbeiterinnen am Honig

Und dann auf einmal wieder ein neuer Schub, der, wie könnte es anderst sein, genauso schnell wieder beendet wurde.
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An dieser Stelle möchte ich nochmal hinzufügen, dass es zwischen den Schüben natürlich auch Arbeiterinnen gab, aber eben nur vereinzelt, und welche immer wieder hin und zurück liefen. Des weiteren habe ich mir die Mühe gemacht, jedes Bild in richtiger erlebter Reihenfolge darzustellen- was für mic natürlich zusätzliche Arbeit ist.

So und die Ameisen saugen weiterhin unbetrübt wie eh und je daran rum.
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Nun, dann gab es Abendessen, und ich musste meine Beobachtungen abbrechen. Und, wie könnte es anderst sein, als ich nachschaute, war keine einzige Myrmica mehr in der PLastikbox, weshalb ich diese bedenkslos herausnehmen konnte. Bequem war das schon, jedoch habe ich die Königin verpasst. Ich habe zwar 2 Mal Kontrolliert, aber wenn man sie danach nie zu Gesicht bekommt, macht man sich automatisch sorgen. Dieses Gefühl ist wohl der Größe Nachteil dieser Art von Haltung. Außerdem habe ich immer noch keine Ahnung, wo sie denn überhaupt hingezogen sind- ich habe etliche Steine und Totholz umgedreht, von der Kolonie keine Spur. Aber immerhin furagierten die Arbeiterinnen weiterhin in dem Formikarium, was kann man sich mehr wünschen.
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Erneut ein Bild einer Arbeiterin am Honig [/img]

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[I]Ein schönes Was-gugst-du-Bild


Soo nun kann ich endlich auf das Temnothorax-Myrmica Verhältniss zurückkommen, was doch ein sehr wichtiger Punkt ist. Aber wie es schon immer war, das schönste kommt am Schluss ;)
Nun, Temnothorax sind seit der Haselnuss sehr viel im Waldterrarium vetreten, im Vergleich furagieren sogar mehr Temno/Leptothorax als Myrmica im gesamten Becken.
Aber ob das so gut gehen kann? Ich war schon schwer gepannt, als sich eine Myrmica Arbeiterin zuerst an die Honigstelle annäherte, an der schon eine Temnothorax vor Ort war. Wie ist es ausgegangen?
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Myrmica und Temno/Leptothorax am Honigschlürfen

Ich denke, das Bild spricht Bände, oder? Sie vertragen sich sogar besser als ich erwartet habe- denn kurz nach diesem Bild bewegte sich die kleine Arbeiterin auf die Große zu, und berühte sie. Die Große störte sich nicht daran, und die kleine zuckte zwar zurück, war aber ganz und gar nicht panisch, sondern lief weiterhin ihren Weg zurück zum Nest.

Weitere Beobachtungen: Die Haselnussbewohner sind doch nicht die untersten in der Dominanzhierachie des Beckens. Ein kleiner Käfer bewegte sich auf die vertrocknete Stelle an der der Honig ehemals war auf der Haselnuss zu, war scheinbar schwarf darauf, sich die Reste des Zuckers abzukratzen- doch kaum fing er damit an, stürmte eine Temno/Leptothorax Arbeiterin aus der Haselnuss, und jagte ihn fort. Er ergriff tatsächlich panisch die Flucht, wobei man sagen muss, er war nur ein ganz kleines bisschen größer als die Arbeiterin ;)

So, das war es,

viele Grüße, PHiL

P.S.: Jetzt hab ich über 2 Stunden da dran gehockt- über einen Eintrag im Disskussionsthread oder irgendwas anderes was mich glücklich macht, wäre ich sehr erfreut^^



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#3 AW: Waldterrarium von PHiL

Beitrag von PHiL » 18. April 2009, 01:30

So, nun kommt wie versprochen ein weiteres Update.

Erstmal zu den jetzigen, immer nerviger werdenden Bewohnern, den Asseln.
Ich stelle fest, dass sie eine neue Leidenschaft entdeckt haben- eine ziemlich nervigen. Sie fangen neuerdings an zu klettern.
Hab ich was flasch gemacht?!
Die hier auf dem Bild ist ja noch ganz harmlos, und stört mich auch nicht sonderlich.
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Kletternde Assel

Sie war ja nur in 7 cm Höhe. Aber es hat mich doch in staunen versetzt, als ich letztens eine Assel in 1,60 Metern Höhe von meiner Tapete abzupfen durfte. Ich meine, dass ist doch nicht mehr normal. Vielleicht hatte ich ihr versehntlich geholfen, beim Entfernen von irgendwelchenn Blätter habe ich sie vielleicht mitentfernt?
Konnte jan icht sien, dass die aus dem Becken rauskommen- dafür müssten sie ja auch Grasstengel klettern können, und sich nashcließend fallen lassen...
Joa, so war es dann auch, wie sich herausstellte. 2 Asseln erklimmen tatsächlich hintereinander die Grashalme, und kämpfen sich bis zum Rand vor.
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Asseln erklimmen waghalsig Grashalme

An dieser Stelle frage ich mich nochmals: Mach ich irgendwas falsch, oder warum wollen die da nicht drin bleiben?! Und ich möchte darauf aufmerksam machen, dass das kein Fake ist, falls da einer auf die Idee kommt^^

So, nun kommen wir mal zu den Myrmica. Erstmal ein Foto, ich finde es hat was. Vor allem wegen den schönen Lichtverhältnissen, aber da spricht glaub ich schon wieder der moderne Künstler aus mir.
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Nochmal zur Erinnerung: Im letzten Update sind die Myrmica an eine mir unbekannte Stelle im Formikarium gezogen.
Und heute habe ich sie tatsächlich wiederentdeckt, direkt an der Scheibe.
Hier erstmal das Bildchen mit Ãœbersicht auf das Becken, der Standort der Myrmica, hier extra makiert. Hab ich mir mal bei Joschi abgeguckt, hehe :D
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Wichtig:
Die Ameisen makieren die (nicht mehr ganz) aktuellen Neststandorte.
Links: Lepto/Temnothorax (das Bild ist genau auf der Haselnuss)
Rechts: Myrmica sp


Wie man (hoffendlich) sieht, ist bei dem Myrmica ein Ast in der Nähe- dieser ist ausgehölt, und so wie es aussieht, sind sie dort eingezogen. Fotos sind gar nicht so einfach, eigendlich fast unmöglich. Aber ihr kennt mich, nach über 100 Fotos hats geklappt. Lasst euch nicht verwirren von dem grünen Efeublatt, das liegt unter Laub begraben, und das unscharfe Ding rechts ist schon der Ast, der Eingang liegt dahinter, sieht man leider nicht auf den Bildern.
So hier 2 Bilder:
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Nun, wie immer künftig noch ein paar News von den Temno/Leptothorax in der Haselnuss.
Die kleinen sind wehrhafter als ich dachte- und diesmal ist es mir sogar geglückt, es dokumentarisch mit Fotos festzuhalten. Die kleinen Verscheuchen diesmal einen Springschwanz, der wohl dem Eingang zu nahe kam.

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Temno/Leptothoraxarbeiterin zwickt Springschwanz

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Er wird engültig verscheucht

Außerdem gab es heute mal etwas Abwechselung in der Nahrung der Temnos; Ein paar Eier :eat02:
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Temno/Leptothorax an unbekannten Gelege

Leider sind die Bilder allesamt nicht sonderlich gut, aber man erkennt, was vor sich gegangen ist.

Nun aber zurück zu den Myrmica- die Ansammlung auf dem Blatt wurde hin und wieder etwas größer, umso besser für mich.
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Ameisenversammlung

Hin und wieder kommen auch mal diese süßen Kerle angekrabbelt;
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Zu den Myrmica zurück; Leider sind sie ungezogen, und ich weiß schon wieder nicht wohin. Hab zwar fleißig gescuht, sie sind aber unauffindbar. Ich glaube, solche Ameisen kann man eh nur per Zufall finden. Falls ich sie wiederfinden sollte, gibt es natürlich das nächste Update.
Zum Abschluss der Ameisenbilder noch dieses eine, eine Myrmica, die es gerade geschafft hat, mal wieder die Glasscheibe zu überwinden.
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Ihr glaubt das war es? Da hab ihr euch aber getäuscht. Denn der eigendliche Grund für dieses Update ist, das ich nun meine schöne Taubnessel dort eingepflanzt habe.
Leider gibts dazu noch nicht viel zu sagne, ich hoffe, annähernd eine Symbiose zwischen den Ameisen und der PFlanze mal mit dem Foto festhalten zu können.
Paar Fotos von der Pflanze:
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So, dass wars für heute! Bis zum nächsten Update ;)

Grüße, PHiL



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#4 AW: Waldterrarium von PHiL

Beitrag von PHiL » 5. Mai 2009, 16:17

...finde ich wieder etwas Zeit für ein Update- und das nach langer Zeit.

Ich möcht fast schon sagen leider, denn jetzt habe ich umso mehr zu erzählen. Wo war ich denn das letzte Mal stehen geblieben...?
Achja: Bei der Taubnessel und dem Elaiosomen. Im Disskussionsthread habe ich schon die Bilder gepostet, bin aber gerade zu faul den aufzusuchen und den Link hier rein zu kopieren. Ja, ich bin echt faul. Was solls, jedenfalls wurden sie sehr gut angenommen, wenn nicht sogar zu gut. Ich habe doch gesehen, wie ein Samen direkt in das Nest der Temno/Leptothorax geschleppt wurde, in die Haselnuss hinein. Passte gerade so durch den Eingang. Ich hoffe für die Ameisen, dass der darin nicht keimt.
Leider gibt es nun auch trauriges zu berichten. Die Taubnessel verwelkt, zuerst fing es mit den Blüten an, welche nach kurzer Zeit alle hinausgefallen waren, und dann auch noch Blätter und Stengel. Mittlerweile ist sie wahrscheinlich schon Tod, Bilder sagen mehr als Worte.
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Schade eigendlich, Todesursache ist höchstwahrscheinlich meine Unkenntniss über Pflanzen. Ich vermute mal es lag an der großen Feuchtigkeit.

Wo wir schon dabei währen, die Feuchtigkeit stellt schon wieder ein Problem dar. Erstmal muss ich sagen, der Boden ist immer super feucht, vielleicht sogar schon zu sehr. Jedoch ist es immer zu trocken. Ja, zu trocken- die Luftfeuchtigkeit ist immer die meines Zimmers, welche laut meines Hygrometers 96% beträgt. Ich glaube ihm nicht, denn es war wohl mit dem Becken überfordert, und ist darin kaputtgegangen. Aber es war ja auch mehr oder weniger unnötig, dieses zu besitzen. Also, meine Luftfeuchtigkeit im Zimmer beträgt geschätzte 60%, zu wenig für einem Wald. Die Folge ist, das Moos trocknet aus. Was tun? Anfangs habe ich gegossen und gegossen, bisi ch merkte, dass der Wasserpegel darin steigt. Ich probiere es einfach so, regelmäßig sprühen, und hoffen, dass das reicht.
Pflanzenmäßig gibt es aber auch "gutes" zu berichten, die rote Nelke oder wie die hieß blüht. Nicht rot, sondern weiß. Na egal, sieht jedenfalls schön aus.
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Und der hier erfreut sich natürlich daran;
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Die PFlanzen wuchern weiter, leider nicht so ganz wie geplant. Alle in Richtung Fenster, und auf der einen Seite wächst nichts. Ganz toll, irgendwie gefällt mir das nicht sonderlich. Aber, so habe ich wenigstens halbwegs den Durchblick, aber eben nur auf einer Seite.
Hier ein paar Eindrücke, teilweise schon älter.
[img][IMG]http://philhoenle.bplaced.net/bilder/RIMG0037.jpg[/img]
[img][IMG]http://philhoenle.bplaced.net/bilder/RIMG0184.jpg[/img]
Glaswände? Mich hält nichts auf, mein Name ist Brombeere.
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Seitenansichten hätte ich gerne eine bessere gemacht, jedoch Spiegelt das ganze immer so blöd.
Nun aber zu den Ameisen. Ich hab das ganze Becken aus einander genommen, doch bis heute kann ich die Myrmica Kolonie nicht mehr finden. Ich sehe auch nur äußerst selten Arbeiterinnen, weshalb mir der Verdacht schon nahe kam, die seien abgehauen. Aber das ist ja irgendwie unmöglich.
Also, Ködern sollte ja eigendlich klappen, oder? Denkste...
So sah der nach wenigen Minuten aus:
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Hm, lecker Fliegenauge. . .

Weit und breit keine Myrmica. Weg?
Nein, natürlich nicht. Interessanter Weise tauchten plötzlich 7 auf einmal auf, als ich mich bei einem Freund im ICQ beschwerte, dass die Myrmica nicht aufzufinden sind. Die wollen mich verarschen, hab ich mir gedacht.
Diese Bilder hier zeigen eine Myrmica, die u.a. auf der verblühten Taubnessel unterwegs war.
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Es waren auch weitere am Honig, jedoch habe ich dies leider nicht geknipst. Vorgestern wurde auch eine Fliege gefuttert, leider auch nicht mitfotographiert.

So, nun zu anderen Mitbewohnern. Spinnen haben sich mittlerweile etwas eingelebt, schön zu beobachten. Leider nehmen nicht alle die Stabschrecken an, und verschwinden wieder.
Achtung, Arachnophobiker-Vorwarnung! Bilder mit Spinneninhalt!

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Diese hier hat sogar eine Stabschrecke im Netz.
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Stabschrecken hat es natürlich nach wie vor, und sie zeigen langsam auch eine Wirkung, wenn auch keine Bedeutende. Interessant ist die Farbgebung.
Einzigartig ist diese, die ein grünen Ton angenommen hat.
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Und diese hier hat ein komplett rindenähnliches Dunkelbraun angenommen. Kann sich das einer erklären? Sie sind beide im selben Larvenstadium und sind von der selben Art.
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Das wars schon. Da ich leider etwas weniger Zeit habe, gibt es keine weiteren Bilder von Mitbewohnern und co. Werde mich das nächste Mal anstrengen, mehr Myrmica Bilder nachzureichen.

Ach, und noch was wichtiges, was ich jetzt fast vergessen habe. Neben Pflanzen und Tieren gibt es auch eine weitere Lebensform in meinen Becken. Pilze! Eigendlich ein Pilz mit schönen Fruchtkörper, weiß und halt so wie man sich einen Pilz vorstellt, Lamellenpilz. Tja, Fotos wollte ich machen aber- naja, am Morgen war er da, dachte ich Bilder kannste später machen, und am Abend war er total welk und am nächsten Tag schon komplett weg. Wenn ein neuer kommt, beeile ich mich mit Bildern, versprochen ;)

Grüße, PHiL



PHiL
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#5 AW: Waldterrarium von PHiL

Beitrag von PHiL » 23. Mai 2009, 20:14

So, seit langem nun wieder ein Update.
Die Bilder bestehen jetzt aus Thumbs, draufklicken zum Bewundern!

Beginnen wir erstmal mit dem Gesamtzustand. Nun, ich habe weiterhin einige Probleme die Luftfeuchtigkeit zu halten. Ich weiß, ein Deckel würde Wunder wirken, jedoch will ich nicht die schönen Pflanzen wegschneiden. Wollte, aber dazu später mehr.
Das ganze sieht in etwa so aus, dass ich alle paar Tage ausreichend sprühe, und ca 1-2 Mal die Woche gieße, 0,7 Liter Regenwasser. Tja, ein paar Stunden nach dem gießen oder sprühen ist dann komplett alles wieder ausgetrocknet, ähnelt fast einer Wüste, sehr schlimm gesagt. Das Moos jedoch leidet eindeutig darunter, an manchen Stellen ist es shcon komplett wegetrocknet. Sehr Schade, wie ich finde. Der Boden hingegen ist immer Matschig genug, weshalb ich schließe, dass es den Ameisen gut geht. Ich haben un auch eigendlich immer das Fenster offen, um die Abläufe von draußen perfekt zu simulieren, weshalb es auch manchmal "Sturm" im Terrarium gibt. Das schönste ist aber immer noch, wenn die Sonne hineinscheint, was aufgrund der Ausrichtung meines Fenster Morgens bis Mittags der Fall ist. Das ist so toll, da kann ich sogar geeignete und schöne Bilder knipsen, ohne Blitzlicht, was natürlich gleich die Qualität nach oben schraubt.
Hier Bilder von letzten Sonntag;
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[Mülleimer und Tempo wegdenken^^]

Dann mache ich keine Umschweife, und komme gleich zu den Bewohnern. Der Grsahüpfer ist nun adult, so denke ich, denn er (sie) hat einen Legestachel, weshalb ich daraus schließe, dass es eine sie ist. Bisher habe ich sie nur zweimal außerhalb des Terrarium eingefangen, also eine ganz brave.
Auf dem Bild hier ist er noch klein, mittlerweile ist er schon um einiges Länger, ein richtiger Säbel.
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Den Ameisen scheint es auch so weit gut zu gehen, zumindest futtern sie brav ihren Honig, welchen ich fast immer an selber Stelle füttere. Hin und wieder gibt es auch mal eine Fliege, aber insgesamt wird sehr, sher sparsam verfüttert. Honig nur etwa alle 3 Tage. Bis jetzt sind sie nicht verhungert, und wenn es dann mal Honig gibt, ist auch ordentlich was los.
Von vor 2 Wochen;
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Von heute;
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Auch die Haselnussbewohner futtern fleißig- sorry für die Quali, aber vorhin wär ich fast ausgerastet, ich hab über 50 Bilder geschossen, und kein einziges hatte die Arbeiteirnnen scharf gestellt... pff
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So, ähm, ahja: Wie erkennt man schnell und zuverlässig ein Temno/Leptothorax Nest? Richtig, an den Holzspänen in der Nähe des Loches. Ja, ich habe das zweite Volk entdeckt.
Stuzig machten mich diese feinen Holzschnippel hier;
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Seltsam, auf der Oberfläche des Blattes? Mit wurde jedoch schnell klar, wo das Nest war- über dem Blatt ragte nämlich ein Ast, nicht sichtbar auf dem Bild, und dort befand sich ein kleines Löchlein.
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Aus ihm krabbelten übrigens auch nach einiger Beobachtung Temno/Leptothorax Arbeiterinnen heraus. Ich frage mich, wie groß wohl dieses Volk ist.

Nun aber zu den ernsthafen Problemen des Beckens; Die Pflanzen. Die Taubnessel ist eingegangen, wie im vorherigen Update schon beschrieben. Ich hatte da so eine kahle Stelle, die mir nicht gefiel. Dort sollte also eine weitere Pflanze rein, die etwas mit Ameisen zu tun hat. Prombt viel mir meine aktuel unsuchte Pflanze ein; Die Zaunwicke! Der Ameisenmagnet schlechthin, wie schön wäre es, so ein Pflänzchen zu besitzen?
Also raus, auf die Wiese, und Pflanze holen. Leichter gesagt als getan; Es war unmöglich, eine Pflanze einfach so mitzunehmen. Im Gegensatz zu anderen Pflanzen werden die nämlich zur Wurzel hin immer dünner, und die Wurzel selbst ist so Mini, dass man sie kaum an einem Stück heraus bekommt. Was heißt kaum? Nach ca 20 herausgerissenen Pflanzen gab ich es auf, nahm welche mit halber Wurzel mit. Ich hätte vielleicht eine Schaufel nehmen sollen, und die Pflanze mitsamt Wiese herausgraben sollen. Na ja, lange blieben die nicht am Leben. Nix mit Wurzeln schlagen, und sie vertrockneten sehr schnell. Also wieder nix.

Das war "Problemchen" Nummer 1, Nummer 2 war um einiges schwerwiegender. Ich glaube, Gärtner und Omas kennen ihn, den fießen Pilz namens Mehltau. Am Tag zuvor habe ich mich noch gewundert, warum meine schönen Brombeeren alle so komische weiße Punkte auf ihren Blättern hatten. Schade, die Armen. Manche krümmten sich schon, und die Lösung war klar; Abschneiden. Also SChere zur Hand, und eine 1 Meter lange Brombeerranke abgeschnitten, die schon den Boden berühte. Naja, wo ich shcon dabei bin, dachte ich mir, kannst gleich mit allen überflüssigen Pflanzen weitermachen.
Hier die Anzahl der herausgeschnittenen:
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Also habe ich heute mal ordentlich ausgemistet, und sehr viel abgeschnippelt, war sowieso zu viel geworden. Nur eine Ranke der Brombeere habe ich heile gelassen, die war einfach zu schön und zu lang zum wegschneiden;
Die schlängelt sich da zu meinen Stabschreckenterra hinüber, ich glaube es sie ist schon 1,50 Meter lang.
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Jetzt habe ich endlich mehr Einblick, und übrigens war das Gras und das Efeu auch sehr viel gewachsen, was ich vorher vor lauter Lichtnelke nicht erkannt hatte. Viel besser jetzt, ich bin froh dass ich mich das nun doch getraut habe.
In die immer noch kahle Stelle werde ich bei Gelegenheit erneut veruschen, eine Wicke zu pflanzen- aber diesmal mit Wiese drumherum, damit es nicht wieder das altbekannte Problem gibt. Dann sind meine Ameisen unter Umständen sogar komplett unabhängig, wäre doch toll!

Tja, das war es,

Grüße, PHiL



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#6 AW: Waldterrarium von PHiL

Beitrag von PHiL » 6. Juni 2009, 17:26

Hallo liebe Leser!
Nun ist es wieder mal Zeit für ein Update. Und nicht irgendein Update, diesmal ein besonderes, mit einem weiteren Experiment. Außerdem gibt es wie immer viele tolle Bilder, und eine absolute Neuheit: Videos! Gleich zwei auf einmal, dazu später mehr.

Erstmal zum allgemeinzustand des Beckens, sprich die Probleme mit der Feuchtigkeit. Hier klappt es wiederum wieder etwas besser, durch das regelmäßige besprühen scheint es den Moosen wieder gut zu gehen, und auch den Ameisen- die Aktivität der beiden Arten nimmt mit zunehmender Feuchtigkeit zu, so wie ich das bis jetzt beobachtet habe.
In dem Sinne schweife ich gleich zu den Pflanzen ab, die Indikatoren, wenn man so will. Mein "Monster" aka Silene sp. hat wie man ja auf den Fotos gesehen hat dazu geneigt, ständig lange Stengel zu bilden, welche von der eigendlichen Wurzel immer weggewachsen sind- ziemlich nervig, ich habe ja auch sehr viel abschneiden müssen. Es sah einfach nicht mehr gut aus. Doch jetzt, im Sommer, mach sich die gute Lage des Terrariums sichtbar- denn von etwa 10-13 Uhr scheint die Sonne nun hinein, was sich zu meinen Erfreuen wohl gut auf die Pflanze auswirkt- tatsächlich sprießen jetzt die Blätter direkt aus der Wurzel, anstatt sich durch das Terrarium zu schlängeln. Hier das dazugehörige Bildchen;

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Ansonsten zu den Pflanzen wäre noch anzumerken, dass das Efeu ebenfalls sehr gut wächst. Ein Trieb ist sogar an der Glaswand empor, und ist bis zu anderen Seite hinüber gewachsen. Das Gras macht zu meinen Erstaunen eigendlich kaum Probleme, es hat auch noch keine Samen. Es wächst nur vor sich hin, ich habe das letzte Mal übrigens auch etwas abgeschnippelt- aber die Horrorszenarien von wegen es wird alles andere im Terrarium zu wuchern, sind bis jetzt blanker Unsinn.
Ich wollte zwar eine weitere Pflanze ansiedeln an der kahlen Stelle, bin bis jetzt aber noch nicht dazu gekommen. Mal schaun, wie gut das Wetter in den nächsten Tagen wird.

Nun gleich zu den anderen Bewohnern. Dem Grashüpfer geht es gut, er wächst munter weiter. Vielleicht wird tatsächlich mal ein Heupferd daraus? Kaum vorzustellen, wo ich es doch mit einer Größe von vielleicht 1 cm gefangen hatte. Klar, klein fängt jeder mal an. Wie dem auch sei, ich werde es weiter beobachten. Auf jeden Fall ist es ein Weibchen. Es "bricht" regelmäßig aus, sprich es hängt mal hier am Fenster, mal sitzt es dort auf dem Stabschrecken Terra. Aber insgesamt ein sehr, sehr ruhiges Tier.

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Einige Larven von den Zikaden habe ich auch noch hier drin, habe aber bisher noch kein adultes Exemplar mehr gesichtet. Die Stabschrecken leben auch noch, ohne von irgendeinen Tier in Bedrängniss zu geraten- aber sie scheißen mir den Boden und Heizung voll, was ich nicht so toll finde. Aber daran habe ich mich längst gewöhnt, wenigstens sind das nur trockene Klumpen die man leicht wegbekommt. Bilder stelle ich mal lieber nicht rein :D
Jetzt zu den echten Waldbewohnern: SPringschwänze sind nahc wie vor vorhanden, aber nur in kleinen Mengen, also keine explosionsartige Vermehrung wie es bei meinen Myrmica rubra im Becken passiert ist. Ich habe auch sehr viele fleißige Jäger- mein Kurzflügler, den ich übrigens seit Monaten nicht mehr gesichtet habe, aber auch nie nach ihm Ausschau gehalten habe, bekommt sehr viel unterstützung von kleinen Killern, die so schnell sind, dass ich nichtmal ein Bild hinbekomme.
Der Skolopender hat eindeutig Nachwuchs, und davon nicht gerade wenig. ICh hatte sogar das Glück, live bei einem Jagderfolg dabei zu sein. Schade, aber Fotos sind wirklich unmöglich bei der an der Schallmauer grenzenden Geschwindigkeit. Das adulte Tier hingegen habe ich noch nie gesehen, aber ich weiß, das ein 7 cm Exemplar darin haust. So groß werden die auch mal, und vielleicht sogar Asseljäger, wer weiß.
Wobei mir die Asseln derzeit irgendwie fehlen- ich habe schon seit ewigkeiten keine erwachsene Assel mehr gesehen. Woran das liegt? Ich denke, die sind alle mithilfe der Grashalme abhauen. Aber eines haben sie dagelassen: Nachwuchs. Ich sehe oft kleine Asseln herumrennen, und vermute, wenn die erwachsen sind, geht die Explosion erst richtig los.
Genauso die Nacktschnecken- ich habe einige, teilweise nur doppelt so groß wie eine Temnothorax. Ich beobachte sie regelmäßig am Honig- die stehn wohl darauf. Und achja, sie zerfressen gerne meine Blätter. Hier krabbelt gerade eine durch ein selbstfressenes Loch hindurch:

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Die häufigsten Tiere sind aber die großen Doppelfüßer. Die krabbeln relativ oft ins Sichtfeld, oft sind auch sie an den Honigresten auf dem Rindenstück zu finden, und lassen es sich gut gehen. Man kanns ihnen nicht übel nehmen.
Nun zu einer absoluten, ziemlich schrägen, Neuheit. Darf ich vorstellen: Heterotoma planicornis. Eine Dickfühlerwanzenlarven. Ihr gewöhnungsbedürftiges Aussehen passt zu ihren Namen, die Fühler sind wirklich fett.

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Ein Besucher, der mich ziemlich ärgerte. Warum, erfahrt ihr später.

Nun zu den Ameisen, und zugleich zum allerersten Video in diesem Haltungsbericht. Die Temnothorax. Jetzt wird sich besonders Micky über dieses Video freuen, denke ich. MAn sieht wirklich sehr schön, wie eine Temnothorax Arbeiteirn in ihr Nest in die Haselnuss geht. Und sogar recht wenig verwackelt *stolzsei*.
Here it is:


So, machen wir gleich mit den Ameisen weiter, und kommen wir zu meinen "legendären" (ja gut ist übertrieben) Experiement. Es heißt Blattläuse. Ja, Blattläuse- tolle Tiere, mit Ameisen bilden sie eine der berühmtesten und für Gärtner gleichzeitig nervigsten Symbiosen schlechthin. Wer würde sie nicht gerne in seinem Formikarium haben? Und das erstaunlichste, ich kenne niemanden, der zurzeit Blattläuse hält.
Nunja, mein Experiment begann mit purer Langeweile (die, die mich kennen, wissen dass diese Zeit die Zeit ist, in der meine Kreativität Höchstpunkte erreicht)- ich kratze einer mit einer Messerspitze vorsichtig die fette Blattlausschicht auf unseren Holunder ab, und schmiss sie einfach so ins Terra. Erwartungen waren nicht sonderlich hoch, da
a) Es sich um Holunderblattläuse handelt, die meines Wissens wohl nur Holunder bevorzugen
b) ich erwartete, dass die Ameisen sie vielmehr als Futter ansahen.

Beide Erwartungen trafen ein- die Ameisen erfreuten sich daran, Blattläuse zu haben, und fingen gleich einige ein, welche dann sofort ins Nest transportiert wurden.
Wobei sich die Ameisen doch etwas übernommen haben, wie mir scheint. Man betrachte dieses Bild;

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Ich frage mich auch heute noch, ob die Überhaupt in den Eingang gepasst hätte. Wie üblich waren die Temnos am fleißigsten, sie transportierten mehr Blattläuse als die Myrmica ab, die faulen Säcke.
Aber es passierte etwas tolles; Einige, sehr wenige, Blattläuse fanden tatsächlich das Monster toll, und saugten sich fest. Zu meiner überaus großen Überraschung gefiel es sogar den Ameisen, sie spielten unerwartet gut mit.

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Schön, nicht war? Jetzt kam aber die dickfühlerige Wanze ins Spiel; *saug**saug* und schwups waren die Blattläuse weg. Einfach so.
Sehr ärgerlich, und so hielten sich die Blattläuse nichtmal für einen Tag.

Natürlich erfolgte eine weitere Ansiedlungsaktion, und wieer scheiterte sie aus mir unerklärlichen Gründen. Ich glaube, es liegt einfach an Punkt a). Doch die dritte funktionierte, gleich 3 Stellen mit Blattläusen ergaben sich, von denen 2 "bewirtschaftet" wurden, und das ganze 2 Tage lang.
Joa, nur 2 Tage- heute nicht eine Ameise gesehen. Aber ich glaube es leigt daran, dass ich die Ameisen zur Genüge gefüttert hatte- das heißt absofort für die Ameisen, dass sie jetzt erstmal eine Weile hungern dürfen. Inzwischen sind es nur noch 2 Stellen, die erste Stelle ist seltsamerweise verschwunden. Schade!

Aber nun die Bilder;

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So, hier nun das versprochene zweite Video; Es zeigt die Myrmica sp beim Blattlausmelken.


Nun noch ein paar Worte zu den Myrmica. Sie wechseln andauernd den Nestandort, ich weiß nicht warum. Ich hatte es erst letztens entdeckt, durch einen Zufall. Sie nisteten wieder in dem Stückchen Holz, welches ich versehntlich beim fotographieren angestoßen hatte- und schwupps waren sie wieder ausgezogen. Ich kann nun wenigstens ihr verlassenes Nest begutachten- sie hatten ein kleines Loch in die Erde gegraben, aber die meißten waren im ausgehölten Holzteil.
Noch ein paar Eindrücke von furagierenden Arbeiterinnen;

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Nun zu den Ameisenzusammenleben; Die Beziehung zwischen den Temnothorax und den Myrmica ist sehr interessant; Die Temnothorax sind fast aufdringlich; Sie finden sich überall wo es etwas zu futtern gibt, also auch bei den Läusen. Beim melken habe ich sie nicht beobachtet, aber irgendwie sind die sicher an Honigtau rangekommen, vielleicht heruntergetropften oder so. Also durchaus interessant. Nur ein einziges Mal konnte ich bisher beobahcten, wie eine Myrmica eine Temnothoraxarbeiterin über ein Blatt gejagd hat. Die Temnothorax sind eindeutig um einiges flinker und schneller als die Myrmica. Mir erscheint es so, als wären die Temnothorax für die Myrmica nur kleine nervige Fliegen.
Aber ansonsten kommen sie gut miteinander aus, wie dieses Bild hier verdeutlicht.

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Abschließend zeige ich meine Kreative Seite der Fotographie- die Glasscheibe nach dem Bewässern. Muss man nicht verstehen, da geht wohl der Fotographiekünstler mit mir durch. Das Bild soll einfach das Fealing nach einem Regenschauer, dem Geruch danach im Becken, vermitteln.

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So, noch ein Wort zum Abschluss; Ich hoffe ich werde den Bericht weiterhin solange wie möglich fortführen, und ich gebe mir wirklich große Mühe- heute hat die Aktualisierung etwas 2:30 h gedauert.

Grüße, PHiL



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#7 AW: Waldterrarium von PHiL

Beitrag von PHiL » 10. Juni 2009, 16:43

Wie schon angekündigt, es folgt ein weiteres Update nach so kurzer Zeit (4 Tage).
Die Gründe? Zum einen fahre ich 4 Tage weg, das heißt ich lasse das Terra eine ganz schön lange Zeit alleine. Davor gibt es dann noch jede Menge zu erzählen, denn es gibt ganze 3 Dinge, die mir geglückt. Vorerst noch möge man mir verzeihen, dasss der Text diesmal nicht so lang wird. Zu wenig Zeit, und dann noch die Videos schneiden, Fotos upload usw beansprucht alles sehr viel Zeit.
Zuerst aber möchte ich dort anknüpfen, wo ich das letzte Mal geendet hatte. Bei den Blattläusen. Sie wurden leider nicht mehr gemolken bis auf ein einziges Mal gestern, aber das ist nicht weiter schlimm. Bis auf eine Stelle der alten Blattläuse gibt es keine weiteren mehr. In dieser Hinsicht also halb-gescheitert.

So, jetzt aber noch kurz zu den Bewohnern; Ich habe mal versuchsweise ein paar Äste und Rindenstücke angehoben. Das Ergebniss; alles voll mit Asseln und vor allem Tausendfüsslern. Und was macen die? Natürlich essen was das Zeug hält, es ist alles voll mit zerkauten Rindenstücken und etwas das wahrscheinlich Kot ist.
Nun ohne Umschweife gleich zu der ersten Neuheit; Er nennt sich Kurzflüglern, wie der andere, ist aber um einiges fetter, ein Ocypus, ein Moderkäfer. Kein schwarzer, welcher der Größte in Deutschalnd wäre, aber er ist doch recht stattlich und hat potenzial, in Finger zu beißen. Nichtsdestotrotz lies er sich recht bequem transportieren.
Das Bild;
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Ãœbrigens ist mir noch eines von den Erdbewohnern gelungen;
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Die zweite Neuheit ist pflanzlich, und nennt sich Zaun-Wicke. Ja, der zweite Versuch ist geglückt, ich habe mir nämlich eine Schaufel und Blumentopf mitgenommen, und schön ordentlich einen Batzen Erde ausgegraben, um ja nicht die Pflanze zu schädigen. Die lebt seit Montag hier, und es geht ihr im Vergleich zum Vorgänger absolut super. So hätte ich das eigendlich bei Unkraut erwartet, sehr gut. Hatte nichtmal den Kopf am Anfang hängen lassen. Dort wo ursprünglich ein Krater war (wegen der Taubnessel) ist nun ein Berg.
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Die Ameisen? Ja, sie leckten auch kräftig an den extrafloralen Nektarien! Es freut mich riesig, unddiese Pflanze hat entweder eine große Aktivitätssteigerung hervorgerufen, oder einfach nur dafür gesorgt, dass ich die eigendlich furagierenden Arbeiterinnen mal zu Gesicht bekomme. Denn endlich kriechen sie nicht mehr nur unter dem Laub herum, sondern erklimmen auch mal fleißig Grashalme oder mein "Monster".
Das erlaubt mir natürlich, jede Menge Bilder zu machen. Anstatt jetzt noch viel zu palabern, hier eine schöne Bilderstrecke.

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Und naja, wie sagt man so schön, Bilder sagen mehr als Worte. Und Videos mehr als Bilder, hier nun also ein Video von allen Möglichen Kram, was bei mir im Becken so abgeht. Sehr es einfach als eine Bilderstrecke, es sind verschiedene Szenen, darunter Doppelfüßer und Temno/Leptothorax Larventransport.

Das war es schon. Sorry für die Kürze ;)

Grüße, PHiL



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#8 AW: Waldterrarium von PHiL

Beitrag von PHiL » 4. Juli 2009, 20:03

Und weiter gehts nach langer Zeit.

Wichtig:
Ich habe nun beschlossen, den gesamten Updatestext zu strukturieren. Einen Aufmerksamen Leser wird schon aufgefallen sein, dass ich ihn so schon etwas strukturiert hatte, doch oft habe ich etwas vergessen, daher wird es nun mit Ãœberschrift gekennzeichnete klare Teile des Updates geben. Diese lauten: Vorwort; Allgemeiner Zustand des Beckens; Pflanzen; Sonstige Bewohner; Ameisen; Schlusswort.
Und nun zum

Vorwort

Das letzte Update liegt nun leider schon fast einen Monat zurück. Ich denke es interessiert Euch recht wenig, aber wenn ihr wollt, kann ich meine ganzen Ausreden hier aufzählen ;) Fakt ist ejdenfalls, ich hatte keine Zeit. Außerdem gibt es nun auch noch die negative Nachicht, dass mein Foto heute futsch gegangen ist, er wird zum Hersteller zurückgeschickt werden, da noch Garantie drauf ist. Bis er dann zurück kommt, falls überhaupt, wird es keine Fotos geben, dass heißt gleichzeitig wahrscheinlich keine Updates. Außerdem werden diesem Bericht hier nun auch bestimmte Fotos fehlen, die vor allem den allgemeinzustand des Beckens betreffen.
Weiterhin spielen nun die Videos gegenüber den Fotos fast eine dominantere Rolle, sprich die Fotos zeigen genauso viele Aspekte des Beckens und sind Wichtig für den gesamten Bericht. Daher bitte anschaun :) Außerdem gibt es das Problem, dass Videos erst auf den Computer überspielt, zurechtgeschnitten, und dann hochgeladen werden müssen. Besonders letzteres ist ein großes Problem meinerseits, da mein Internet einfach verdammt lahm ist, und selbst kurze Videos mehrere Stunden brauchen. Ein HD Video ist deshalb schon im Vorraus ausgeschlossen. Wegen der extra Zeit für die Videos wird erst der Bericht geschrieben incl. Fotos, und die Videos später hineineditiert. Ich bitte daher um Verständniss, ich werde im Disskussionsthread anschließend darauf aufmerksam machen.

Allgemeiner Zustand des Terrariums


Es ist kaum zu glauben, aber ja, dass Terrarium hat einen Deckel, und das schon seit mehr als 2 Wochen- und es geht gut. Dummerweise habe ich davon kein Bild... Im nächsten Update wird hoffendlich davon eines dabei sein.
Es ist aber eine deutliche Umstellung, welche nicht nur Einfluss auf das Becken hat, sondern auch auf mich. Aber fangen wir ganz am Anfang an, und kommen erstmal zu der Art des Deckels.
Der Deckel ist nicht der eigens für das Terrarium hergestellte Plexiglasdeckel, sondern der alte, ursprüngliche Terrariendeckel. Er hat eine integrierte Leuchtstoffröhre, und hat hinten auch noch ein sehr großes Loch, ich vermute wegen der Aquariumpumpe. Auf jeden Fall ist dieses Loch sehr nützlich, weil genau dort die lange Brombeerranke herausgewachsen ist. Ich musste also nur einige Triebe des "Monsters" abschneiden, damit der Deckel passt.
Gründe für das Aufsetzen des Deckels sind:
- Probleme mit der Luftfeuchtigkeit: Wie man in anderen Updates lesen konnte, gab es einge Probleme die Luftfeuchtigkeit im Becken zu Halten, und die Moose sind ausgetrocknet trotz häufigen giesens. Als der Deckel drauf war, beschlug die Scheibe trotzdem recht schnell- gelöst wurde es dadurch, dass ich einfach den kleinen Terrariendeckel offen lasse, wenn die Lampe angeschaltet ist.
Durch die Lampe und den offenen Deckel zirkuliert die Luft sogar noch im Terrarium.

-Flugfähige Tiere: Vorher sind die natürlich abgehauen. Jetzt habe ich ein paar Trauermücken und sonstige kleinere Fliegen drin, die zwar noch abhauen könnten, aber es meißt nicht machen, wegen der Lampe.

-Bessere Sicht: Durch die Lampe sehe ich deutlich mehr im Formikarium; Einfach klasse, das erweckt richtiges "Terrarium-Fealing", wie ich es vorher noch nicht so ganz hatte.

-Pflanzen: Ich hatte es satt, dass die Pflanzen nur einseitig wachsen, und in der hinteren Ecke alles zuwuchern. Seitdem das Licht in der Mitte des Terrariums scheint, wachsen die Pflanzen endlich "normal" - die Nelke aka Monster bildet nun keine langen Triebe mehr, die sich durch das Terrarium schlängeln, sondern wächst genau gerade aus den Wurzeln heraus. Das sieht nicht nur schön aus, sondern ist auch um einiges praktischer für mich. Und endlich zeigen nun auch die anderen Pflanzen deutlich mehr Wachstum; Das Efeu bildet schöne lange Tiere und durchquert an mehreren Stellen das Formikarium, es sieht einfach toll aus. Außerdem zeigt sich nun eine dritte Pflanze, welche endlich große Blätter bildet. Früher war das nur ein kleines Pflänzchen, so klein, das es nicht erwähnenswert war (mehr unter Pflanzen).

-Ameisen bzw Tiere: Auch wenn es etwas seltsam klingt, aber der Deckel macht das gesamte etwas natürlich. Ich mache morgens den Deckel auf, und die Lampe an. Im Laufe des Tages wird es also wärmer im Terrarium, und abens wird das Licht ausgeschaltet und der Deckel drauf gelegt. Es wird wieder kälter in der Nacht, und die Lichtverhältnisse sind dementsprechend auch natürlicher als früher. Besonders die Temnothorax scheinen einen natürlichen Temperaturverlauf zu bevorzugen, auch wenn ich diesbezüglich noch keine Erfahrungen hatte.

-Für mich: Ich habe eine deutlich bessere Sicht, und kann bessere Videos aufnehmen.

Das waren die Vorteile. Jedoch gibt es leider auch einen großen Nachteil:
- Wie Ihr wisst, kann man nur sehr schlecht durch Scheiben fotographieren. Früher war kein Deckel drauf, und ich habe geknipst, indem ich die Kamera in das Becken gehalten habe, was natürlich ausgezeichnet funktionierte. Doch mit dem Deckel ist das erheblich schwieriger- zwar ist er geöffnet, aber der Bereich ist eben sehr klein, und es ist sehr schwer, dadruch etwas zu fotographieren, und wenn ich doch durch die Scheibe knipse, gibt es entweder Belichtungsschwierigkeiten (ohne den Blitz direkt vorm Motiv geh sowieso gar nichts) oder nervige Spiegelungen, die Scheibe ist sowieso oft voll mit Wassertröpfchen oder dreckig.

Die logische Konsequenz: Weniger Bildmaterial. Stattdessen, wie schon im Vorwort erwähnt, mehr Videos welche eine bessere Qualität besitzen.

Pflanzen

Endlich "Freunde" meinerseits- sie wachsen, wie schon erwähnt, endlich mal ordentlicher. Das "Monster" bildet keine weitenläufigen Ranken mehr aus, sondern wächst schön gerade in Richtung Licht nach oben, das Efeu schlängelt sich in ganzer Pracht durch das Becken, und eine weitere Pflanze, welche sich bisher im Hintergrund gehalten hatte, wächst nun auch empor.
Hier ein Bild der guten, neuen Pflanze:

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Die Blätter sind groß, wie man vielleicht dem Bild nicht entnehmen kann. Übrigens sieht man noch eine halbe Stabschrecke darauf.

Nun komme ich aber zu einer negativen Sache, leider. Denn meine Oma hat in meiner Abwesenheit in meinen Zimmer gewütet, sie hat einen Putzfimmel. Kurz gesagt, ihr hat die Brombeerranke mit den ganzen Stabschrecken, welche durch mein Zimmer kroch, nicht so ganz gefallen. Schockiert kam ich von der Klassenfahrt zurück, und da war sie ab. Die Stabschrecken darauf konnte ich teilweise verstreut noch in meinen Zimmer finden, aber ich bin sicher, da fehlen noch ein paar. Und da die Pflanze an einem Pilz leidete, und überhaupt keine Blätter mehr in dem Waldterra hatte, ist sie nun wahrscheinlich bald tot. (zumindest der Stengel ist noch grün).
Hier ein Bild des gesamten Beckens, schon älter

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Der "wichtigsten" Pflanze im Becken, der Zaun-Wicke, scheint es auch nicht sonderlich gut zu gehen. Ein Glück, dass ich 2 Pflanzen gesammelt hatte, denn eine ist innerhalb kurzer Zeit verwelkt. Die andere lebt noch, ist noch grün, aber sie wächst nicht. Infolgedessen wird auch kein Nektar mehr an den Nektarien gebildet. Ich vermute, das Becken ist ihr zu feucht (danke an jkiefer)- deshalb werde ich die Stelle an der sie lebt, nichtmehr giesen. Da wächst sonst eh nur Gras...

Hier noch abschließend ein Bild des Efeus:

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Sonstige Bewohner


Besonders hier tut sich viel. Die Zahl der sonstigen Tiere steigt laufend, erste Nachwuchsschübe kommen.

Zuerst zu zwei Neuankömmlingen. Der eine ist seit dem 26.06 heimisch im Waldterrarium, ein Zufallsfund im Wohnzimmer. Ein ausgewachsener Agrypnus murinus von stattlicher Größe mit 1,8 mm. Er wird vermutlich nicht lange leben, nur ein Zufälliger Zwischengast im Terrarium. Aber nichtsdestotrotz schön anzuschaun.

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Der zweite Neuankömmling ist so neu, der war noch gar nicht da als ich angefangen habe, hier zu schreiben. Es ist eine schwarze Raubwanze, wunderhübsch, erinnert mich von Größe und Aussehen an diese Exoten, nur eben dass sie nicht rot sondern schwarz ist. Ich hoffe, sie wird mir ein paar überflüssige Gesellen fangen. Gefunden beim Hofkehren im Garten ;)

Eine traurige Nachicht ist zu verkünden: Die Heuschrecke, welche ich seit jeher aufzog zu einer stattlichen Größe, ist im Putzwwahn meiner Oma unter einem Stuhlbein zerquetscht worden und gestorben. Ruhe in Frieden *schnüff*

Nun zu den dauerhaften Tieren. Besonders viele junge Asseln krabbeln derzeit im Terrarium herum, waas ganz offensichtlich gut ist, da ich noch an Asselmangel leide.
Hier eine junge Assel an der Glasscheibe nach dem Giesen:

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Doch was mich nachdenklich stimmt, sind die vielen jungen Nacktschnecken- und es sind wirklich viele, besonders nach dem Gießen kriechen sie in Großer Zahl umher. Und sie sind tatsächlich eine Konkurenz für meine Ameisen, wie ihr später sehen werdet. Eigendlich sollte ja der Kurzflügler die Nackschnecken eindämmen, aber entweder ist er zu doof oder schon längst abgehauen, ich habe ihn nun schon zu lange nichtmehr gesehen.
Vielleicht attakiert nun die Raubwanze ihrerseits Nacktschnecken, wer weiß. Ich bin gespannt. Auch ein paar Flieger haben sich wie shcon weiter oben erwähnt bei mir eingenistet, wie z.B. dieses Kerlchen hier.

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Und, ich habe jetzt nochmals gute Nachichten, was die Jäger betrifft. In vorherigen Updates wurde erwähnt, dass es einige Miniskolopender gibt. Die Kleinen wachsen tatsächlich fleißig, finden also genügend Nahrung. Eben sah ich 2 Stück mit einer stattlichen Länge von 2 cm durchs Becken rennen. Ich hoffe, ich bekomme bald ein Video von den fleißigen Jägern hin. Ob sie wohl auch Asseln essen?

Abschließend kann man sagen, die sonstigen Bewohner nehmen in positiver Weise zu- ein gutes Zeichen, meine ich.

Ameisen

Sogar hier hat sich einiges getan. Erstmal ging es einige neue Ameisenbewohner. Aber keine neuen Arten, es sind weitere Temno/Leptothorax. Wie es dazu kam:

Jemand wollte unbedingt ein Volk in einer Haselnuss haben, also habe ich mich gleich am Tag danach auf die Suche nach Nestern gemacht, und 5 verdächtige Nüsse eingesammelt. Zwar nicht in allen, aber in ein paar von ihnen war tatsächlich ein Volk drin. Und dann musste ich erfahren, dass er selbst welche gefunden hatte, und sie nun nicht merh benötigte. Also habe ich sie in mein Waldterra gesetzt, da ich sonst nicht wusste, wohin mit den kleinen.
Dass heißt, dass es nun einige Arbeiterinnen mehr gibt- eine höhere Ameisenaktivität also zugleich.
Arbeiterin:

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Aber nun allgemein zurück. Ich will möglichst unabhängige Ameisen, und daher habe ich nur selten gefüttert. Aber seit ich keine Arbeiterinnen mehr an der Wicke entdecke, habe ich mich beschlossen, nun doch etwas kräftiger zu füttern. Und siehe da, etwas Honig auf die Blätter, und die Aktivität nahm stark zu- auch seitens der Temnothorax. Leider sind die Fotos verloren gegangen, wurden wahrscheinlich versehentlich gelöscht.

Erwähnenswert ist, dass ich ein Männchen gesichtet habe. Ein Beweis, dass ich eine Königin habe, ich hoffe doch, sie ist nicht unbegattet. Aber ich glaube es nicht, soll schließlich öfters mal verkommen dass vereinzelt Männchen gebildet werden.
EDIT: Hier der Kopulationsversuch des Männchens mit einer Myrmica Arbeiterin:



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Und es gibt auch noch was lustiges zu erzählen :D Denn Myrmica sp. sind nicht sauber, sondern rein! Die haben tatsächlich ein verstorbenes Tier auf den Deckel gelegt. Das habe ich noch nicht erlebt!

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Auch Proteine wurden gefüttert; Ich entdeckte bei meinen Stabschrecken ein fast erwachsenes Exemplar mit nur 3 Beinen. Die tat mir Leid, also habe ich sie getötet und ins Waldterra geschmissen. Die Reaktion darauf war erstaunlich, so ein Gewusel von Ameisen hatte ich schon länger nicht mehr.
Hier tritt übrigens der neue Konkurent der Ameisen ins Spiel, die Nacktschnecke. Erstaunlich, auch sie scheint tote Nahrung zu mögen. Aber zum Glück gab es keine Festklebfälle von Ameisen an der Schnecke, sie tollerierten sich recht gut. Nun freut Euch auf eine Fotofolge und ein abschließendes Video.

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Schlusswort

Sie haben übrigens die Stabschrecke auf dem Video und dne Bildern tatsächlich am Ende komplett weggeschafft- am nächsten Morgen war nichts mehr von ihr übrig. Wundervolle Tiere!
Ich habe jetzt etwa 4 Stunden für dieses Update gebraucht, Videos noch nicht miteinberechnet. Ich fasse es nicht, dass ich das überhaupt noch schaffe- am Ende des Jahres bringe ich dann noch ein Buch raus^^
Was macht im Schlusswort? Richtig, bedanken. Also nicht ihr bei mir, sondern ich bei Euch. Ich danke allen Lesern, ohne sie würde der Bericht gar nicht exitieren, ohne das Lob würde ich nie weiterschreiben.
Ich danke vor allem den Ameisencafeteam, dass mir sogar einen Sondertitel für den großen Bericht verliehen hat. Jetzt nochmal offiziell: Danke!!
Nicht minder danke ich denen, die mich mit Tipps fleißig unterstützten. Die ganzen Namen aufzuzählen würde wohl zu lange dauern...

Grüße, Phil



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