Es gibt anscheinend noch keinen Haltungsbericht über Camponotus socius. Das will ich hiermit mal ändern.

Viel über die Haltung dieser Art ist leider nicht zu finden, weshalb ich wohl erstmal etwas herumprobieren werden muss, was die Haltungsbedingungen dieser Art betrifft.
Anscheinend ist noch nicht vollständig geklärt, ob die Art anhand von Tieren aus Brasilien, oder aus dem südlichen Nordamerika beschrieben wurde. Diese Tiere hier stammen jedenfalls aus Brasilien.
03.03.2017
Heute sind die Camponotus socius zusammen mit einem noch warmen Heatpack angekommen. Eine Königin mit ein bis vier Arbeiterinnen war bestellt, und eine Kolonie aus sechs Arbeitern und der Königin ist angekommen. Die Gyne ist etwa 14 mm groß, hat einen sehr schönen dunkelroten Kopf und Thorax und eine überwiegend schwarze Gaster, mit etwas orange am Anfang der Gaster. Die Arbeiterinnen haben einen schwarzen Kopf, einen rotbraunen Thorax mit einer schwarzen Gaster, auf der sich jeweils vier hellere Flecken befinden. Ich hoffe, dass die späteren Arbeiter auch so schön rot wie die Königin werden...

Als Arena dient vorerst ein kleines Glasbecken, dass erstmal nur recht simpel mit weißer Sand-Lehm Mischung als Bodengrund, und einigen kleinen Steinchen eingerichtet ist. Außerdem ist es natürlich noch mit einem Thermometer und einem Hygrometer ausgestattet. Unter einem Teil des Beckens befindet sich eine Heizmatte. Somit herrschen am kühlen Ende des Beckens etwa 24°C und in der wärmste Ecke an die 30°C. Nachts ist die Heizung ausgeschaltet, wodurch die Temperatur etwa bei 22-23°C liegt. Die Luftfeuchtigkeit liegt meist bei etwa 45 bis 60%.
Nachdem ich das geöffnete Reagenzglas in die Arena gelegt habe, sind sofort vier Arbeiterinnen auf Erkundungstour gegangen, und haben sich mit Honigwasser vollgepumpt. Einige frisch tote Fruchtfliegen, die ich angeboten habe, wurden ignoriert.
19.03.2017
Momentan haben Sie eine recht hohe Außenaktivität. Jeden Abend, wenn es im Raum dunkler wird, sind immer 2-3 Arbeiterinnen unterwegs. Durch befeuchten der Arena, lassen sich aber auch tagsüber leicht ein bis zwei Arbeiter heraus locken. Den Eingang des Reagenzglases haben sie zu großen Teilen mit den Steinchen zu gebaut. Auch das Alufolienstückchen, auf dem Honigwasser angeboten wurden, wurde mit verbaut.
Sie fressen sehr viel, jeden Tag wird ein Futtertier (z. B. eine kleine Motte, kleines Heimchen, eine Goldfliege etc. ) angeboten, und auch angenommen. Das wird wohl an der mittlerweile recht großen Menge an Brut liegen. Auch Kohlehydrate nehmen sie, im Verhältnis zur Koloniegröße, in großen Mengen an. Am liebsten scheint Ihnen Zuckerwasser zu sein, obwohl sie auch puren Honig nicht verschmähen.
Mittlerweile haben sich die drei großen Larven verpuppt, und einige Eier und Larven sind hinzu gekommen. Ich nehme also an, dass die Haltungsparameter soweit passen dürften.
Die Größe der Gaster der Gyne ist, nachdem sie ordentlich gefüttert wurde, um einiges gewachsen, sodass die Königin nun etwa 16 mm misst.
Nochmal zusammengefasst:
Gyne: 1
Eier: 3
Larven: 12
Puppen: 3
Arbeiter: 6
So, dann mal vielen Dank fürs lesen, hoffentlich besteht Interesse an diesem Bericht.

Hier kann diskutiert werden: diskussion-zum-camponotus-socius-haltungsbericht-t55893.html
Liebe Grüße