Eingang zum "Sarkophag" und Tränke mit Sphagnummoos (aus den Steinen baute ich letztes Jahr eine Treppe)
Die kleinen dunkelbraunen Ameisen (ca. 4 mm), welche sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Nest meiner Messor herumtrieben, haben heute in unmittelbarer Nähe zum Zugang des Sarkophags 2 Tote meiner Minor-Arbeiterinnen herumgetragen. Diese kleinen braunen Biester haben inzwischen das gesamte Hochbeet in Beschlag genommen. Auf der Suche nach ihrem Nesteingang wurde ich etwa 1 m entfernt, ebenfalls im Hochbeet, fündig. Dort sind mehrere Eingänge zu verzeichnen. Direkt daneben, nur 10 cm entfernt, befindet sich das Nest einer auffallend orangeroten, etwas größeren Art (ca. 8 mm). Beide Nester bekriegen sich gerade, was für meine Messor natürlich gut ist. Da mir die kleinen Braunen subjektiv sehr viel aggressiver und expansiver erscheinen, hoffe ich für einen Sieg der Roten. Zwischen den beiden Nestern lag ein Laubblatt. Als ich es anhob, fand ich darunter nicht nur eine Rote, welche gerade von den Braunen im Pulk gestreckt wurde, sondern auch eine tote Media-Arbeiterin meiner Messor. Ich weiß nicht, ob sie von allein so weit vom Nest entfernt unterwegs war, oder ob der Leichnam von den Feinden zu Nahrungszwecken in die Heimat abtransportiert worden war. Ich werde mal versuchen, Fotos der beteiligten Ameisen zu machen.
Tote Messor-Arbeiterin
Der Feind (Tetramorium?)
Als Gegenmaßnahme habe ich alle herumliegenden Laubblätter entfernt, da die Braunen gern grüppchenweise darunter hocken. Am liebsten würde ich die Braunen ausgraben und umsiedeln, aber letztlich sind sie die Einheimischen, haben somit Vorfahrt. Was ich tun werde, ist, die Messor und die auch Roten zu füttern. Die Roten habe ich bislang nirgendwo anders als in unmittelbarer Nähe ihres Nesteinganges gesehen und auch meine Messor nur innerhalb des Sarkophags. Die Braunen aber sind scheinbar überall.
Freundliche rote Ameisen (Leptothorax acervorum?)
Nachtrag:
Bitte steinigt mich nicht dafür, dass die Messor nun in meinem Garten leben, auch wenn sie natürlich in unserer Natur nichts verloren haben. Ich möchte hier gern weiter ehrlich berichten, dazu gehören auch die Fehler.
Es war eine Notlösung, da ich extreme gesundheitliche Probleme durch den Schimmel im Formikarium bekam (inkl. Krankenhausaufenthalt) und die Ameisen sofort aus der Wohnung mussten. Ich fand in mir nicht die Härte, die Ameisen zu überbrühen. :/ Eigentlich hatte sich sie nicht komplett aussetzen, sondern im Herbst samt Nest in die Garage holen wollen, aber sie haben sich vorher eingegraben. Ich ging nun davon aus, dass sie im Winter ohnehin sterben würden. Rückblickend war das nicht richtig. Wenn sich jemand findet, der versuchen möchte, sie auszugraben, um sie wieder Indoor zu halten, darf derjenige gern vorbeikommen und das Angebot ist ernst gemeint. Ich selbst werde kein Formikarium, Terrarium o. ä. mehr in der Wohnung stehen haben können und würde, sollten die Messoren aussterben (wovon ich momentan ausgehe) eine einheimische Art als Freilandkolonie halten oder eine bereits vorhandene Kolonie "adoptieren" und pflegen. Die "Roten" von den Fotos gefallen mir z. B. sehr gut.
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