Meista hat geschrieben:Danke schonmal.
Ich habe allerdings noch nie (weder im letzten Sommer noch jetzt) Exemplare mit Flügeln gesehen.
Gerne
Das noch keine Geschlechtstiere (=Exemplare mit Flügeln) zu sehen gewesen sind, kann mehrere Ursachen haben:
1. Die Kolonie ist noch im Gründungsstadium. Geschlechtstiere werden bei
Lasius s. str. (Untergattung der "Wegameisen"
Lasius) erst einige Jahre nach der Koloniegründung aufgezogen, wenn die Kolonie sich etabliert hat. Vorher wird alles in die Aufzucht von Arbeiterinnen investiert, mitunter um sich gegenüber anderen Kolonien behaupten zu können, aber auch um ein exponentielles Wachstum der Kolonie zu gewährleisten.
2. Es wurden bereits Geschlechtstiere aufgezogen, aber diese schwärmen nach aussen und nicht ins Innere des Gebäudes.
3. Das Nest befindet sich gar nicht im Gebäude, sondern im Umfeld des Gebäudes, und die Ameisen kommen nur vereinzelt von draussen rein. Dies wär sicherlich die wünschenswerteste Erklärung, anhand der Beschreibung, dass sie im Bad auftreten, aber wohl eher unwahrscheinlich.
Meista hat geschrieben:Im letzten Sommer dachte ich sie eigentlich mit Ameisenpulver (rot, leider ist mir der Name entfallen), Backpulver und Essig vertrieben zu haben.
Jetzt sind sie, seit etwa 3-4 Wochen, wieder da.
Zu dem Ameisenpulver kann ich nichts sagen, aber Backpulver und Essig werden wohl langfristig keinerlei Wirkung zeigen. Leider hält sich der Irrglaube mit dem Backpulver immer noch hartnäckig. Vor Jahrzehnten wurde dazu eine Studie veröffentlicht, im Rahmen derer Ameisen in einer mit Backpulver durchsetzten Anlage gelebt haben. Unter diesen Umständen sind sie mangels Ausweichmöglichkeiten tatsächlich irgendwann eingegangen. Dadurch ist der Eindruck in der Öffentlichkeit entstanden, dass Backpulver ein wirksames Mittel zur Bekämpfung von Ameisen ist. In aller Regel können die Ameisen dem Backpulver einfach ausweichen, und mehr passiert dann auch nicht.
Hausameisen wie
Lasius brunneus nutzen meist nur bereits vorhandene Bauschäden aus, es gibt aber auch Fälle, wo sie in der Isolierung vorkommen, ohne dass eine Vorschädigung vorgelegen hat.
Ich kann nur empfehlen, sich an einen Schädlingsbekämpfer zu wenden, der dem Problem professionell auf den Grund geht. Die Bekämpfung von Schädlingen ist ein weites Feld, und jemanden zu finden, der sich mit heimischen Schadameisen auskennt ist womöglich gar nicht so einfach. Es gibt immer wieder Geschichten zu hören, wo die Schädlingsbekämpfer gleich immer von einem Befall mit Pharaoameisen o. ä. Extremfällen ausgehen. Deshalb der Rat jemanden zu suchen, dem
Lasius brunneus kein Unbekannter ist und der im Optimalfall schon solche Fälle gelöst hat.
Auf die leichte Schulter würde ich es nicht nehmen, es besteht immerhin die Gefahr, dass bei Nichtbehandlung des Problems die Bausubtanz geschädigt werden könnte, was dann einen Rattenschwanz von Reparaturarbeiten nach sich ziehen könnte.
Es gibt auch diverse Anleitungen, wie man selbst ein Giftgemisch zusammen stellen kann. Ich persönlich rate aber davon ab, mit den gesundheitschädlichen Stoffen zu hantieren und würde mich da wirklich zeitnah an einen Experten wenden. Soweit meine Sichtweise.